GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Fragen und Hinweise zu Software, die mit dem Thema GPS zu tun hat. Egal ob PC oder Handheld.

Moderator: Roland

Josef Gerstenberg
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Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von Josef Gerstenberg » 19.02.2013 - 00:01

Hallo Wolfgang,

aus NMEA-Daten kann man auch ein CNR/ELE-Diagramm erstellen.
Ich arbeite selten mit so etwas, weil es im geodätischen unüblich ist, mit NMEA-Daten zu arbeiten.

Dein erstes CNO/ELE Diagramm sieht sehr gestört aus. Du sagtest etwas von auf dem Fensterbrett gemessen.
Willst du jetzt eine wissenschaftliche Analyse machen, wie sich die CNO-Werte einer auf einem Fensterbrett posiotionierten GPS-Antenne verändern und welche Gründe es dafür gibt?
Wenn ja, werden sich alle Fensterbrett-GPS-Wissenschaftler über deine Ergebnisse freuen....

wrosner
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Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von wrosner » 19.02.2013 - 00:59

Josef Gerstenberg hat geschrieben:Hallo Wolfgang,

Du sagtest etwas von auf dem Fensterbrett gemessen.

Willst du jetzt eine wissenschaftliche Analyse machen, wie sich die CNO-Werte einer auf einem Fensterbrett posiotionierten GPS-Antenne verändern und welche Gründe es dafür gibt?
Wenn ja, werden sich alle Fensterbrett-GPS-Wissenschaftler über deine Ergebnisse freuen....
Hallo, Josef,

Danke für Deine aufmunternden Worte :?

Der Hinweis "Fensterbrett" war extra deswegen angebracht, um niemanden zu vertiefter physikalischer Analyse zu motivieren. Wobei .. der Multipath-Effekt sollte hier doch deutlich hervortreten ;-)

Ich bin es gewohnt, größere Aufgaben Schritt für Schritt zu erledigen.
Der erste Schritt war, NMEA zu parsen und zu prüfen, ob die erhaltenen Daten prinzipiell dem entsprechen, die wir zur weiteren Auswertung brauchen. Dazu denke ich reicht ein Trockenlauf vulgo Fensterbrett.

Zum Programmieren im Live-Setup auf der grünen Wiese fehlt derzeit leider das Grün auf der Wiese (wir haben hier geschlossene Schneedecke). Und zur Aufsetzen eines netzgekoppelten Empfängernetzes mit der von mir anvisierten Architektur "Raspberry Pi" fehlt leider dem Himbeerproduzenten die Produktionskapazität - die Beerchen haben aktuelle mehrere Wochen Lieferzeit. Aber ok, ich werd' versuchen mich zu beherrschen und Deinen Thread nicht mehr mit Zwischenergebnissen vollk....rempeln.

Gruß Wolfgang

wrosner
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Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von wrosner » 19.02.2013 - 20:49

Hallo, zusammen,

ich lass' grade Meister Takasu's Antenennenvergleich auf mich wirken:
http://gpspp.sakura.ne.jp/anteva/anteva.htm
Die mittlere Spalte - C/No - ist mir inzwischen klar.
Die rechten 3 Spalten beziehen sich auf RTK-Solutions und sind somit für eine einzelne Antennen- / Empfänger-Kombination nicht definiert - auch klar, so weit.

Aber wie ermittelt er die linken 3 Spalten
  • Antenna Offset/PCV
  • Carrier- Phase Multipath
  • Code Multipath
:?:

Aus dem Manual zu RTKPLOT kann ich das nicht ersehen.

Im rtklib-Manual Anhang "B.3 Solution Status File" gibt es die Felder
  • resp     : pseudorange residual (m) 
  • resc     : carrier‐phase residual (m) 
Könnte es das sein, was er in seinen Antennendiagrammen als "Multipath" plottet?
Und wie wird das "residual" ermittelt? Ist des die Abweichung, die bei einer Überbestimmten Lösung "nicht passt"?
Oder korreliert das mit statistischen Abweichungen, so wie von Josef in seinem Diagramm ermittelt?

Aber der "Antenna Offset" bleibt mir vollständig im Dunkeln.

