Kann jemand was mit diesem Bezugssystem anfangen...?

Allgemeine Fragen zu GPS und verwandten Themen

Moderator: Roland

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ctree
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Kann jemand was mit diesem Bezugssystem anfangen...?

Beitrag von ctree » 24.09.2007 - 15:35

Hallo,

ich habe ein Problem mit dem Umrechnen eines mir nicht bekannten Bezugssystems. Google hat mich dann direkt hier her geführt. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen.

Ich habe folgende Angaben:
- Es handelt sich um einen etwa 10 Jahre alten polnischen Plan
- Als Information zum Koordinatensystem steht dort nur "1965"
- X im Format 60XX.XXX.00
- Y im Format 35XX.XXX.00 (X, da ich die genau Position nicht nennen möchte)

Könnt ihr damit was anfangen? Ich möchte es in UTM-WGS84 umrechnen.

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macnetz
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Re: Kann jemand was mit diesem Bezugssystem anfangen...?

Beitrag von macnetz » 24.09.2007 - 16:32

ctree hat geschrieben:Könnt ihr damit was anfangen? Ich möchte es in UTM-WGS84 umrechnen.
Hallo,

vielleicht hilft das weiter (ist zwar kein PDF 8) )
http://gpsinformation.net/main/warsaw.txt

Grüsse - Anton

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Jörn Weber
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Re: Kann jemand was mit diesem Bezugssystem anfangen...?

Beitrag von Jörn Weber » 24.09.2007 - 19:47

Hallo,
ctree hat geschrieben:
ich habe ein Problem mit dem Umrechnen eines mir nicht bekannten Bezugssystems. Google hat mich dann direkt hier her geführt. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen.

Ich habe folgende Angaben:
- Es handelt sich um einen etwa 10 Jahre alten polnischen Plan
- Als Information zum Koordinatensystem steht dort nur "1965"
- X im Format 60XX.XXX.00
- Y im Format 35XX.XXX.00 (X, da ich die genau Position nicht nennen möchte)
Könnt ihr damit was anfangen?
Deine Koordinaten sind nicht eindeutig. Es fehlt die Zone für das PNS 65.
Ich hasse sterographische Projektionen. In TTQV könnte man eventuell die Karte zu kalibrieren. Ich persönlich würde so lange der Ort nicht in Kongress-Polen(auch Kleinpolen genannt) liegt, die Karte des Deutschen Reiches vorziehen. Die findest Du hier:

ftp://mapy.ziomal.org/mapy/


Gruss Joern Weber

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Roland
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Beitrag von Roland » 24.09.2007 - 21:39

Hallo,

was, zu der Frage erst zwei Beiträge; und noch kein PDF ?
Das lasse ich mir nicht entgehen ...
Vielleicht muss jemand ctree vor den Risiken und Nebenwirkungen des Forums warnen ?
Wir trauen uns die Lösung schon zu, aber ich muss auch anmerken, dass allein aus den vorliegenden Angaben eine eindeutige Lösung schwierig ist. Die Karte haben wir ja nicht vor Augen.

Meine Beiträge zur Einstimmung wären
Clifford Mugnier
mit dem
Antwort-Brief

Antons (nachgebesserte 8) ) Quelle habe ich auch gefunden.
Ich war auch erstmal auf Jörns Tripp des UKLAD1965.

Aber sieht 35xx.xxx nicht nach UTM aus ? Allerdings 6°-Streifen, Mittelmeridian 15°, dann mit Krassowski-Ellipsoid.

Wenn ctree nur ein paar Punkte umrechnen will, empfehle ich statt des vielleicht abschreckenden Referenzierens das Downloaden von
TatukGIS Free Utility "Datums & Projections Calculator"
(Ich weiß nicht, ob ich damals die angeforderte Anmeldung durchgeführt hatte)
Sollte es doch die Stereographische sein, die angebotene "Polar Stereographic" lässt sich wohl auch auf schiefachsig trimmen.

Hm, suchst Du was an der Ostseeküste, Kolberg ?


Grüße Roland
Zuletzt geändert von Roland am 25.09.2007 - 22:39, insgesamt 1-mal geändert.

ctree
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Beitrag von ctree » 25.09.2007 - 16:30

Ich muss etwa 12 Punkte umrechnen.
Mehr Informationen zur verwendeten Projektion habe ich nicht.
Die Punkte wurden vor etwa 10 Jahren von einem polnischen Ingenieurbüro eingemessen. Es kann daher eigentlich keine all zu unbekannte Projektion sein.

