Wie kann ich so etwas machen?

Fragen zu GPS-Empfängern und alles was damit zu tun hat.

Moderator: Roland

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jscs
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Wie kann ich so etwas machen?

Beitrag von jscs » 31.10.2014 - 13:54

Hallo,

ich suche eine Empfänger (bzw. ein Paar), für eine relative Positionierung.

Aufgabenstellung.
Ich gehe zum Punkt A. Wo der ist, ist erst einmal egal.
Jetzt möchte ich relativ zum einem Punkt B. Sagen mir einmal 50 Meter entfernt (max. 300 Meter). Diese 50 Meter möchte ich aber auf wenige cm genau messen können.

Wie kann ich das lösen?
Ursprünglich hatte ich an so etwas wie Piksi gedacht, doch hört man dort vermehrt über noch nicht gelöste Probleme.

Gibt es dafür schon etwas bezahlbares im Bereich bis ca. 2000 - 3000 €?

Falls noch eine Software dafür geschrieben werden müsste kann ich das notfalls selber erledigen. Mir geht es erst einmal um die prinzipielle Empfangstechnik.

Wäre auch schon dankbar für Links oder wo ich Infos zu dem Thema finden kann.

Danke
Jürgen

Geospector
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Re: Wie kann ich so etwas machen?

Beitrag von Geospector » 31.10.2014 - 15:42

Hast Du Sichtverbindung zwischen den Punkten? Benötigst Du nur den Abstand? -> Laser-Distanzmesser

jscs
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Re: Wie kann ich so etwas machen?

Beitrag von jscs » 31.10.2014 - 16:19

Ich habe keine Sichtverbindung (nicht immer).

Ich hatte die Idee einen Referenz GPS Empfänger "irgendwo" zu plazieren. Wo ist für meine Anwendung egal.

Der "bewegliche" GPS ist per Funk mit der Referenz verbunden. Nun nehme ich die erste Position des beweglichen GPS Empfängers auf. Punkt A. Dann will ich mich relativ zum Punkt A z.B. um 15/20 Meter bewegen (X/Y) zu Punkt B.
Der "bewegliche" GPS Empfänger wird dann nur korrigiert, damit ich Punkt B erreicht (möglichst mit cm Genauigkeit).

Das wäre die Anwendung. Gibt es dafür schon etwas?

Danke
Jürgen

Geospector
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Re: Wie kann ich so etwas machen?

Beitrag von Geospector » 31.10.2014 - 22:01

Was Du beschreibst, ist wohl der klassische Weg bei der Vermessung mittels D(ifferential)-GPS.
Sowas gibts schon lange, professionelle Lösungen kosten um die 40.000 EUR. Was ist Dein genauer Anwendungsfall? Evtl. geht's ja günstiger ;-)

Ciao,

Geospector / David

holgi63
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Re: Wie kann ich so etwas machen?

Beitrag von holgi63 » 26.11.2014 - 14:00

Hallo Jürgen,

wenn Du mit nicht allzuvielen Umwegen eine indirekte Sichtverbindung herstellen kannst, also beispielsweise nur 2 oder 3 Strecken über Zwischenzielpunkt(e) und diese in einem unterschiedlichen aber bestimmbaren Winkel, dann sind professionelle Laserentfernungsmesser immer noch 1. Wahl.

Wenn andererseits eine eigene Referenzstation in unmittelbarer Nähe des zu messenden Ereignisses steht und Du ja schon schreibst, dass Du keine absolute Koordinierung brauchst, sondern nur Entfernungen, dann könnte das auch mit zwei L1 Empfängern funktionieren.

ACHTUNG!
Optische Sichtbehinderung zwischen A und B sind ein Problem für die direkte Entfernungsmessung, aber eine "Sichtbehinderung" durch Objekte in der Nähe der Empfänger, welche Multipath und Verdeckung bewirken - sowohl bei Rover als auch Basis - sind ebenso ein Problem für die GNSS-Vermessung...

Mit einem Neo-6P und einem Hemisphere eclipse und RTKlib habe ich das mal praktiziert, bei solch kleinen Entfernungen, wie Du sie angibst, hatte ich immer einen Fix innerhalb akzeptabler Zeiträume - die obligaten 15 Minuten Einschwingzeit (eigentlich mind. 12.5min) immer mit einbezogen.

Ob das dann echte Zentimetergenauigkeit war, kann ich für Deinen Fall nicht sagen, da ich nur auf den Fix geachtet hatte und selber testweise nur kleinere Entfernungen auf cm-Genauigkeit geprüft hatte (etwa bis 5m), für mein eigentliches Projekt aber größere Entfernungen messen musste, größere Distanzen zur Basis hatte und mit Dezimeter- bzw. subfoot-Genauigkeit zufrieden war.

Man muss die Dauer solcher Vorgänge mit L1 Technik immer im Blick behalten.
Sobald etwas professionell gemacht werden muss und auch kommerziell wird, spielen Wartezeiten eine erhebliche Rolle, weil sie Geld kosten.

Willst Du mehrere Strecken an verschiedenen (entfernten) Orten vermessen, bist Du mit der Lasermessung "über Eck" nicht langsamer, als mit L1 und "mitgeschleppter" Basisstation und wiederholter Einschwingzeit. Bei mehreren Messungen an einem Ort wird L1 wieder schneller, weil das Umsetzen der Basisstation und das Einschwingen nicht wiederholt werden muss.

Zudem sind Aufzeichnung und Postprozessierung eine Option, die das Ganze dann noch erweitert.
Auswertung der Vermessung könnte vorab mit kostengünstigen Apps im Smartphone oder Tablet erfolgen, professionelle Nachbearbeitung im GIS am PC.

Aber:
Ab einer gewissen Anzahl Messungen und kommerziellem Charakter des Vorganges sind irgendwann sogar größere Beträge sinnvoll investiert, wobei ich erst einmal die Messlatte für die Anschaffung professioneller Technik unter 10.000,-EUR ansetzen würde.

Je nach Fall können aber durchaus Summen erreicht werden, die David genannt hat.

Grüße
Holger

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