Austrian Gauss-Krüger Gitter

Allgemeine Fragen zu GPS und verwandten Themen

Moderator: Roland

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Jörn Weber
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Austrian Gauss-Krüger Gitter

Beitrag von Jörn Weber » 06.10.2007 - 16:57

Hallo zusammen,

ich suche eine seriöse Quelle zum Österreichischen Gaus-Krüger-Gitter. Nein, das ist nicht das militärische Bundesmeldenetz mit den Zonen Mxx. Ich suche Informationen zu den Axx-Zonen.

btw. Wie weit östlich war die österreichischen Gitter definiert. Das dürfte doch bis in die Westukraine und die Moldau-Fürstentümer hineingereicht haben?


Gruss Joern Weber

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Beitrag von Roland » 07.10.2007 - 23:42

Hallo Jörn,

ich google mir den Wolf.
Einziger Trost, beim BEV nichts.
Und ich weiß schonmal was über fünf Landesaufnahmen ...


Grüße Roland

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Beitrag von Roland » 08.10.2007 - 22:05

Hallo Jörn,

ich traue mir ja inzwischen zu, allein aus drei vorgegebenen Zahlen auf ein Landeskartenwerk zu schließen 8) .
Aber allein mit einem einzigen Buchstaben …?

Im Moment hat sich’s bei mir ausgegoogelt.
Gefunden habe ich eine nur mäßig lesbare Karten-Übersicht der 11 Koordinatensysteme der zweiten Landesaufnahme (1821-1861)
http://klobouk.fsv.cvut.cz/~cajthaml/pu ... a2006.html

Dann etwas zum Budapester System von 1821 und seinen (geschätzten) Parametern
http://projekty.geolab.cz/gacr/a/files/timar_04.pdf
Daraus geht mir eine Anmerkung nicht aus dem Sinn, dass die Kennzeichnung der Karten-Blätter aus einem Großbuchstaben und einer Ziffer bestanden,

z.B. C-5 oder … A-8 …?

Ich bin neugierig und lerne dazu.


Grüße Roland

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Beitrag von Roland » 09.10.2007 - 22:14

Hallo,

letzter Versuch. Beim Durchblättern der Seiten
http://www.axmann.at/manuals/refovl.pdf
stieß ich auf S. 10 auf Abkürzungen wie

AUT-GK

(Wenn gerade keine Österreicher unter den Besuchern sind, könnte ich fragen, steht das für „Autistisch“ …?)
Denn da haben sie aus einem GK-System durch hinzufügen oder weglassen von Konstanten simsalabim drei GK-Systeme gemacht. Beklatscht von Software-Häusern, die damit die Notwendigkeit weiterer teurer Module begründen. Oder nicht ?

So, ich hab’ bei meinen Recherchen genug Material gesammelt, um die nächsten Abende damit zu verbringen. Und da war doch noch was mit der Ionosphäre ...

Grüße Roland

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Beitrag von Jörn Weber » 14.10.2007 - 18:24

Hallo Roland,
Roland hat geschrieben: ich google mir den Wolf.
Einziger Trost, beim BEV nichts.
Und ich weiß schonmal was über fünf Landesaufnahmen ...
Selbes Problem hier. Das BEV tat schon in Sachen Map Datum für Transilvanien bei mir dumm. bei Versuch den Fundamentalpunkt in Lemberg zu ermitteln habe, ich dann dort erst gar nicht wieder angefragt..

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Beitrag von Jörn Weber » 14.10.2007 - 19:23

Roland hat geschrieben:Hallo Jörn,

ich traue mir ja inzwischen zu, allein aus drei vorgegebenen Zahlen auf ein Landeskartenwerk zu schließen 8) .
Aber allein mit einem einzigen Buchstaben …?
Die Karten der 3. Aufnahme besitzen jedenfalls ein Soldner-System. Das zieht sich bis in die in polnischen Karten von Galizien aus dem Jahre 1927 hinein.

ftp://mapy.ziomal.org/mapy/mapy_inne/tu ... rewers.jpg
ftp://mapy.ziomal.org/mapy/mapy_inne/tu ... %2020k.jpg

Dessen Fundamental punkt habe ich schon mal versucht revers zu ermitteln. Leider nur mit mäßigen Erfolg. Den Hügel mit dem Fundamentalpunkt in Lemberg konnte ich auf einem Luftbild zwar ermitteln, einen Bezugspunkt aber nicht wirklich ausmachen.
Im Moment hat sich’s bei mir ausgegoogelt.
Gefunden habe ich eine nur mäßig lesbare Karten-Übersicht der 11 Koordinatensysteme der zweiten Landesaufnahme (1821-1861)
http://klobouk.fsv.cvut.cz/~cajthaml/pu ... a2006.html
He, nicht aufgeben nur aufschieben. :-) Die von dir gefundene Sekundärquelle belegt, das die Soldner-Systeme der Militäraufnamen planmäßig angelegt und dann später zu einem einheitlichen System zusammen gesetzt wurden. Danke. Die Soldner-Systeme stellten aber kein einheitliches Gitter, vergleichbar mit dem BMN, dar. Mich würden Quellen zum BMN vor Ende des 1. Weltkrieges interessieren. Denn daraus müsste hervorgehen wie weit das BMN nach Osten reichte. Es müssen doch Karten nach dem "Deutschen Krieg von 1866 " zwischen Preußen und Österreich auf seiten von Östereich existieren.

