GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Fragen und Hinweise zu Software, die mit dem Thema GPS zu tun hat. Egal ob PC oder Handheld.

Moderator: Roland

Josef Gerstenberg
Beiträge: 233
Registriert: 07.09.2009 - 20:00

Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von Josef Gerstenberg » 09.02.2013 - 21:30

cr2_gps:

Noch einmal etwas zu dem Thema Pseudorange und warum man ihn nicht für vergleichende Analysen einsetzen sollte:
1. Ein Pseudorange ist eine Pseudo-Strecke, die nichts über die tatsächliche Strecke Empfänger - Satellit aussagt.
2. Ein Pseudorange kann fast beliebige Sprünge aufweisen (weil z.B. ein Empfänger seine Software-Uhr nachstellt).
3. Ein Pseudorange darf durchaus einen Fehler von 25000 km aufweisen, ohne dass die Positionsberechnung behindert wird.
Negative Pseudoranges (ist etwas irre, aber kann vorkommen) führen in meiner Software allerdings zu falschen Positionen.
Aber da bin ich mir sicher, dass es nur ein Bug ist.

Um vergleichende Analysen anzustellen, wäre es besser, auf RtkLib aufzusetzen.
Die Stat-Datei liefert alle Informationen, über die wir hier bisher reden und
mit einem kleinen Delphi-Programm analysiere ich diese Stat-Datei bisher und
mache daraus schwuppsdiwupps Excel-Diagramme.

Gruß Josef

PS Wenn jemand in der Runde Interesse daran hat, statistische Analysen mit Tomoji Takasus Stat-Dateien anzustellen,
dann melde er sich bei mir. Mein kleines Programm kann jeder haben und eine gemeinsame Weiterentwicklung würde mich freuen.

PSS So sehen z.B. die PRs eines LEA-6T aus. Es ist ein PR / Uhrenkorrektektur-Gehüpfe!
Dateianhänge
Pseudorange_Lea6T_Sprünge.jpg
Pseudorange_Lea6T_Sprünge.jpg (242.9 KiB) 21121 mal betrachtet

wrosner
Beiträge: 72
Registriert: 23.01.2013 - 01:30

Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von wrosner » 09.02.2013 - 22:38

Josef Gerstenberg hat geschrieben: Diese Wiese wäre bis zum Horizont eben, das Wetter wäre trocken und die Temperatur wäre wie manchmal im Mai.
Dann würde ich mich mit meiner Geliebten mitten auf diese Wiese legen.
Hallo, Josef,
ist das vielleicht des Pudels Kern?
Kaum hätten wir mal gutes GPS-Wetter, haben wir besseres mit den Tagen vor :wink:
So müssen wir uns also für unsere Antennen-Messungen mit dem schlechten Wetter der anderen Tage begnügen...
cr2_gps hat geschrieben: jedoch wo kommen wir denn letzendlich hin
ohne der Meßdatenpublikation: zum "Journal of Irreproducible Results" ?
Ohne den Satz syntaktisch / grammatikalisch vollständig analysiert zu haben, möchte ich hier die Frage der Reproduzierbarkeit nochmals etwas auseinander klamüsern:

Wenn ich Josef richtig verstehe, brauchen wir uns wenig Hoffnung machen, daß Messungen zu verschiedenen Zeiten, Standorten, Wetterbedingungen direkt über die Daten vergleichbar sein werden, weil die Störeinflüsse (zumindest so weit wir sie aktuell filtern können) die Konstruktionsbedingten Unterschiede großteils überdecken.

Das schließt jedoch nicht aus, daß relative Ergebnisse vergleichbar sein können:
Wenn Antenne A bei Bedingungen X eine Wert von 80 foobar bringt, Antenne B bei X von 70 foobar, ist A besser als B.
Wenn nun bei Bedingung Y die Konstruktion A einen Wert von 60 foobar bringt, B einen Wert von 50 foobar, ist A immer noch besser als B.
Würde man jetzt die Daten A unter Y (60 foobar) mit B unter X (70 foobar) vergleichen, käme man zum gegenteiligen Ergebnis.

