Josef Gerstenberg hat geschrieben:
Bevor du eine Spektralanalyse machst, stell erst mal eine Hypothese auf, welches Ziel dabei erreicht werden soll.
Nun, ich hätte eigentlich vermutet, daß die Periodizität aus der Geometrie der Anordnung her rührt (irgendwie sind es doch Interferenzen, wenn auch etwas komplexer als am Doppelspalt). Mit einer Spektralanalyse (über die Elevation) könnte ich die periodischen Schwankungen von sonstigen Störungen trennen, die bei einer reinen Analyse der Streuung (z. B. mittels Standardabweichung) in einen Topf geworfen werden.
Josef Gerstenberg hat geschrieben:
Ein paar Tage später sind die Schwankungen anders periodisch.
Nun, das verwirrt mich aber etwas. Aber immerhin, sie sind periodisch.
OK, es könnten sich die dielektrischen Eigenschaften der Umgebung geändert haben (nennt man glaub' ich "Wetter"
)
Eigentlich war meine spontane Idee nach dem ersten Blick auf Deine Daten, einen Konvulsionsfilter über die Daten laufen zu lassen, der eben auf die Periode eingestellt ist. Aber wenn sich die ändert, geht das natürlich nicht. Oder ich brauche mehrere verschiedene Filter. Dann kann ich eben gleich den ganz großen Universal-Frequenzfilter namens FFT drauf schmeißen. Vor allem brauch ich den nicht basteln, den gibts in CPAN zum Laden (thinking PERL).
Vor meinem geistigen Auge schwebt ein Plot der Amplitudenschwankung des SNR über Elevation und Periodizität des SNR. Dann kriege ich wohl Schwankungs- (=Multipath-)Inseln. Die verschieben sich in der Elevation, wo sie am stärksten sind (so sieht es in Deinen Plots zumindest aus),und vermutlich auch in der Frequenz (wie Du ja soeben bestätigst). Aber der relative Vergleich von Größe und Lage der Inseln aus Messungen mit verschiedenen Aufbauten sollte imho eine relative Aussage der Multipath-Filterung erhoffen lassen.
Josef Gerstenberg hat geschrieben:
von mir und einigen wissenschaftlichen Assistenten
Watt'n Luxus. Wie kommt man zu so was? Irgendwas hab' ich in meinem Leben wohl falsch gemacht
.
Wie hoch liegt denn die Meßlatte an Manntagen, um Deine Auswertung zu reproduzieren?
Ist schon nach 23:00, morgen muß ich wieder raus. Heut Nacht wird's wohl nichts mehr...
OOPs ...
Josef Gerstenberg hat geschrieben:
wurde vermutlich der Pseudorange in den Diagrammen nur verwendet, weil die Elevation der Satelliten bei der Analyse nicht zur Verfügung stand.
Hier liegt wohl der Hase im Pfeffer. Die Elevation ist nicht in den Rinex-Daten enthalten. Brauche ich dafür eine Solution? Eigentlich nicht. Eigentlich sollten die Ephemeriden, die Zeit und die Koordinaten des Standortes reichen. Dann kann man die Elevation ausrechnen. Im Prinzip. Wenn man's kann... Würde mich nicht wundern, wenn's dafür in Perl schon 'ne library gäbe...
Josef Gerstenberg hat geschrieben:
Hier habe ich die Daten aller empfangenen Satelliten in einem Zeitraum von 24 Stunden bei einer Epochendauer von 1 Sekunde analysiert.
Und was ist die jeweilige Stichprobe? Wenn ich mir den Graphen anschau, dann könnte das 1 Punkt pro Grad Elevation sein. Also alle Daten, die in ein 1-Grad-Intervall fallen, von allen Stalliten der 24 Stunden eine Stichprobe, davon Mittelwert und Standardabweichung geplottet?
Josef Gerstenberg hat geschrieben:
J.S.Ardaens (2005) ist eine gute Momentaufnahme und kein reproduzierbarer Meßansatz!
Meine Idee war auch nicht, eine Einzelmessung mit diesen (oder anderen) Einzelmessungen zu vergleichen, sondern relative Vergleiche anzustellen.
So wie ja Du das auch gemacht hast, oder auch Ardaens (denke ich, ich hab' das Paper nur grob überflogen - Bilder gekuckt
).
Ich träume von einer großen Wiese, darauf in weitem Abstand, so daß sie sich nicht stören, ein paar Antennen/Empfängerkombinationen, die da ein paar Tage Daten sammeln (am besten natürlich bei unterschiedlichem Wetter). Optimalerweise werden auch mal die Plätze getauscht, um Reste von inhomogenen Umgebungsbedingungen auszuschließen.
Das wäre auf jeden Fall einfacher als abgeschirmte Räume mit Antennenverschaukelungsrobotern.
Gruß
Wolfgang Rosner