Und ja, die Punkte liegen in der Nähe der Ostseeküste.

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Jörn Weber
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Beitrag von Jörn Weber » 25.09.2007 - 21:12

Hallo,
ctree hat geschrieben:Ich muss etwa 12 Punkte umrechnen.
Mehr Informationen zur verwendeten Projektion habe ich nicht.
Die Punkte wurden vor etwa 10 Jahren von einem polnischen Ingenieurbüro eingemessen. Es kann daher eigentlich keine all zu unbekannte Projektion sein.
Nö, unbekannt ist die Projektion nicht. Sie wurde und wird in mehren Ländern verwendet. Allerdings ist sterographic oblique Projektion unhandlich. Die Polen haben sie 1993 durch ein neues nationales System ersetzt. Natürlich wird die alte Projektion wegen der vorhandenen Daten noch Jahrzehnte nachwirken.
Und ja, die Punkte liegen in der Nähe der Ostseeküste.
Wenn Du in etwa weißt wo die Punkte liegen, solltest Du auch die zugehörige Zone bestimmen können.

Gruss Joern Weber

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Roland
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Beitrag von Roland » 25.09.2007 - 22:19

Hallo,

jetzt schwenke ich auch auf UKLADU1965 um.
Obwohl ich "Ostseeküste" mit UTM geschätzt hatte.

Ich habe den Antwortbrief gründlicher gelesen, da gibt es die Ukladu-Zone 3 mit False Easting 3501000 und False Northing 5999000, somit läge das bei Deinen rudimentär genannten Werten.
Dann habe ich mir die genannten 5 Zonen von Hand auf einer Polen-Karte aufgemalt und verblüfft festgestellt, dass das nicht Streifen wie in Frankreich sind (Roussilhe war Franzose) sondern es einem Kleeblatt ähnelt, mit der fünften GK-Zone als "Stengel". Die dritte Zone liegt nordwestlich an der Ostsee.
Kaum war ich fertig, fand ich
http://www.atomnet.pl/~geodeta/2000/59text1.htm
Das wär doch was für Jörn. Dem danke ich für das Stichwort "Kongresspolen", man lernt was dazu.

Anmerken will ich noch, dass die Parameter der neuen Projektion der 90er Jahre doch wohl nicht so geheim sind. Angedeutet werden sie hier
http://www.geobasis-bb.de/GeoPortal1/pr ... vbb100.pdf

Da würde ich mir gerne ein Hintertürchen offen halten:
ctree sprach von 10 Jahre alten Karten. Wenn das zuträfe und das Jahr 1965 sich nur auf die "Uraufnahme" bezöge, könnte es doch eine UTM-Abbildung sein ...

Kalte Füße bekomme ich allerdings, wenn ich an das von mir empfohlene Umrechnungsprogramm denke. Ob man die stereographische Projektion passend hinschrauben kann ? Wenn man von Dir geographische und Gitterkoordinaten bekäme vielleicht ...


Grüße Roland

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Jörn Weber
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Beitrag von Jörn Weber » 26.09.2007 - 11:10

Hallo Roland,
Roland hat geschrieben: Da würde ich mir gerne ein Hintertürchen offen halten:
ctree sprach von 10 Jahre alten Karten. Wenn das zuträfe und das Jahr 1965 sich nur auf die "Uraufnahme" bezöge, könnte es doch eine UTM-Abbildung sein ...
Eine eigenständige polnische Neuaufnahme gab es nur in Kongress-Polen. In Galizien habe es die Österreicher bei im Rahmen ihre Neuaufname besorgt. Der Zentralpunkt dazu befindet sich in Lemberg in der heutigen Westukraine. Der andere Teil wurde vom Deutschen Reich vor 1917 vermessen. Das polnische WIG hat die Karte des Deutschen Reiches und deren Meßtischplätter etwa bis 1970 offiziell gepflegt. Aber selbst dann ist die Karten nicht eingeschlafen. Die GPMapa für Garmins Handhelds beruht heute noch auf dieser Karte.

Gruss Joern Weber

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