Solange wir die Randbedingungen nicht kontrollieren oder so weit erfassen und raus rechnen können, muß also bei jedem Versuch eine standardisierte Referenzkontrolle mitlaufen. Das ist gängige Praxis in der Bio-Statistik, ob man jetzt medizinische Versuche macht, Feldversuche im Pflanzenbau oder Fütterungsversuche mit unseren Viechern. Ich erinnere mich an die Statistik-Vorlesung im Vordiplom Landwirtschaft, als man uns beibrachte, daß "unsere" Statistik durchaus anspruchsvoll sei, weil wir eben nicht einfach den Stichprobenumfang hochsschrauben können, bis alles normalverteilt wird. Auch können wir die Umgebungsbedingungen nicht so weit kontrollieren, daß die Meßwerte auf Nachkommastellen reproduzierbar wären. Alles läuft über relative Vergleiche verschiedener Varianten innerhalb möglichst homogener Versuchsanlagen. Es ist z. B. im Pflanzenbau absolut normal, daß verschiedene Sorten um 5 % im Ertrag voneinander abweichen, aber die Versuchsmittel über verschiedene Jahre und Standorte um 50 %. Trotzdem gibt es - auch in der Landwirtschaft - seit 150 Jahren einen stetigen Fortschrit ;-)
Josef Gerstenberg hat geschrieben: Anders sieht es aus, wenn man den zeitlichen Verlauf des CNO bei einem einzelnen Satelliten betrachtet.
In http://www.weblab.dlr.de/rbrt/pdf/TN_0505.pdf z.B. Figure 10.
Ich galube, ich habe Deine Bilder und die von Ardaens parallel in Erinnerung gehabt, als mir der Gedanke mit der Frequenzanalyse kam. Auf jeden Fall würde ich erst mal versuchen, jeden einzelnen Satelliten für sich spektral zu analysieren.
Denn wer sagt uns, daß nicht paar Stunden später und/oder bei einem anderen Azimuth-Winkel die Periodizität eine andere ist? Wenn wir erst summieren und dann Frequenzanalyse machen, überdeckt sich das vielleicht schon wieder. Wenn wir dagegen jede einzelne Satellitenbahn spektral analysieren, und die Periodizitäten bei unterschiedlichen Zeiten/Bedinungen/Winkeln nur leicht gegeneinander verstimmt sind, werden sich immer noch Maxima an nahe beieinander liegenden Stellen in einem Spektrum über Frequenz und Elevation finden.

Das würde es sogar erlauben, statt der Elevation den Pseudorange zu verwenden.
Josef Gerstenberg hat geschrieben: PSS So sehen z.B. die PRs eines LEA-6T aus. Es ist ein PR / Uhrenkorrektektur-Gehüpfe!
Die Hüpfer sind Impulse in der Größenordnung von 200 bis 300 km und sollten in einem Spektrum keinen allzu großen Schaden anrichten. Der Gesamthub des realen Abstandes zwischen Horizont und Zenit sollte ca einen Erdradius, also etwa 6500 km betragen, was auch aus den Daten von Ardaens so ersichtlich ist. Das wäre ein Faktor 20 über den "Hüpfern". Darf ich annehmen, daß Ausreisser wie die negaiven Pseudoranges nur bei falscher Zeit, also in der Frühphase der Initialisieurng, weit vor dem ersten Fix, passieren?

Aber:
Josef Gerstenberg hat geschrieben: Um vergleichende Analysen anzustellen, wäre es besser, auf RtkLib aufzusetzen.
Die Stat-Datei liefert alle Informationen, über die wir hier bisher reden und
mit einem kleinen Delphi-Programm analysiere ich diese Stat-Datei bisher und
mache daraus schwuppsdiwupps Excel-Diagramme.
Schande über mich, als blutiger Anfänger schon das Maul so weit aufzureißen. :roll:
Das stat-file hat sich bisher meiner Aufmerksamkeit entzogen.
Ich bin schon so begeistert, daß ich über meinen ntripcaster im Internet die Daten von meinem raspberry auf meinen PC zurückspielen und per convbin in rinex verwandeln konnte, daß ich mich schon am Ende aller Wege wähnte.

