Autorouting für Radler: in der Praxis sinnvoll?

Fragen und Erfahrungen zur Anwendung von GPS beim Wandern, Radeln, Fliegen usw.

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KoenigDickBauch
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Re: Autorouting für Radler: in der Praxis sinnvoll?

Beitrag von KoenigDickBauch » 16.11.2007 - 12:11

Hallo,

habt ihr euch nicht alle von Grundsätzlichen Thema entfernt?
Ompul hat geschrieben:es soll "ergänzende Daten" kompatibel zu digitalen Karten geben, die Routen berechnen/vorschlagen, welche sinnvoll für Radler mit ihren spezifischen Bedürfnissen sind.
Beispiel:
Vermeidung von Straßen mit Kopfsteinpflaster
Vermeidung von Straßen mit benutzungspflichtigen Radwegen ;)
Einschließen von Abkürzungen mit kleinen Treppen
etc.
Bestehende von Menschen gemachte Routen ist doch was anderes. Und da gibt es sicher viele verschiedene Methoden die zu konvertieren und auf das GPSr der eigenen Wahl zu kopieren.

Gruß
Thomas

Deichgraf
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Beitrag von Deichgraf » 16.11.2007 - 12:17

Hi, Ompul,
Dein Problem ist allgemeiner Natur,; da Du noch nicht weißt, was Du mit den Karten und dem Gerät so alles anstellen kannst, und sicherlich auch noch kein Routing über Stock und Stein mit der CN 9 veranstaltet hast, stellst Du Dir unbedingt ein Routing mitten durch den Wald vor.

In der Zeit, in der Du Dir im Internet 5 passende Routen zusammengesucht hast, in der Zeit hast Du Dir auch locker 5 Tracks selbst gebastelt.

Der Aufwand, den ich beschrieben habe, klingst zwar gewaltig, aber so ein Track ist in ein paar Minuten erledigt.

Und was nützt Dir ein Wegpunkt mit Adresse, wenn du dann mit der CN 9 wieder ein Straßenrouting angeboten bekommst, und auf der Topo eine Luftlinie?

Ompul, Dir fehlt die Praxis :!:

Gruß
Günther

Ompul
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Beitrag von Ompul » 16.11.2007 - 14:04

@Deichgraf

Es stimmt, mir fehlt die Praxis. Daher bin ich auch für Kritik völlig offen. Also weiterhin keine Scheu, bitte.

Glücklicherweise mangelt es mir nicht an Phantasie ;)

Zu Deinen Anmerkungen:
Wir haben uns offenbar noch nicht klar über die Ausgangsbedingungen verständigt.

"Stock und Stein", "Wald und Wiese" sind eine Domäne der topographischen Karte. Die hatte ich nicht im Blick.
Ich dachte auch nicht an Überland-Radtouren, sondern eher innerstädtische Routingaufgaben für Radler.

Ich dachte allein an die autoroutingfähige Karte CN. Nur eben mit Routen, die besser als zur Zeit für Radler passen.

Und ob das durch Online-Werkzeuge wie die Google-Maps-API plus passende Daten prinzipiell machbar wäre, weiß ich nicht.
Ich bin kein Programmierer.

Zu "wenige Minuten".
Klar, Tracks planen dauert keine halbe Stunde.

Aber mein Fokus liegt auf häufig vorkommen Alltags-Aufgaben, wo in Sekunden gerechnet wird.

Mit dem Autor von gpsies.com stehe ich gerade im Kontakt. Er ist sehr interssiert an meiner Idee zu einem "schnellen Prozess" und denkt, er kann es umsetzen.

Falls Euch meine ausführliche Skizze (die mit radlerspezifischen Dingen nix zu tun hat) interessiert:
http://borumat.de/ergonomie/temp/vorsch ... gpsies.com

Deichgraf
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Beitrag von Deichgraf » 16.11.2007 - 17:48

Hi, Ompul,
mal ganz ehrlich, warum soll ich in meinem GPS-Handgerät die Adresse Amselgasse 3 als Wegpunkt speichern, wenn ich die Adresse auch so suchen und dann ansteuern kann? Und mit "Mark" setze ich ggfls. einen Wegpunkt, und der heisst dann auch noch "Amselgasse 3".

Wenn ich von einer Radfahrer-Karte rede, dann meine ich eine, die Wegebeziehungen aufzeigt wie eine Abkürzung durch den Stadtpark, den berühmten Rathausgang oder den am Schloss, oder eine Promenade, allerdings auch den Trampelpfad entlang den Bahngleisen. Ansatzweise bringt die Magellan-Topo solche Informationen, aber die ist nicht routingfähig.

Wahrscheinlich sehe ich die Sache völlig falsch, und wenn der GPSies-Mann Feuer und Flamme ist, dann kann es ja was ganz Bahnbrechendes werden.

