Hallo Axel,
".... kann man die referenzierten Karten auch
im Zentimeter Bereich in Locus platzieren."
Das halte ich für recht optimistisch!
Fairer Weise sollte man den Dezimeterbereich veranschlagen, sagen wir mal +/- 20cm, wenn man äusserst sorgfältig! bei der Georeferenzierung in jedem einzelnen Schritt arbeitet und die zur Verfügung stehenden technischen Hilfsmittel alle ausreizt.
Letztendlich aber auch (fast) egal, wenn mein Empfänger zuverlässig im Submeterbereich arbeitet, reicht das für die Grenzsteinsuche allemal.
Wichtiger ist, dass die Submetergenauigkeit auch in der Praxis auf dem Grenzstein erreicht wird, denn Grenzsteine stehen nicht immer in der freien Wiese herum.
Genau hier schlägt dann die Stunde des neuen NEO-M8, der zu der GPS-Nutzung auch das Glonass-System heranzieht.
So hat man im Normalfall immer mind. 9-15 Sat. zur Verfügung, was schon im autonomen Modus eine wirklich gute Genauigkeit bringt.
Mit RTK+ und einer kostenlosen! Referenzstation aus dem EU-REF-Netz hat man mit dem Neo-M8 auch auf langen Basislinien (50-80km) nach wenigen Augenblicken Submetergenauigkeit, nach rund 3-5 min. 20-30 cm Genauigkeit.
Der Genauigkeits-Hammer fällt natürlich spätestens bei der kostenpflichtigen Nutzung der HEPS-Daten der SAPOS-Dienste.
Stabile Fix-Lösungen innerhalb 5 min. mit 2-3 cm Genauigkeit.
Reproduzierbar!
Dafür ist aber natürlich auch eine gute Antenne notwendig, so wie beispielsweise die Modelle aus der "Präzisionsreihe" der Firma Tallysman.
Das klappt aber nur, weil der SAPOS-Dienst unmittelbar am Empfängerstandort eine sogenannte "Virtuelle Referenzstation" berechnet.
Dazu schickt der Rover an den Netzrechner seine ungefähre (Meterbereich) Position per NMEA-Message.
Nun weiss dann auch der SAPOS-Netzrechner, für welche Position er die "VRS" berechnen soll.
---> So hat man immer superkurze Basislinien, auch im kinematischen Messbetrieb.
Das kann ich wenigstens nach den ersten Versuche mit dem Neo-M8 und RTKLIB/RTK+ (Android-Portierung) zusammenfassen.
Der NEO-M8 in Verbindung mit RTKLIB dürfte derzeit mit führend in der Sparte "LowCost aber hoch genau" sein.
Die superhohe Empfängerempfindlichkeit von -165dBm bis -167dBm gibts gratis obendrauf.
So erscheinen bald auch Navis für Eichhörnchen machbar.
Werde hier in nächster Zeit bald auch wieder mal ein paar Versuchsergebnisse einstellen.
P.S Besonders beeindruckend erscheint derzeit der Fortschritt im Bereich Handhabung und Unkompliziertheit der Gerätschaften.
Ein halbwegs aktuelles 08/15-Tablet oder Smartphone mit Android 4 und Netzanbindung, dazu ein Bluetooth-Empfänger GPS/GLONASS ( superbequemes und (betriebssicheres) Handling ohne zusätzliche "Schnüre":-) ) mit guter, kleiner und leichter, aber doch noch bezahlbarer GNSS-Antenne reichen vollkommen aus, um draussen in Echtzeit 3D-Positionen in Zentimetergenauigkeit bei geringsten Betriebskosten aufzuzeichnen...
Wenn dann bald noch Galileo-Sats mitwerkeln, wirds ja alles noch schneller und noch schöner....
@Roland: So ausgerüstet, kann man schon mal vorab ein bischen Vorarbeit leisten, bevor man dann einen amtlichen Vermesser einbestellt...
Stefan