Hm... mit meinem nicht vorhandenen Japanisch bin ich da wohl am Ende.
mal sehen, ob das von Google brauchbar ist...

wrosner
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Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von wrosner » 19.02.2013 - 22:14

nun ja... mit dem Japanisch von Google kommt man ein Stück weiter.

wrosner
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Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von wrosner » 20.02.2013 - 10:09

Josef Gerstenberg hat geschrieben:Hallo Wolfgang,
aus NMEA-Daten kann man auch ein CNR/ELE-Diagramm erstellen.
Ich arbeite selten mit so etwas, weil es im geodätischen unüblich ist, mit NMEA-Daten zu arbeiten.
OK, wir kommen aus verschiedenen Richtungen aufeinander zu: Du von der Hochleistung, ich von der Knauserecke.
Aber die Knauserecken-Hochleistungs-Empfänger (z. B. ublox-LEA*T, skytraq S1315F-RAW, NC08C-CSM) liefern alle auch NMEA. Es vereinfacht natürlich das setup, wenn ich die Daten nicht erst über RTKLIB laufen lassen muß.
Josef Gerstenberg hat geschrieben: Dein erstes CNO/ELE Diagramm sieht sehr gestört aus. Du sagtest etwas von auf dem Fensterbrett gemessen.
Willst du jetzt eine wissenschaftliche Analyse machen, wie sich die CNO-Werte einer auf einem Fensterbrett posiotionierten GPS-Antenne verändern und welche Gründe es dafür gibt?
Wenn ja, werden sich alle Fensterbrett-GPS-Wissenschaftler über deine Ergebnisse freuen....
Wobei..., das Fensterbrett ist ja nicht die einzige Möglichkeit, Daten zu stören. Ganze Threadwälder hier im Forum beschäftigen sich mit GPS im Wald, und da waren da noch die "Urban Canyons", oder auch die Antennen auf Landmaschinen, die auch nicht immer auf einem 2m-Mast stehen werden.

Ich werd' auf jeden Fall versuchen, die Daten aus einem Emfpänger noch etwas zu foltern, ob sie uns noch mehr erzählen wollen.

Interessanter ist sicher das Baseline-Setup von Takasu's anttool. Aber da haben wir ein Henne-Ei-Problem. Die Messungen werden wol kaum genauer sein als die Referenzstation. Takasu verwendet als Referenz einen L1/L2-Empfänger in oberen 4-stelligen Preisklasse.

Welche Alternativen gibt es für die Knauserecke :?:
  • Kann man L1/L2-Empfänger mieten?
  • Sehen wir L2 in der Pipeline für den low-cost sektor?
    Gebraucht? Moore's Law? Software defined Radio?
  • Möchte sich jemand unser aller Dankbarkeit verdienen und Antennentests/Antennenentwicklung durchführen?
  • Gibt es ein öffentlich verfügbares Signal, das als Referenz für einen Antennentest geeignet ist?
    Wie wirken sich die dann ggf. langen Baselines aus?
  • reicht eine "perfekte" L1-Antenne als Referenz (Knauserecken-Goldstandard) für unsere Zwecke?
    Welche ist das?
    Trimble Bullet mit Josefs Choke Ring?
    Oder - Hagen Felix verkauft demnächst : Geodätische Einfrequenz-Antenne navXperience 3G+C_L1B : 800 EUR * https://www.optimalsystem.de/os.aspx?x=4113

ssquare_de
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Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von ssquare_de » 20.02.2013 - 12:18

Hallo Werner,


wenn du NMEA-Daten visualisieren möchtest(Signalstärke, Elevation, Azimuth...), dafür eignet sich auch u-center von u-blox sehr gut.
Das kannst du von deren Website gratis downloaden.

Eine Antennenoptimierung per Messplatz Wald sehe ich ziemlich kritisch, da es nahezu unmöglich ist, reproduzierbare Vergleichsmessungen ( mit/ohne jeweiliger Optimierungsmassnahme) durchzuführen.
Was oft funktioniert, ist, nachzuweisen, dass eine in vergleichsweise guten Empfangslagen erwiesen gute Antenne auch in kritischer Umgebung (Wald) bessere Ergebnisse ermöglicht, als eine nicht so gute Antenne.
Banal, nicht wahr?!? :wink:

Ich empfehle in der Tat ein Studium Hagens Antennenseiten, da in der Vorauswahl, die er zusammengestellt hat, viele Stunden Arbeit drinnenstecken, mit jeder Menge Trial and Error.

•Kann man L1/L2-Empfänger mieten?
Ja!