Wenn wir ein Dateiformat zur Verfügung haben, das uns die Elevation angibt, ist das ohne Frage der bessere Weg, als über die Ersatzkrücke der Pseudoranges.

Josef Gerstenberg
Beiträge: 233
Registriert: 07.09.2009 - 20:00

Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von Josef Gerstenberg » 11.02.2013 - 00:43

Hallo Wolfgang,

bevor du mit einer Frequenzanalyse der CNO Schwankungen anfängst,
solltest du dich unbedingt vorher mit den physikalischen und mathematischen Grundlagen darüber beschäftigen.
Denn sonst wird das nur ein "Haschen nach Wind".

Da Google mir gerade nicht erlaubt, Links zu kopieren, suche mal nach folgenden Veröffentlichungen:
"GPS Multipath and Its Relation to Near-Surface Soil Moisture Content"
"Using GPS multipath to measure soil moisture fluctuations: initial results"
Da findest du ein paar Basics.

Gruß in die Runde, Josef

wrosner
Beiträge: 72
Registriert: 23.01.2013 - 01:30

Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von wrosner » 15.02.2013 - 02:04

Josef Gerstenberg hat geschrieben:Hallo Wolfgang,

bevor du mit einer Frequenzanalyse der CNO Schwankungen anfängst,
solltest du dich unbedingt vorher mit den physikalischen und mathematischen Grundlagen darüber beschäftigen.
Danke, Josef,
kommt auf die Leseliste.
Klingt unabhängig von dem Antennenthema sehr interessant, denn schwankende Bodenfeuchte ist natürlich ein wichtiger Aspekt bei der Standortanlayse (neben dem Stickstoffgehalt, aber ich bin ja Biobauer...)
Ich könnte also "nebenbei" bei jeder Bodenbearbeitung eine Feuchtekartierung meiner Flächen vornehmen, wenn ich ohnehin GPS auf'm Traktor habe??? OATG....

Aber ich fürchte, das Thema zerfranst meine verfügbare Bastelzeit :-8
Ich muß jezt mal das basic setup zum laufen kriegen und mich für eine Receiver-Linie entscheiden.

Vielleicht komme ich in einigen Wochen hier wieder zurück.

Gruß Wolfgang

wrosner
Beiträge: 72
Registriert: 23.01.2013 - 01:30

Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von wrosner » 15.02.2013 - 02:27

aber bevor ich mich hier ausklinke, muß ich noch eine Schnapsidee (?) los werden:

Hat eigentlich schon mal jemand drüber nachgedacht, das Multipath-Problem durch eine Richtantenne zu überwinden? Sinnvollerweise würde man das wohl als Phase-Array ausbilden
(vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Phased-Array-Antenne)
http://de.wikipedia.org/wiki/Phasenschieber

Eine planare Anordnung von Antennen (z. B. kleine Keramik-Patches oder kleine Helix, wie von Sarantel) speist ein Array von Verzögerunsgleitungen
(vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Phasenschieber)
und am Ende hängt dann pro beobachteter Satellit ein Auswertekanal dran.
Die Phasenschieber müssen natürlich (digital?) programmierbar sein, um den unterschiedlichen Satellitenbahnen zu folgen.

Hauptproblem dürfte die Anzal der benötigten Phasenschieber sein, die sich aus Anzahl der Einzelantennen * Anzal der gleichzeitig beobachteten Satelliten ergibt.

Wir befinden uns da wohl kaum mehr im low-cost-Bereich, zumindest nicht, solange das Ganze nicht als Grosserie integriert aufgebaut wird. Aber für militärische oder Vermessungsaufgaben müsste das doch interessant sein? Würde mich jetzt sehr wundern, wenn vor mir noch keiner drauf gekommen wäre...