Jetzt bräuchte man "nur noch" die Ausgleichsdaten zwischen dem Hermannskogel und den Fundamentalpunkten dieser regionalen Soldner Systeme um deren Versatz gegenüber WGS84 zu berechnen, dann könnte man die Karten Galizien zum Beispiel kalibrieren.
Dann etwas zum Budapester System von 1821 und seinen (geschätzten) Parametern
http://projekty.geolab.cz/gacr/a/files/timar_04.pdf
Daraus geht mir eine Anmerkung nicht aus dem Sinn, dass die Kennzeichnung der Karten-Blätter aus einem Großbuchstaben und einer Ziffer bestanden,

Die Ungarn haben sich zwischen den Weltkriegen aus den Daten der K&K-Zeit ein sterographisches System gebastelt, welches dem polnischen von 1965 ähnelt und quasi auf den Soldner-Karten der K&K beruht.
z.B. C-5 oder … A-8 …?
Der Buchstabe dient bei beiden österreichischen Gittern zur Identifizierung des Gitters selber. A=GK-Gitter und M=Meldenetz. Es könnte noch eine andere Gitter-Lösung für das Problem geben. Zwischen 1938 und 1945 gab es keine unabhängige österreichische Kartographie. Im Verständnis der damaligen Zeit gab es nur eine deutsche Kartographie. Theoretisch war sogar der Führerbefehl zur Zentralisierung der deutschen Kartographie vom September des Jahres 1944 für die österreichischen Länder bindend und Prof. Gigas somit als Leiter des RfL somit dort der oberste Dienstherr. So könnte das Austrian GK Grid durchaus aus dieser Zeit stammen. Ich finde nur keine Belege dafür. Das würde auch erklären, warum das BEV davon nichts wissen will. Die deutschen Unterlagen aus dieser zeit dürften immer noch in den USA lagern.
Ich bin neugierig und lerne dazu.
Ich auch. Ich bin schon seit 3 Jahren dabei die österreichische Kartographie zu verstehen, da sie der Schlüssel zur Kartographie Osteuropas ist.

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Beitrag von Roland » 15.10.2007 - 22:53

Hallo Jörn,

ok, jetzt weiß ich etwas mehr über die Richtung, in der man suchen muss.

Ich glaube aber, dass man jetzt ohne Bibliothek oder einen direkten Kontakt zu einem österreichischen Experten nicht weiterkommt.
Heute abend nicht mehr, da kriege ich keine "salonfähige" Formulierung mehr aufgesetzt. Und das sind ja alles Hofräte, Geheime Hofräte, Wirklich geheime Hofräte usw. usw.
(Wie ist eigentlich die Steigerung nach Wirklich geheimen Hofrat ?)

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Beitrag von Jörn Weber » 16.10.2007 - 20:53

Hallo Roland,

Roland hat geschrieben:Hallo Jörn,

ok, jetzt weiß ich etwas mehr über die Richtung, in der man suchen muss.

Ich glaube aber, dass man jetzt ohne Bibliothek oder einen direkten Kontakt zu einem österreichischen Experten nicht weiterkommt.
Heute abend nicht mehr, da kriege ich keine "salonfähige" Formulierung mehr aufgesetzt. Und das sind ja alles Hofräte, Geheime Hofräte, Wirklich geheime Hofräte usw. usw.
(Wie ist eigentlich die Steigerung nach Wirklich geheimen Hofrat ?)
Es wäre nicht schlecht, wenn du dort etwas herauskitzeln könntest. Zwei meiner anfragen beim BEV blieben erfolglos.


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Beitrag von Roland » 16.10.2007 - 22:35

Hallo Jörn,

es sind zwar nur Bruchstücke, aber ich will sie dennoch offen legen. Nach einigen Recherchen gab es den Hinweis, Frau Prof. Ingrid Kretschmer von der TU Wien sei eine Expertin und habe etwas veröffentlicht, die vierte und fünfte Quelle
http://www.univie.ac.at/Geobib_Austria/ ... raphie.htm
Nur zum Inhalt konnte nichts gesagt werden und ob die Koordinatensysteme behandelt würden ...

Morgen will ich weiterforschen.