•Sehen wir L2 in der Pipeline für den low-cost sektor?
Eher nein für die nächste Zeit!
http://www.insidegnss.com/auto/janfeb13-SOLUTIONS.pdf
Darin sehen Experten eher die Chance für L1/L5-Empfänger für den "noch bezahlbaren" :-) Massenmarkt, mit Modul/Chippreisen von 50-100 $/€
http://www.gpsworld.com/why-the-price-o ... vers-drop/
http://www.pods.org/assets/file/PODS_Us ... S_2011.pdf

•Möchte sich jemand unser aller Dankbarkeit verdienen und Antennentests/Antennenentwicklung durchführen?
Wurde doch schon gemacht. :-)

•Gibt es ein öffentlich verfügbares Signal, das als Referenz für einen Antennentest geeignet ist?
???
Wie wirken sich die dann ggf. langen Baselines aus?
Sinkendes/unzuverlässigeres Ambiguity Fixing

•reicht eine "perfekte" L1-Antenne als Referenz (Knauserecken-Goldstandard) für unsere Zwecke?
Welche ist das?
Trimble Bullet mit Josefs Choke Ring?
Vermutlich!

Oder - Hagen Felix verkauft demnächst : Geodätische Einfrequenz-Antenne navXperience 3G+C_L1B : 800 EUR * https://www.optimalsystem.de/os.aspx?x=4113
Die wird wahrscheinlich noch besser sein, als die Bullet/Chokeringkombination.
Fraunhofer KnowHow eben...ich denke, damit stosse ich dem Josef nicht zu sehr vor den Kopf... :wink:

Ich hatte es schon mal erwähnt:
Als Basisstationsantenne wird wohl Bullet/Chokering und vielleicht auch Tallysman/Chokering ? für Budgetbewusste DIE Wahl der Mittel sein.
Wenn man die beiden Antennen Trimble Bullet III / Tallysman TW3430 einzeln und/oder auch kombiniert mit Josefs Chokering kalibrieren lässt, wird das wohl derzeit das Ende der Fahnenstange sein.

Die Modelle von navXperience vermute ich schon in der nächsten Gewichtsklasse...leistungsmässig aber eben auch budgetmässig...

:wink:



Stefan

wrosner
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Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von wrosner » 20.02.2013 - 18:31

Hallo, Stefan,
ssquare_de hat geschrieben:Hallo Werner,
Wolfgang war der Name :wink:
ssquare_de hat geschrieben: Eine Antennenoptimierung per Messplatz Wald sehe ich ziemlich kritisch, da es nahezu unmöglich ist, reproduzierbare Vergleichsmessungen ( mit/ohne jeweiliger Optimierungsmassnahme) durchzuführen.
Keine Frage.
Die Idee war, aus der CNR- Statistik einiges über die Interferenzverhältnisse um die Antenne herauszulesen, und diese Infos sowohl zum Optimieren der Antenne unter standardisierten Bedingungen als auch zum Verstehen/Optimieren der Bedingungen, wenn diese eben nicht optimal sind, zu verwenden. Natürlich nicht gleichzeitig. Schau'mer mal. Vielleicht kommt auch gar nichts Neues raus.
ssquare_de hat geschrieben:
Kann man L1/L2-Empfänger mieten?
Ja!
Wo? Was kostet das?

Deine Links zur L5-Entwicklung sind sehr interessant, und erlauben auch eine Einschätzung, wie ich mich als Kunde in der technologischen "Fresskette" positioniert sehen kann. Aber L5 ist wohl erst mal noch Zukunftsmusik.
ssquare_de hat geschrieben:
•Möchte sich jemand unser aller Dankbarkeit verdienen und Antennentests/Antennenentwicklung durchführen?
Wurde doch schon gemacht. :-)
Nun, ich kenne Josefs Daten hier aus dem Thread, und Takasus Seite. Und Hagen's Empfehlungen.
Habe ich was wichtiges übersehen?