Überschlagsmäßige Materialkostenabschätzung:
20 aktive Patch-Antennen * 20 € = 400 Euro
5 Empfängerkanäle * 50 Euro = 250 Euro
20 * 5 = 100 programmierbare Verzögerungsleitungen
Kosten je Leitung: Platine (Euro-Format) 10 Euro
16 aktive Schaltelemente für 8 bits: 16 Euro
Ansteuerung der Schalter 14 Euro
Summe 40 Euro, * 100 = 4000,-
zzgl zentrale Steuerung, 3 "konventionelle" Empfänger und 9-D-Beschleunigungs/Dreh/Magnetsensor für die Lagereferenz...

-> mittlerer bis oberer 4-stelliger Bereich
Das sollte für einen High-End-Empfänger sicher kein Hinderniss darstellen...
Aber natürlich der (einmalige) Entwicklungsaufwand....

Josef Gerstenberg
Beiträge: 233
Registriert: 07.09.2009 - 20:00

Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von Josef Gerstenberg » 15.02.2013 - 21:34

Hallo Wolfgang,

bevor du dich ausklinkst, von mir noch ein paar Hinweise zu deiner neusten "Schnapsidee".

Schnapsideen sind für mich an sich nichts Schlechtes.
Da redet jemand, wie ihm gerade die Gedanken kommen.
In teuer bezahlten Ideen-Workshops wird das auch so gemacht (allerdings ohne Schnaps).

Allerdings sind, so vermute ich, fast alle Kowoma-Mitglieder sehr überfordert,
wenn du mit Begriffen umgehst, die kaum jemand kennt
und du dann auch noch die Kosten des Unbekannten aus dem Bauch kalkulierst.


Zum fachlichen deiner Schnapsidee:
Richtantennen mussten in der Anfangszeit des GPS verwendet werden.
Denn nur mit vier nachgeführten Parabolantennen war eine Positionsbestimmung möglich.
Als mehr und modernere GPS-Satelliten am Himmel waren, funktionierte das auch mit simplen Patch-Antennen.
Das war ein grandioser Fortschritt.

Später gab es etliche militärische Forschungen darüber, wie man GPS-Störsender ausschalten kann.
Mehrere Antennen über intelligent kontrollierte Phasenschieber zu koppeln, war dabei eine Idee.
Um Multipath ging es dabei überhaupt nicht!

Den Preis deiner fiktiven Antennen schätze ich mal auf > 100.000 €.
In Kleinserie selbstverständlich etwas billiger.

Fazit: Das kann sich nur Obama leisten!

Gruß von Josef

wrosner
Beiträge: 72
Registriert: 23.01.2013 - 01:30

Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von wrosner » 15.02.2013 - 23:53

Hallo, Josef
Josef Gerstenberg hat geschrieben: Den Preis deiner fiktiven Antennen schätze ich mal auf > 100.000 €.
In Kleinserie selbstverständlich etwas billiger.
Fazit: Das kann sich nur Obama leisten!
Gruß von Josef
Ich denke, das ist alles eine Frage der Stückzahl.

In allergröbser erster Näherung:

Stückkosten
= (Entwicklungskosten + Stückzahl * Materialkosten) / Stückzahl
= (Entwicklungskosten / Stückzahl) + Materialkosten

Wenn das ordentlich laufen soll, werden wohl 100.000 kaum für den Entwicklunsaufwand ausreichen.
Wir reden hier sicher von Mannjahren.