Achso, zu den Hofräten habe ich mal bei Wikipedia geschaut, z.B.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geheimer_Rat

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Beitrag von Jörn Weber » 17.10.2007 - 19:46

Hallo Roland,
Roland hat geschrieben: Achso, zu den Hofräten habe ich mal bei Wikipedia geschaut, z.B.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geheimer_Rat
Traue der Wiki nicht. 8) Geheimräte gab es auch in Deutschland. Einer davon war Goethe.

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Beitrag von Jörn Weber » 17.10.2007 - 19:57

Hallo Roland,
Roland hat geschrieben: http://www.univie.ac.at/Geobib_Austria/ ... raphie.htm
Nur zum Inhalt konnte nichts gesagt werden und ob die Koordinatensysteme behandelt würden ...
Bei Amazon ist ist der Titel vergriffen.


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Beitrag von Roland » 18.10.2007 - 23:21

Hallo Jörn

Meine Quellen scheinen irgendwie verstopft !?

Den
Band 15
müsste es noch geben, aber was sagt uns das Inhaltsverzeichnis ?

Geheimrat Goethe wird von einigen sogar als Vermesser vereinnahmt, weil er in dieser Funktion für Straßenbau und Bergbau zuständig war. Vielleicht finde ich die Quelle noch.

Der Titel 'Geheimer Rat' wurde 1845 auch Carl Friedrich Gauß verliehen.


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Beitrag von Jörn Weber » 20.10.2007 - 17:24

Hallo Roland,
Roland hat geschrieben: Meine Quellen scheinen irgendwie verstopft !?

Den
Band 15
müsste es noch geben, aber was sagt uns das Inhaltsverzeichnis ?
Was solll mir das Inhaltsverzeichnis sagen? Nehme mir mal das Brett vor dem Kopf weg.
Geheimrat Goethe wird von einigen sogar als Vermesser vereinnahmt, weil er in dieser Funktion für Straßenbau und Bergbau zuständig war. Vielleicht finde ich die Quelle noch.
Goethe war für den Herzog und später die Herzogin von Sachsen Weimar so etwas wie ein Minister für allen Angelegenheiten des Herzogtums und wurde vom Fürsten nicht, wie viele glauben, für seiner schriftstellerischen Fähigkeiten bezahlt. Praktisch hat er nach dem Tod des Fürsten viel Jahre das Herzogtum für die Herzogin Ana Amalia regiert.
Der Titel 'Geheimer Rat' wurde 1845 auch Carl Friedrich Gauß verliehen.
Korrekt. Gauß wurde hauptsächlich als Beamter vom König von Hannover für die Landvermessung bezahlt und war damit Chef einer der ersten deutschen Landesvermessungsanstalten. Später hat er dann auch für die Russen gearbeitet.

Gauß und Goethe verbindet, das sie von der selben Fürsten-Familie bezahlt wurden. Die Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel war später die Herzogin Sachsen-Weimar-Eisenach. Die hatte natürlich einen ähnlichen Stil den Hof zu führen wie Ihr Vater. Deren Bibliothek ist gerade in Weimar wieder geöffnet worden.

Du hast "Die Vermessung der Welt" gelesen?


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Beitrag von Roland » 21.10.2007 - 10:59

Hallo Jörn,
Du hast "Die Vermessung der Welt" gelesen?
Ja. LEIDER.

Ich hatte die Vorbestellung nach dem Ratschlag eines Gauß-Kenners rückgängig gemacht: "Das ist nicht Gauß !"
Was bekommt man prompt geschenkt ...
Ich fand zwar phantasievolle und witzige Passagen (Humboldt hat die letzten Meter zum Chimborazo-Gipfel möglicherweise wirklich eher virtuel ...), aber neben zwei, drei Fehlerchen störten mich die Charaktere, die ich sämtlich als stereotyp bezeichnen möchte, vielleicht trifft die Eigenschaft "kauzig". Das ermüdete.

Schnee vom Chimborazo, äh, von gestern, das Werk führte die Bestsellerlisten an
*seufz*


Zum Inhaltsverzeichnis:
Tja, werden da Koordinatensysteme genannt ? So richtig trifft da nichts.


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Beitrag von Jörn Weber » 21.10.2007 - 14:32

Hallo Roland,
Roland hat geschrieben:...), aber neben zwei, drei Fehlerchen störten mich die Charaktere, die ich sämtlich als stereotyp bezeichnen möchte, vielleicht trifft die Eigenschaft "kauzig". Das ermüdete.
Ein Kauz ist mir allemal lieber als ein Papagei. Das selektives lesen dieses Buches machte es für mich interessant. Wenn du etwas zeitgenössisches Willst musst nach Weimar in die Bibliothek der Herzogin. Die ist gerade wiedereröffnet worden.

Zum Inhaltsverzeichnis:
Tja, werden da Koordinatensysteme genannt ? So richtig trifft da nichts.
Mal schaun, ob ich mir deine Quelle mal genauer anschauen werde.

Gruss Joern Weber

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