Es bleiben einige Fragen offen, z.B. für mich aktuell die Glonass-Eignung.
Wenn ich das richtig sehe, sind weder Trimble Bullet III noch Tallysman TW3430 Glonass-Fähig.
Ist die TW2410 vergleichbar?
Und wie verhält sich da die Genauigkeit gegenüber einer billigen Patch wie dieser hier:
http://www.aldafunk.com/GPS-Antenna/Glo ... ::228.html
Man könnte ja auch so ein Billig-Teil auf einen Choke-Ring setzen.
Verhalten sich die Vorteile von Choke-Ring und aufwendigem Grund-Design additiv oder komplementär?
Geodätische Einfrequenz-Antenne navXperience 3G+C_L1B
Der Datenblatt-Link bei Hagen Felix geht noch auf die Vollversion.
Wird diese Antenne Glonass können?
In der Preisklasse gibts dann auch schon ein Zephyr von Trimble. Ist die besser? Oder nur der Name teurer?
ssquare_de hat geschrieben: Ich hatte es schon mal erwähnt:
Als Basisstationsantenne wird wohl Bullet/Chokering und vielleicht auch Tallysman/Chokering ? für Budgetbewusste DIE Wahl der Mittel sein.
Macht es wirklich Sinn, in der Basis eine "bessere" Antenne zu verwenden?
Oder gleichen sich die Fehler nicht eher aus, wenn Basis und Rover identische Antennen haben?
OK, teilweise sind die Fehler nicht rotationssymmetrisch, und auch senkrechte Ausrichtung kann nicht immer gewährleistet werden.

Es gibt hier auch noch einen Thread eines österreichischen Kollegen (Hannes?), der auf seine Navexperience auf dem Traktor schwört.

Einmal 800 Euro für die Basis-Antenne wäre im Budget noch OK.
Und wenn ich damit auch eine Referenz für anttool-Messungen verfügbar habe, ist das Teil fast schon gekauft.
Nur wenn ich meherer Maschinen mit fest installierten Mehrfachempfängern ausrüsten möchte, wird das zu teuer.
Es sei denn, es gibt heftigen Mengenrabatt ;-)

Gruß Wolfgang

B14
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Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von B14 » 20.02.2013 - 21:03

ssquare_de hat geschrieben: .....
•Sehen wir L2 in der Pipeline für den low-cost sektor?
Eher nein für die nächste Zeit!
http://www.insidegnss.com/auto/janfeb13-SOLUTIONS.pdf
Darin sehen Experten eher die Chance für L1/L5-Empfänger für den "noch bezahlbaren" :-) Massenmarkt, mit Modul/Chippreisen von 50-100 $/€
http://www.gpsworld.com/why-the-price-o ... vers-drop/
http://www.pods.org/assets/file/PODS_Us ... S_2011.pdf
......
Stefan
Hallo Stefan,

die Zukunft für Mehrfrequenz-Empfänger würde ich nicht so schwarz sehen. Mit Software Defined Radio (SDR) sehe ich hier enormes Potential. Tomoji erwähnt SDR ja selbst in seiner ToDoList http://gpspp.sakura.ne.jp/rtklib/rtklib_todo.htm und ist auch schon auf Firehose http://pmonta.com/blog/2012/06/04/gnss-firehose/ aufmerksam geworden.

Ich denke in FPGA´s wie dem Spartan-6 steckt ein gewaltiges Potential. Wenn die Mehrfrequenzempfänger irgend wann mal kommen, muessen wir uns wohl von unseren geliebten Trimble Bullet´s und Tallysman´s verabschieden, da diese Antennen im Frequenzbereich zu eingeschränkt sind.

Gruss
Bernd

Josef Gerstenberg
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Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von Josef Gerstenberg » 20.02.2013 - 22:22

Hallo Wolfgang,

ich hinke im Thread etwas nach, weil der Kowoma-Forums-Server eine Weile lang tot war.

Ein Zweifrequenzempfänger wird für die Analyse mit dem Anttool von Tomoji Takasu unbedingt benötigt:
"By eliminating the ionospheric delay term with dualfrequency carrier-phase measurements of the reference
antenna in the vicinity of the target antenna, the code multipaths can be extracted as well as the carrier-phase multipaths."
Quelle: Evaluation of RTK-GPS Performance withLow-cost Single-frequency GPS Receivers

Man könnte auch frei verfügbare Rinex-Daten einer Referenzstation verwenden, aber dann wird die Basislinie zu lang,
um solche Details zu analysieren.

Mieten kann man solche L1+L2-Empfänger evtl. bei den Vertretungen der Hersteller (Trimble, Leica...).

