Ursachenforschung Ergebnisfehler bei Postprocessing
Verfasst: 12.04.2012 - 12:48
Ursachenforschung Ergebnisfehler bei Postprocessing
Vorab:
Ein großes Hallo an die Gemeinde in diesem Forum.
Als Neuer möchte ich mich kurz vorstellen.
Mein Name ist Holger, ich wohne in Oberhessen am Nordwestrand des Vogelsberges zwischen Gießen, Bad Hersfeld und Fulda auf ziemlich genau 250m Höhe in einem winzigen Dörfchen mit weniger als 100 Einwohner.
Ausgelöst durch ein externes Ereignis befasse ich mich seit einigen Wochen ein wenig intensiver mit dem Thema GNSS und bin auf der Suche nach Ergebnissen im Subdezimeterbereich.
Auf dem Weg dorthin habe ich derzeit ein recht brauchbares Arsenal an eigenen und leihweise zur Verfügung gestellten Empfängern, darunter ein Hemisphere Crescent, zwei Hemisphere miniEclipse, zwei u-blox Neo-6P, sowie nur für Vergleich und Dokumentation – quasi außer Konkurrenz betrieben – mein „altes“ eTrex H (das ich sehr schätze) und einen Evermore GM-R900 mit Sirf III Star, der allerdings – warum auch immer - nicht in den EGNOS-Betrieb zu zwingen ist - und den ich deshalb gar nicht leiden kann...
Das Thema:
Aktuell befasse ich mich mit dem Thema der Nachbearbeitung, also dem Postprocessing.
Da ich mich einer Technologie immer erst mal gern von unten nähere, erfolgt das mit folgender Ausstattung:
- Datenaufnahme: Empfänger: Neo-6P Antenne: Tallysman TW2010
- Software Aufnahme: U-Center 6.21 auf PC mit XP-SP3,
- Software Konvertierung in RINEX: RTKLIB 2.4.1,
- Software Postprocessing: Ashtech GNSS Solutions 3.71.1
Postprocessing erst mal über die frei verfügbaren Referenzstationen ffmj, ptbb, titz und leij (bis auf Frankfurt leider alle nahezu 200km bzw. sogar etwas weiter entfernt).
Messung erfolgt unter nicht sehr günstigen Verhältnissen, innerorts, Antenne 3m vom Haus entfernt (Haus relativ hoch, Firstrichtung etwa „halb 2 Uhr“, Messung östlich des Hauses, dadurch aber freie Sicht auf 3 EGNOS-Sats, ausreichend NAVSTAR-Sats (meist zwischen 7 bis 10) und beide Messzyklen D-GPS-fix. Uhrzeit der Messungen nachmittags um 17:00 bis 18:00 Uhr, also kein nennenswerter HDOP.
Das Problem:
2 an identischer Stelle an zwei aufeinanderfolgenden Tagen aufgenommene Punktwolken wurden am jeweiligen Folgetag über GNSS postprozessiert. Das Ergebnis des ersten PP lautete auf eine Unsicherheit von ca. +/-0,5m, das des Folgetages auf +/-0,3m
Aber: Der Ergebnispunkt des ersten PP liegt nahezu 4 Meter vom Ergebnispunkt des zweiten PP entfernt.
Die Frage:
Kann man der Fehlerangabe der (einer) PP-Software vertrauen?
Mir fällt nichts ein, weshalb man das nicht können sollte, denn eine PP-Software hat ja die Aufgabe, am Ende eine Fehlerwahrscheinlichkeit auszuspucken, der man dann vertrauen kann.
Mit steigender Entfernung zu den Referenzstationen steigt logischerweise der Fehlerradius, aber es gibt keinen mir erkennbaren Grund über diesen Fehlerradius hinaus, der innnerhalb der PP-Software zu suchen sein sollte.
Wenn das so ist, dann dürften die Ergebnispunkte aber nur max. 0,8m auseinanderliegen, mit hoher Wahrscheinlichkeit aber eher um 0,5m.
Wenn die Ergebnispunkte hier aber tatsächlich 4m voneinander abweichen, dann muss die Ursache nach meinem derzeitigen Kenntnisstand außerhalb der Software zu suchen sein...
und dann fällt mir als einzige Ursache Multipath ein.