Andererseits habe ich vor kurzen irgendwo aufgeschnappt, daß bildgebende (sprich winkelauflösende) Terahertz-Sensoren jetzt für einstellige Euro-Kosten in Handys eingebaut werden sollen, um damit durch Wände zu sehen. Terahertz, das war die Technik der Flughafen-Nacktscanner. Ich vermute mal, daß das technisch genau so läuft (mit Phase-Arrays). Allerdings sind wir bei THz im sub-mm-Bereich der Wellenlänge, da kann man (vermute ich mal) relativ leicht die Verzögerungsleitungen auf einen Chip ätzen, und auch gleich ein ganzes Antennenfeld dazu. Unsere GPS-Signale sind im GHz-Bereich und damit um 3 Größenordnungen größer. Wir bewegen uns also, was Antennenabstand und Länge der Verzögerungsleitungen betrifft, im Bereich von dm. Das passt nicht mehr auf einen Chip, das muß wohl auf ordinäre Platinen geätzt werden. Vorteil: dafür wird es auch für den Hobbyisten erreichbar.
Josef Gerstenberg hat geschrieben: fast alle Kowoma-Mitglieder sehr überfordert, wenn du mit Begriffen umgehst, die kaum jemand kennt
Na, ich weiß nicht. Ich hatte zwar in grauer Vorzeit mal einen Physik Leistungskurs belegt, aber mein Ingenieur ist ein Agrarischer. Ich bin sicher, daß hier auch Elektro- und Nachrichtentechniker mitlesen, die da durchaus folgen können.
Ich hab' mir das in einer halben Stunde ergoogelt und denke, die beiden Wikipedia-Links weisen den richtigen Weg.
Josef Gerstenberg hat geschrieben: und du dann auch noch die Kosten des Unbekannten aus dem Bauch kalkulierst.
mach' ich immer, wenn mir solche Schnapsideen kommen, um zu entscheiden, ob es sich lohnt, einen weiteren Gedanken zu riskieren. Natürlich sind die Unsicherheiten immens. Aber ein erster grober Anhaltspunkt aus einem halbqualifizierten Bauchgefühl raus ist imho besser als ein Ideenzerstörendes "nie-und-nimmer-jemals-irgendwie-bezahlbar" aus der selben Körperecke heraus.

Aber ich behaupte mal, es besteht eine reale Chance, das mit Heimwerker-Mitteln zum Laufen zu kriegen.
In den beiden Wikipedia-Links ist eigentlich alles drin, was man zum Grob-Konzept braucht. Dazu noch eine Recherche nach "PIN-Diode" bei einem bekannten Distributor. Die ergibt, daß wir hier von Pfennig-Artikeln reden, die mit ordinärem Gleichstrom geschaltet werden.
Allerdings ist der Zeitaufwand wohl mindestens eine Diplom- wenn nicht gar eine Doktorarbeit wert. Leider/Gott-sei-Dank bin ich nicht mehr in dem Alter, wo ich auf so was angwiesen wäre...

Aber meine krankhafte Innovationssucht regt sich schon wieder... Nein, gibst a Ruh!!!.. :mrgreen:

Josef Gerstenberg
Beiträge: 233
Registriert: 07.09.2009 - 20:00

Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von Josef Gerstenberg » 16.02.2013 - 22:24

Hallo Wolfgang,
Ich bin sicher, daß hier auch Elektro- und Nachrichtentechniker mitlesen, die da durchaus folgen können.
Ja sicher - ich z.B. habe so etwas u.a. studiert.
Ich hab' mir das in einer halben Stunde ergoogelt und denke, die beiden Wikipedia-Links weisen den richtigen Weg.
Darf ich fragen, mit welchem Hochschulabschluss einer halben Stunde googeln vergleichbar ist?
Aber ich behaupte mal, es besteht eine reale Chance, das mit Heimwerker-Mitteln zum Laufen zu kriegen.
Achdujemine! Das amerikanische Militär hat vermutlich mehr als 10 Millionen $ dafür ausgegeben, GPS-Phase-Array-Antennen zu erforschen.
Sehr viel ist dabei nicht rausgekommen (zumindest nichts Veröffentlichtes).
Und du willst das mit Heimwerker-Mitteln schaffen?