Sehr wichtig ist es bei solchen Messungen mit einem zu testenden preiswertem Equipment,
dass die Umweltbedingungen nahezu gleich sind (vor allem die Feuchte).
Sonst resultieren die Unterschiede zwischen verschiedenen Empfänger-/Antennen-Kombinationen nur aus dem unterschiedlichen Wetter
und nicht aus den Empfänger-/Antennen-Kombinationen!
Tomoji Takasu und Akio Yasuda schreiben dazu leider nichts in ihrer o.g. Veröffentlichung.
Grund ist die i.d.R. geringe Multipathunterdrückung preiswerter Antennen.


Hallo Stefan,
wie gut die geodätischen Antennen von navXperience sind, wollte ich einst zusammen mit der Beuth-Hochschule überprüfen.
Leider hatte keiner der Professoren Zeit dafür.
Der innere Aufbau der Antenne sieht gespenstisch aus. Hat fast nix mit Üblichem zu tun.
Aber vielleicht ist das Ding richtig gut.
Russische Wissenschaftler + Frauenhofer = gut?
Ich hoffe es.

Gruß Josef

Josef Gerstenberg
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Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von Josef Gerstenberg » 20.02.2013 - 22:35

Nachtrag die Qualität einer Referenz betreffend.

Lieber Werner,
ist die Referenz schlecht, kannst dass zu Überprüfende nicht untersuchen.
Das wusste bereits Aristoteles 350 v. Chr.!

thomash
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Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von thomash » 21.02.2013 - 22:27

B14 hat geschrieben: Ich denke in FPGA´s wie dem Spartan-6 steckt ein gewaltiges Potential. Wenn die Mehrfrequenzempfänger irgend wann mal kommen, muessen wir uns wohl von unseren geliebten Trimble Bullet´s und Tallysman´s verabschieden, da diese Antennen im Frequenzbereich zu eingeschränkt sind.
Ich glaube auch, dass SDR Empfänger schon für kleines Geld auch mit Hobbymitteln gebaut werden können. Allerdings spielt hier die Software eine große Rolle und die muss auch erst mal entwickelt werden und bei Hardwarebeschreibungsssprachen gibt es nicht so viel Potenzial wie bei PC Programmierern, aber das könnte man ja später vom PC in FPGAs verlagern.

Das größte Problem sehe ich aber in bezahlbaren dualband Antennen. Denn da geht mit Hobbymitteln nichts in der Entwicklung und an einen plötzlichen Preisverfall glaube ich auch nicht.

wrosner
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Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von wrosner » 22.02.2013 - 00:47

ich kann mich blass entsinnen, daß ich bei einem der hier oft zitierten Empfänger folgenden "halb-diskreten" Aufbau gelesen habe:

- irgendwelche Maxim-IC's für den RF-Teil
- Atmel-Prozessoren für den digitalen Teil

war das bei ublox? oder bei nvs?

ah, hier:
http://www.onetalent-gnss.com/gnss-chips/nvs-nv08c-csm
"Embedding two MAX2769 this receiver has the right degree of future proofing that rapidly evolving GNSS scenarios need."

Damit würde doch eine Hauptkostenhürde für low-budget-Mehrband-Empfänger wegfallen: Die Maskenkosten für IC's.
Denn ich wage mal zu behaupten, daß diese Maxim-RF-IC's nicht exakt auf 1575 MHz festgelegt sind.

google ... datasheet .... Oh, Mist, doch, sind sie:
LO Frequency Range 0.4V < VTUNE < 2.4V 1550 1610 MHz
Wobei, ein halb-ahnungsvoller Blick läßt vermuten, daß das nur einen Oszillator betrifft. Vielleicht kann man den ja extern ergänzen, der Rest (Verstärker etc) scheint eher flache Frequenzgänge aufzuweisen.

Natürlich bleibt die zu entwickelnde Software noch eine große Hürde.
Vor allem wenn man "from scratch" starten muß, weil die Hersteller aus nachvollziehbaren Gründen ihren Code nicht auf github stellen.
Oder gibt es schon open source GPS firmware?

immerhin wird der MAX2769 schon auf einschlägigen Foren diskutiert:
http://www.mikrocontroller.net/part/MAX2769
http://arduino.cc/forum/index.php?topic=7902.0

Hagen.Felix
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Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von Hagen.Felix » 22.02.2013 - 14:59

thomash hat geschrieben: ...
Das größte Problem sehe ich aber in bezahlbaren dualband Antennen. Denn da geht mit Hobbymitteln nichts in der Entwicklung und an einen plötzlichen Preisverfall glaube ich auch nicht.
Hallo Thomas,
ich würde da mal ganz dezent mit Jein antworten. :mrgreen:

