mtemp hat geschrieben:Hat jemand konkret Erfahrungen mit GPS-Loggern beim Laufen?
Ich verwende ein Garmin etrex H beim Laufen. Ich dachte zuerst auch ein einen einfachen Logger. Aber der kann dann nur loggen. Das etrex H hostet z.B. bei Globetrotter 80,-EUR und ist somit nicht wirklich teurer als ein Logger. Mit dem etrex H habe ich aber ein, wenn auch einfaches, so doch vollwertiges, GPS Handgerät. Man kann Strecken im Vorfeld planen und sich dann führen lassen, oder sich nur den Weg zu vorprogrammierten Wegpunkten weisen lassen. Man kann unterwegs einfach Wegpunkte markieren oder sich Werte wie Zeit, zurückgelegte Strecke, Geschwindigkeit, ... anzeigen lassen.
Das etrex H ist sicher größer als ein Logger, aber mit 150 g Gewicht absolut tragbar. Ich häng es immer in meinen Flaschengürtel. Da hab ich selbst im dichtesten Pfälzer Wald brauchbaren Empfang. Die Positionsgenauigkeit ist unter einem dichten Blätterdach natürlich nicht berauschend. Aber besser 50 m daneben, als gar bein Empfang wie beim Gecko oder den alten etrex Geräten ohne "H".
Ein weiterer entscheidender Vorteil des Garmin: Es ist wasserdicht. Nicht nur gegen das Wasser, das manchmal vom Himmel fällt, sondern und vor allem gegen das Wasser, das einem beim Laufen immer aus den Poren rinnt... Logger der unteren Preisklasse sind nicht wasserdicht und dann muss man sie in eine Plastiktüte oder ähnliches stecken.... umständlich.
Aus meiner Erfahrung heraus würd ich mir jetzt wieder ein richtiges GPS-Handgerät kaufen und keinen Logger. Es kostet nicht wirklich viel mehr. Das robuste und wasserdichte Gehäuse sind ein KO-Kriterium. Das etwas größere Gehäuse und Gewicht sind kein Problem. Aber man hat ein ungleich vielseitigeres Gerät.
Was zu beachten ist: Das etrex H braucht ein spezielles RS232 Kabel. Dafür muss man schon mal 30,-EUR hin legen. Ich bekam von einem Freund einen Pfranc-Stecker und hab mir das Kabel selbst gelötet. Die "größeren" Geräte der etrex Reihe haben normale Mini-USB Stöpsel, kosten aber zwei bis drei mal so viel. OK, dafür hat man dann auch ein Farbdisplay mit Kartendarstellung.
Was GPS-Prinzipbedingt nur eingeschränkt möglich ist:
Höhenprofile. Die Höhendaten von GPS kann man vergessen. Man ist mit einem digitalen Geländemodell besser bedient. Ein gehobenes Gerät mit barometrischem Hohenmesser mag da sicher auch helfen.
Geschwindigkeitsprofile: Es gibt nur sehr wenige Geräte, die die momentane Geschwindigkeit aus der Dopplerverschiebung bestimmen und abspeichern. Typischerweise wird die Geschwindigkeit aus der Differenz zweier Wegpunkte berechnet. Bei der langsamen Geschwindigkeit beim Laufen ergeben sich aber recht große Schwankungen zwischen einzelnen Wegpunkten. Um an eine Geschwindigkeit zu kommen muss man also den Mittelwert über eine Strecke von einigen hundert Metern bilden.
Benutzt man das Gerät auch zur Navigation sollte man über eines mit elektronischem Kompass nachdenken. Einfache Geräte wie das etrex H können die Richtung nur bestimmen, wenn sie bewegt werden.
Zumindest bei mir sind die vom GPS ermittelten Strecken immer ca. 5% zu kurz. Ich habe dazu das Gerät auf diverse Volksläufe mit vermessenen Strecken mitgenommen und dann nachher verglichen. Das betrifft sowohl die Anzeige des "Tageskilometerzählers" im Gerät als auch die spätere Auswertung am Rechner.
Die Geräte der gehobenen Klasse von Garmin können teils mit Pulsmessern nachgerüstet werden. Wer glaubt sowas zu brauchen...
Es lohnt sich auch der Blick auf die Einsteigergeräte von Magellan oder Lowrance.