Um so komplexer eine Raketenbahn verläuft, um so größer ist die Zielabweichung. Ein schon geringer Fehler potenziert sich dabei leicht. Wie das genau funktioniert kann man bei Krassowskis Lehrer Ziolokowski nachlesen.Roland hat geschrieben:That tickles my brain: Warum nicht ?Der Kassowski-Ellipsoid wurde auch für die Bahnberechnungen russischer Raketen verwendet. Dabei wird durchweg dreidimensional gerechnet. Mit dem Hayford-Ellipsoid hätte das nicht funktioniert.
Wenn man voraussetzt, dass beide Ellipsoide so gut wie seinerzeit möglich georeferenziert waren, da denke ich an diese 150 m Differenz, wären die Unterschiede der „Treffergenauigkeit“ der Raketenbahnen letztlich nur graduell gewesen. Mit dem Hayford-Ellipsoid hätte man möglicherweise früher gemerkt, dass was nicht stimmt.
Klar für eine Rakete mit Nuklear-Sprengkopf kein Thema. Aber wenn man mit eine nichtnuklearen Ladung arbeiten möchte schon. Die USA haben jedenfalls dumm drein geschaut als die Russen 1960 über Sibirien einen U2-Aufklärer in großer Höhe mit einer nichtnuklearen Landung abgeschossen haben. Zielselbstsuchende Raketen waren damals noch unüblich. Nein, es war nicht nur der Schock darüber das die Russen als erstes Interkontinentale Raketen besaßen, sondern sie auch präzise steuern konnten.
Es gab kein PZ60. Warum auch. Das PZ70 war eher experimenteller Natur und wurde nicht praktisch verwendet, da das S42 immer noch hinreichend genau war. Erst das PZ90 ist eine Reaktion auf das WGS84, welches natürlich genauer als das S42 ist.Dass das Krassowski-Ellipsoid für orbitale Berechnungen doch nicht genügte, zeigt ja das Einführen des PZ70 (ich habe nur eine Notiz darüber, keine Parameter) bzw. des PZ90. Gab es ein „PZ60“?
Gruss Joern Weber