Also nein: kein Preisverfall bei den etablierten Herstellern und auch so schnell keine gleichwertigen China-Böller. :roll:

Aber (mit den gebotenen "Wenn und Aber") der vorsichtige Hinweis darauf, dass derzeit (mindestens) ein wissenschaftliches Projekt damit befasst ist, das Innenleben einer sehr hochwertigen Mehrfrequenzantenne nicht nur zu entwickeln, sondern dann auch zu veröffentlichen. :D

Und Michele Bavaro, der in diesem Projekt (extern) mitarbeitet, kümmert sich aktuell sogar schon darum, günstige Gehäuse aufzutreiben, die möglichst bereits irgendwo als Halbfertigfabrikate verfügbar sein sollten.

So, nun aber genug geplaudert, sonst kriege ich vielleicht noch was auf die Fresse ... :roll:

Viele Grüße aus Grimma,
Hagen
Gewerbliche Tätigkeit u.a. im Bereich GNSS (siehe https://www.optimalsystem.de/os.aspx?x=411)
Nachrichten bitte bevorzugt als klassische E-Mail (siehe https://www.optimalsystem.de/os.aspx?x=8)

ssquare_de
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Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von ssquare_de » 22.02.2013 - 18:02

Hallo Wolfgang,


oh, das ging ja letztesmal mit dem falschen Namen gleich ganz gut los... :)

Die derzeitige Trimble BULLET III ist eine L1-GPS- Antenne.
Von Tallysman gibts schon zahlreiche Modelle mit L1-GLONASS- Erweiterung.
So sind die Tallysman-Modelle, die der Hagen auf seiner Seite aufgeführt hat, L1-GPS L1-GLONASS- tauglich.
http://www.tallysman.com/rf-components.php

" Geodätische Einfrequenz-Antenne navXperience 3G+C_L1B "
ja, kann auch GLONASS !
http://www.navxperience.com/wp-content/ ... eutsch.pdf

Übrigens, so schauts bei der ("Grossen") innen drinnen aus:
http://www.dvw-lv1.de/3_termine/2010090 ... Folien.pdf
http://www.lc3d.net/Paper/2011/KOWALEWS ... folien.pdf
http://www.iis.fraunhofer.de/content/da ... agazin.pdf
http://www.iis.fraunhofer.de/de/bf/ec/dk/ant/gnssa.html
Lustige Blechfaltereien...mal ganz was anderes... :wink:


Macht es wirklich Sinn, in der Basis eine "bessere" Antenne zu verwenden?

Ich denke schon!
Speziell wenn deine Rover-Anwendungen kinematischer Natur sind, bringst du mit einer guten Basisantenne nur geringe Fehler ins Gesamtbudget mit ein.

Bei rein statischen Anwendungen auf kurzen Basislinien könnten 2 baugleiche UND gleich orientierte Antennen ( identische Nordausrichtung ) einen kleinen Vorteil bewirken?


Und wenn ich damit auch eine Referenz für anttool-Messungen verfügbar habe, ist das Teil fast schon gekauft.
Dazu brauchts aber noch den L1/L2-Empfänger, wie Josef schon erklärt hat.

Ich hatte vor ein paar Monaten die Firma Bertges wegen einer Gerätemiete für ein Vermessungsprojekt empfohlen. Der Mieter war zufrieden!
Aber ein paar 100 € sind für ein paar Tage auch da gleich weg... :wink:
http://vermessung.drbertges.com/index.php?pageid=21

Die sind vermutlich als Anzahlung in eine erwiesen gute Antenne besser investiert, wenn du nicht Antennenentwickler werden willst.




Stefan
Zuletzt geändert von ssquare_de am 22.02.2013 - 18:20, insgesamt 1-mal geändert.

ssquare_de
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Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von ssquare_de » 22.02.2013 - 18:09

Hallo Bernd,


wegen SDR-Empfänger:

ist schon verlockend und hat sicher auch viel Potential für Tüftler und Entwickler, aber wie schon erwähnt neben einer Software muss vor allen Dingen gewaltig viel GNSS-Fachwissen her und die Fähigkeit, trotz massiver CPU-Power effizient zu programmieren (Echtzeitanwendungen)

Die massive CPU-Power spricht mit ihrem Leistungsbedarf zunächst auch gegen kleine, mobile Anwendungen...



Stefan

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