Gruß Josef

wrosner
Beiträge: 72
Registriert: 23.01.2013 - 01:30

Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von wrosner » 16.02.2013 - 23:27

Josef Gerstenberg hat geschrieben:Das amerikanische Militär hat vermutlich mehr als 10 Millionen $ dafür ausgegeben, GPS-Phase-Array-Antennen zu erforschen.
Sehr viel ist dabei nicht rausgekommen (zumindest nichts Veröffentlichtes).
So what?
Folgern wir daraus nun, daß es funktioniert, oder daß es nicht funktioniert? :lol:

Irgendwie müssen Obama-Osamas Terrorvögel :evil: ja wohl ihre Opfer finden, oder?
Würde mich wundern, wenn die das dann als Kochbuch-Rezept in DIY-Drones posten würden...

Aber ich geb' mich der Vernunft und Deinen Killer-Argumenten geschlagen. War ja eindeutig als Schnapsidee gekennzeichnet.

wrosner
Beiträge: 72
Registriert: 23.01.2013 - 01:30

Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von wrosner » 17.02.2013 - 10:28

Hallo, Josef
Josef Gerstenberg hat geschrieben:Hallo Wolfgang,
...
Darf ich fragen, mit welchem Hochschulabschluss einer halben Stunde googeln vergleichbar ist?
....
:lol:

Das ist ja das lästige an diesen Generalisten aka Universaldilettanten wie mir. :mrgreen:

Da ergoogeln sie sich ein paar Fachbegriffe zu ihrem schemenhaften Halbwissen, laufen dann zu den Profis und rufen: "geht doch, will ich haben". Und wenn die Profis noch immer nicht aus ihrer Lethargie erwachen wollen, wird im Zweifelsfall eben das Rad neu erfunden. Beispiel Phase Array. Oder der Traum von der grünen Wiese. Gibts auch schon. Nennt sich "short baseline test".
Tut mir leid, jetzt gilt keine Ausrede mehr mit Ablenkungsmanöver wie Gedanken an die Geliebte...

Hat eigentlich jemand Erfahrungen mit einem zero baseline test?
Ich finde im Web diverse Hinweise auf einen
"Signalverteiler Signal Splitter 4492.01" von Bonanomi/Kathrein/Antennentechnik
Blankenburg (weiß nicht wer da Hersteller / Distributor ist)
Oder gibts was besseres (im low budget Bereich, so max 50 €)?

[Tomaten-auf-Augen = off]
zur Frage vom Zugriff auf CNR vs Eelvation:
im ordinären NMEA-Output findet sich
$GPGSV,3,1,09,12,69,067,23,25,68,291,21,14,36,262,26,02,35,098,16*7E

http://www.nmea.de/nmea0183datensaetze.html#gsv
1) total number of messages
2) message number
3) satellites in view
4) satellite number
5) elevation in degrees
6) azimuth in degrees to true
7) SNR in dB
more satellite infos like 4)-7)
n) checksum

Das ist schon fies von den Herren Profis, mich armen Universaldilettanten da so braten zu lassen :wink:
Werde da mal etwas rum spielen und versuchen, Deine Plots zu reproduzieren.

ssquare_de
Beiträge: 671
Registriert: 07.10.2006 - 16:23

Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von ssquare_de » 17.02.2013 - 11:36

Hallo Werner,


Antennensplitter selbstgeb(r)aut:
http://wiki.kjen.dk/index.php/GPS:Anten ... l_splitter

:wink:


Stefan

Josef Gerstenberg
Beiträge: 233
Registriert: 07.09.2009 - 20:00

Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von Josef Gerstenberg » 17.02.2013 - 21:14

Hallo Stefan,
so wie in dem Link kann man durchaus einen preiswerten Antennenteiler bauen, der meist (!) ausreichend funktioniert.

Was gegenüber kommerziellen Antennenteilern fehlt, ist die Impedanzanpassung:
Verbindet man mehrere Kabel mit gleichem Wellenwiderstand, ergibt sich eine Fehlanpassung und es kommt zu Verlusten und Reflektionen.
Unter ungünstigen Bedingungen (je nach Kabelart und Kabellänge), kann es durchaus vorkommen, dass fast kein Signal bei einem oder beiden Empfängern ankommt.