Was meinen die Fachleute dazu?
FG
Holger
Vorab:
Ein großes Hallo an die Gemeinde in diesem Forum.
Als Neuer möchte ich mich kurz vorstellen.
Mein Name ist Holger, ich wohne in Oberhessen am Nordwestrand des Vogelsberges zwischen Gießen, Bad Hersfeld und Fulda auf ziemlich genau 250m Höhe in einem winzigen Dörfchen mit weniger als 100 Einwohner.
Ausgelöst durch ein externes Ereignis befasse ich mich seit einigen Wochen ein wenig intensiver mit dem Thema GNSS und bin auf der Suche nach Ergebnissen im Subdezimeterbereich.
Auf dem Weg dorthin habe ich derzeit ein recht brauchbares Arsenal an eigenen und leihweise zur Verfügung gestellten Empfängern, darunter ein Hemisphere Crescent, zwei Hemisphere miniEclipse, zwei u-blox Neo-6P, sowie nur für Vergleich und Dokumentation – quasi außer Konkurrenz betrieben – mein „altes“ eTrex H (das ich sehr schätze) und einen Evermore GM-R900 mit Sirf III Star, der allerdings – warum auch immer - nicht in den EGNOS-Betrieb zu zwingen ist - und den ich deshalb gar nicht leiden kann...
Das Thema:
Aktuell befasse ich mich mit dem Thema der Nachbearbeitung, also dem Postprocessing.
Da ich mich einer Technologie immer erst mal gern von unten nähere, erfolgt das mit folgender Ausstattung:
- Datenaufnahme: Empfänger: Neo-6P Antenne: Tallysman TW2010
- Software Aufnahme: U-Center 6.21 auf PC mit XP-SP3,
- Software Konvertierung in RINEX: RTKLIB 2.4.1,
- Software Postprocessing: Ashtech GNSS Solutions 3.71.1
Postprocessing erst mal über die frei verfügbaren Referenzstationen ffmj, ptbb, titz und leij (bis auf Frankfurt leider alle nahezu 200km bzw. sogar etwas weiter entfernt).
Messung erfolgt unter nicht sehr günstigen Verhältnissen, innerorts, Antenne 3m vom Haus entfernt (Haus relativ hoch, Firstrichtung etwa „halb 2 Uhr“, Messung östlich des Hauses, dadurch aber freie Sicht auf 3 EGNOS-Sats, ausreichend NAVSTAR-Sats (meist zwischen 7 bis 10) und beide Messzyklen D-GPS-fix. Uhrzeit der Messungen nachmittags um 17:00 bis 18:00 Uhr, also kein nennenswerter HDOP.
Das Problem:
2 an identischer Stelle an zwei aufeinanderfolgenden Tagen aufgenommene Punktwolken wurden am jeweiligen Folgetag über GNSS postprozessiert. Das Ergebnis des ersten PP lautete auf eine Unsicherheit von ca. +/-0,5m, das des Folgetages auf +/-0,3m
Aber: Der Ergebnispunkt des ersten PP liegt nahezu 4 Meter vom Ergebnispunkt des zweiten PP entfernt.
Die Frage:
Kann man der Fehlerangabe der (einer) PP-Software vertrauen?
Mir fällt nichts ein, weshalb man das nicht können sollte, denn eine PP-Software hat ja die Aufgabe, am Ende eine Fehlerwahrscheinlichkeit auszuspucken, der man dann vertrauen kann.
Mit steigender Entfernung zu den Referenzstationen steigt logischerweise der Fehlerradius, aber es gibt keinen mir erkennbaren Grund über diesen Fehlerradius hinaus, der innnerhalb der PP-Software zu suchen sein sollte.
Wenn das so ist, dann dürften die Ergebnispunkte aber nur max. 0,8m auseinanderliegen, mit hoher Wahrscheinlichkeit aber eher um 0,5m.
Wenn die Ergebnispunkte hier aber tatsächlich 4m voneinander abweichen, dann muss die Ursache nach meinem derzeitigen Kenntnisstand außerhalb der Software zu suchen sein...
und dann fällt mir als einzige Ursache Multipath ein.
Was meinen die Fachleute dazu?
FG
Holger