GPS Position im jahreszeitlichen Wandel

Fragen und Erfahrungen zur Anwendung von GPS beim Wandern, Radeln, Fliegen usw.

Moderator: Roland

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Michael
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Re: GPS Position im jahreszeitlichen Wandel

Beitrag von Michael » 04.04.2008 - 20:13

Hallo Roland,

ja, klar, irgendjemand muss ja über den Tellerrand schauen :twisted:

Was gefällt Dir nicht an der Theorie?

Der Troposhäreneinfluss ist ja sehr variabel und wirklich wetterabhängig und somit tagesabhängig. (Luftfeuchte etc.).
Das heisst, den Einfluss sieht man nicht im Verlauf eines Jahres (nun, vielleicht würde man sogar, wenn man beispielsweise längere Regenperioden mit den Daten korrelierte).

Den Ionenspäreneinfluss hat ja einen heftigen Tagesgang (Tag/Nacht). Leider sieht man den aber nicht im Tagesverlauf, was ich seltsam finde.
Aber eigentlich ist es ja wohl gerade das, was man im Jahresverlauf sieht:
Im Winter sind die Tage kürzer, der Tagesanteil wo die Sonne auf die Ionosphäre bretzelt ist geringer als im Sommer.
Wir brauchen also: Einen zusätzlichen GPS-Monitor auf der Südhalbkugel oder direkt am Nordpol um nachzusehen, was dort passiert.

Gruss
Michael

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Roland
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Re: GPS Position im jahreszeitlichen Wandel

Beitrag von Roland » 04.04.2008 - 20:25

Hallo Michael,

ich hab' all die Tage immer wieder mal versucht, andere Messreihen im Internet - mit Interpretationen- zu finden.
Seltsamerweise vergeblich. Habe ich nicht richtig gesucht ?

Grüße Roland

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Re: GPS Position im jahreszeitlichen Wandel

Beitrag von Michael » 04.04.2008 - 20:47

Hi,

nun, mir ist ausser meinem auch nur der in Chur bekannt die mit einem "popeligen" Einfrequenzempfänger arbeiten.
Das Problem ist, dass jeder, der etwas auf sich hält einen Zweifrequenzempfänger hat und dort sieht man den Effekt eben nicht.
Stell Dir doch selber einen auf Dein Dach?

(Ich bastle ja gerade an einer neuen Monitorsoftware. Und die würde es sogar erlauben, dass man mehrere Stationen betreibt. Die einzelnen "Stationen" bräuchten nur einen permanenten Internet-Anschluss und einen Computer an dem der Empfänger hängt und der die Daten überträgt.)

Michael

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Re: GPS Position im jahreszeitlichen Wandel

Beitrag von Roland » 05.04.2008 - 10:43

Hallo Michael,

was ? Ich soll eine GPS-Messung machen !
Der Himmel bewahre.

Latent schwebt mir sowas ja schon vor ...

Hier gibt's noch einen aber ohne Messreihen
http://ham.spahni.com/gps.htm
Nanu ? Jetzt isser weg.
Muss selber nochmal die Website
studieren.

Weshalb ich noch poste, ist der Link hier, den ich soeben fand
http://www.geodrift.com/

Sinn und Zweck habe ich im Moment noch nicht durchschaut. Scheinbar werden nur sporadisch eine einzelne Messung hinterlegt. Eine "Drift" wird nicht zu erkennen sein. Will mir einzelne Stationen mal in Ruhe anschaun.
Unter "Search for a station" findet man überraschend viele im Umkreis von "wenigen" 100 km.

Grüße Roland

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Re: GPS Position im jahreszeitlichen Wandel

Beitrag von Roland » 09.04.2008 - 20:56

Hallo,

bin bei der Antennenfrage über diesen "Monitoring"-Link gestolpert. Wieder ein Schweizer :roll:
http://www.swisstopo.admin.ch/swisstopo ... tstcx.html

Die Toolbars links unten wären von Interesse.
Einmal wird der schwankende troposphärische Effekt gezeigt, aber nur für zwei drei Tage.
Es gibt aber auch eine Koordinaten-Zeitreihe. Dafür, dass hier in einer höheren Klasse gespielt wird, überrascht mich die periodische Nord-Süd-Schwankung.


Grüße Roland

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Re: GPS Position im jahreszeitlichen Wandel

Beitrag von KoenigDickBauch » 10.04.2008 - 08:22

Hallo Roland,

wenn ich mich richtig erinnere soll die Ionusphäre ja auch ein Jahreszeitliches pumpen haben. Am Pol dünner und am Äquator dicker und umgekehrt.

Bild

Das könnte den a-zykliche Rhytmus den ich in diesem Bild erahnen möchte zwischen Nord und Ost Kurve erklären. Wobei die Nordkurve weit aus stärker ausgeprägt ist.

Gruß
Thomas

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Re: GPS Position im jahreszeitlichen Wandel

Beitrag von Roland » 10.04.2008 - 22:41

Hallo Thomas,

heute nur kurz:
traue mir eine Deutung (noch) nicht zu. Aber wenn ionosphärische Einflüsse wirken, andere vielleicht auch, sollte doch die Höhe empfindlicher reagieren. Und ich meine jetzt nicht Michaels Messreihen. Wir müssten halt wissen, welche Korrekturen hier angewandt wurden - und welche nicht.
Müssen wir das müssen wir das ...

Gute Nacht
Roland

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Re: GPS Position im jahreszeitlichen Wandel

Beitrag von Roland » 14.04.2008 - 18:48

Hallo Thomas,

wer zur Quelle vordringt, wird gelabet werden.
Ich konnte mir eine Anfrage bei der Swisstopo nicht verkneifen und erhielt prompt eine Antwort . Merci !
Bei der Station STCX sollten die Bewegungen auch wirklich real sein und nicht durch künstliche Fehler bei der Auswertung der GPS-Messungen (Multipath) verursacht sein. Die Station ist einseitig an dem Gebäude befestigt und aufgrund von Temperaturdifferenzen sind solche Bewegungen durchaus erklärlich.
Grüße Roland

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Re: GPS Position im jahreszeitlichen Wandel

Beitrag von KoenigDickBauch » 15.04.2008 - 09:09

Hallo Roland,

und die Antwort liegt so nahe. Nix im Himmel hier auf dem Boden ist dir Ursache.

Wenn dich richtig verstanden habe, soll die Aufhängung sich ausdehnen und dadurch der Fehler auftreten?
Oder ist es mehr die jahreszeitliche Schwankung des Gebäude?
Oder ist es die Deformation der Erde?

Hach da kann man ja spekulieren.

Gruß
Thomas

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Re: GPS Position im jahreszeitlichen Wandel

Beitrag von Roland » 15.04.2008 - 23:01

Hallo,

ok, aber die Spekulation beschränkt sich auf den Antennenstandort und nicht auf die Messung.
Entweder die Fassade oder der Mast unterliegen Temperatureinflüssen.
Es ist der Punkt "Sainte-Croix", man kann ihn anhand der Top-Karte lokalisieren.

Es soll andere Punkte geben, wo geologische Ursachen, Grundwasserschwankungen, die Ursache sein sollen, "Andermatt".
http://www.swisstopo.admin.ch/swisstopo ... tande.html
Mit anderen Worten: sowas kann mit GPS gemessen werden - großes Ausrufezeichen !

Glücklich die Kollegen, die sowas auswerten können.


Grüße Roland

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