Warum der Widerstand in Reihe mit der Induktivität benötigt wird, kann nur an den Eigenschaften des Empfängers liegen, der am Anschluss GPS2 angeschlossen wird.
Manche Empfänger prüfen über den Versorgungsstrom der Antenne, ob überhaupt eine Antenne angeschlossen ist. Dann ist das nötig. Sonst kann man die Beiden weg lassen.

Mit geodätischen Empfängern funktioniert so ein Antennenteiler nicht immer.
Aber da geht es um ein ganz anderes Thema.

Gruß Josef

PS Gibt es schon ein Kowoma-Tread mit dem Thema Antennenteiler (Antenna-Spitter)?
Wenn nein, dann sollten wir so einen Thread gründen.
Wäre eine der Grundlagen, um etwas solider preiswerte GPS-Empfänger zu vergleichen.

wrosner
Beiträge: 72
Registriert: 23.01.2013 - 01:30

Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von wrosner » 18.02.2013 - 00:43

Hallo, zusammen,

ich hab mir jetzt so einen bonanomi 4492.01 GPS-Splitter geordert:
http://www.kathrein.ch/view/userfiles/f ... tergps.pdf

kostet hier
http://business.lieske-elektronik.de/ar ... 456582.htm
22,50 € zzgl MwSt zzgl Versand zzgl SMA-Adapterstecker
ergibt roundabout 60 €

Impedanz 50 Ohm
Frequenz GPS 1575,42 MHz
Durchgangsdämpfung < 3,5 dB
VSWR <= 1,5 : 1
FME-Anschlüsse

Das klingt doch etwas definierter als Stecker im Alurohr.
Was mir nicht gefällt, ist die asymmetrische DC-Durchschleifung, die ja wohl auch irgendwie asymmetrische Beschaltung erfordert. Mal sehen... Symmetrie ist ja ohnehin nicht extra als Feature ausgewisen, also muß man anfangs sicher erst mal mit vertauschten Receivern gegenprüfen.

Ich hatte mir zunächst überlegt, einfache breitbandige SAT-Antennen-Splitter (< 5€) zu nehemen, aber die liegen alle bei 7 dB Dämpfung, bei +- gleichem Adapter-Aufwand.

Alles andere was ich auf die Schnelle ergoogeln konnte, lag deutlich > 100 €.

wrosner
Beiträge: 72
Registriert: 23.01.2013 - 01:30

Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von wrosner » 18.02.2013 - 03:55

Der Beitrag wurde vom Autor auf Bitte des Threadstarters Josef Gerstenberg in eigenen Thread verschoben:

http://www.kowoma.de/gpsforum/viewtopic ... 453#p15453
Zuletzt geändert von wrosner am 27.02.2013 - 18:03, insgesamt 1-mal geändert.

benno
Beiträge: 23
Registriert: 18.02.2013 - 18:12

Re: GNSS-Antennen für Trägerphasenmessungen

Beitrag von benno » 18.02.2013 - 18:44

Vorsicht, neuling, siehe mein vorstellungsthread.

Ich möchte kein werbung für ebay machen und habe nichts mit dem verkäufer zu tun.
Trotzdem möchte ich euch auf diesen GPS antenne splitter aufmerksam machen.

Selber habe ich 2 dieser uber mehrere jahren im betrieb und sie sind perfect, hatte
vorhin auch mit selber gebasteltes material und SAT splitter experimentiert, aber
das hat nie so richtig funktioniert.

Mann muss bedenken das 75€ schon viel geld ist aber dafur bekommt man dan auch ein
gerät welches nicht an sich zweifelen läst, so ist eine sache bei eure / meine experimenten
mal sicher; es liegt nicht am splitter. (genau so mit antennen, gerne ein paar € mehr)

Die technische daten findet ihr hier: http://www.gpssource.com/products/gps-splitter/118
Verkauft wird hier: http://www.ebay.de/itm/GPS-Source-S14WI ... 4ac08f4377

Antworten