Gruß
Günther

Ompul
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Beitrag von Ompul » 16.11.2007 - 18:38

Deichgraf hat geschrieben:Hi, Ompul,
mal ganz ehrlich, warum soll ich in meinem GPS-Handgerät die Adresse Amselgasse 3 als Wegpunkt speichern
Nur aus einem gewichtigen Grund:
Es geht an der großen Tastatur drastisch schneller und ist viel bequemer.
Erhöhe einfach nur die Zahl der Adressen auf fünf oder 10, die Du direkt nacheinander im Handgerät eingeben müsstest.
Das will man nicht freiwillig.

Es gibt noch eine Steigerung der Gebrauchstauglichkeit - das ist dann Stufe zwei, die ich Klaus vorschlagen werde:
Das Übertragen von an beliebigen Stellen markierten Adressen: auf Webseiten, in Adresslisten, in Mails, in Textdokumenten etc.
Da diese keine regelmäßige Standardform besitzen, müssten die per Algorithmus "normalisiert" werden.
Von Telefonnummern weiß ich, dass dies geht. Ich nutze eine Anwendung, die es kann.

Usecase: der Nutzer ist Gast in einer fremden Stadt und sucht in den Gelben Seiten und auf Webseiten nach Adressen von bestimmten Läden. Er findet insgesamt 10. Er möchte alle im Laufe des Tages ansteuern.

Mit der oben geschilderten Methode genügen wenige Sekunden und die Arbeit ist erledigt.

Jetzt zu Deinem Punkt "wenn ich von einer Radfahrer-Karte rede":
da bin ich völlig mit Dir einer Meinung.

Aber das ist ein anderes Thema. Das hat mit dem Vorschlag zum schnellen Übertragen von "Amselgasse 3" nix zu tun.

Es ist meine Schuld, dass diese beiden Themen hier im Thread ineinander gerieten.

kassandro
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Re: Autorouting für Radler: in der Praxis sinnvoll?

Beitrag von kassandro » 17.12.2007 - 19:29

jekyll_wolf hat geschrieben: Autorouting für Radler gibt es nicht, weil die Erfassung der Daten einige Millionen kosten würde und kein Radfahrer bereit sein wird etliche tausend Euro für eine fahrradroutingfähige Karte zu zahlen.
Das sehe ich nicht so. Die Kartenhersteller sollten ganz unabhängig von den speziellen Bedürfnissen wie hier den Radfahrern den Zustand einer Straße bzw. Weges erfassen. Dann ist es eigentlich nur eine Kleinigkeit solch sehr spezielle Routingwünsche umzusetzen. Solange das nicht so ist, bevorzuge ich als Radler Top25 und Top50 Karten mit der entsprechenden PDA-Software.

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jekyll_wolf
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Re: Autorouting für Radler: in der Praxis sinnvoll?

Beitrag von jekyll_wolf » 18.12.2007 - 14:46

kassandro hat geschrieben: ......Die Kartenhersteller sollten ganz unabhängig von den speziellen Bedürfnissen wie hier den Radfahrern den Zustand einer Straße bzw. Weges erfassen. Dann ist es eigentlich nur eine Kleinigkeit solch sehr spezielle Routingwünsche umzusetzen.....
Ich wäre sehr verwundert, wenn die Kartenhersteller das auch so sehen. Radfahren bedeutet auch abseits von Straßen zu fahren, mit dem MTB Waldwege benutzen, etc..
Noch einmal das Prozedere: Die Kartenhersteller haben permanent Teams auf der Straße, die sitzen in PKW' oder VAN's, ausgestattet mit GPS-Empfängern, Laptop, Mikrofon, Video- und Fotoapparaten. So erfassen sie jeden Meter Straße, mit Beschilderung, Hausnummern, Aus- und Einfahrspuren und allem was sonst noch so dazu gehört. Die so gewonnenen Daten werden in die Naviagtionssoftware eingearbeitet.
Da wird mächtig investiert, weil die Euronen über die Anzahl der verkauften PKW-Navigeräte locker wieder rein kommen.
Jetzt bitte noch einmal die Vorstellung, wie da die wirtschaftlichen Interessen beim Fahrradverkehr sein könnten und wie die Erfassung von abgelegenen, für Radfahrer durchaus nutzbaren Wegen ( eben auch, weil dort kein Kraftfahrzeugverkehr stattfindet ) aussehen soll.

Was bei einigen Navigeräten so aussieht, als wäre ein Routing für den Radfahrer möglich, entpuppt sich bisher als reine Schutzmaßnahme des Kartenherstellers. Dieser sollte bemüht sein zu vermeiden, das ein Radfahrer oder Fußgänger auf die Autobahn oder sonstige verbotene Straßen geführt wird, ansonsten die Juristen eine Chance hätten dem wehklagenden Radler, welcher auf der linken Spur der A8 von einem Cayenne überrollt wurde, satten Schadenersatz von TomTom oder anderen aus der Tasche zu ziehen.

Gruß aus dem saukalten Freiburg

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