Übersicht! Was läuft auf welchem mobilen Gerät / OS ???

Fragen und Hinweise zu Software, die mit dem Thema GPS zu tun hat. Egal ob PC oder Handheld.

Moderator: Roland

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holgi63
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Übersicht! Was läuft auf welchem mobilen Gerät / OS ???

Beitrag von holgi63 » 17.11.2012 - 23:06

SAMMEL-THEMA: Welcher GPS-/GNSS-Empfänger läuft erfolgreich auf welchem mobilen Endgerät mit welchem Betriebssystem und welcher Software?

Hallo an die Gemeinde,

vielleicht helft Ihr mir ein wenig. Angesichts der Schnelllebigkeit der mobilen Kommunikation und der auf ihren Endgeräten eingesetzten Betriebssysteme wäre es nicht schlecht, einen Überblick zu haben, welche GPS-/GNSS-Hard- und Software (auch empfängerspezifische) auf welchem mobilen Endgerät mit welchem Betriebssystem funktioniert. Dabei kann es hilfreich sein, für diejenigen, die nur einen kleinen Geldbeutel haben und sich vielleicht mit Gebraucht-Hardware zufriedengeben müssen, auch ältere Geräte und Betriebssystemlevel noch hier zu erwähnen.

Wenn Ihr also Empfänger, wie beispielsweise OEM-L1 von u-blox, Hemisphere, u.s.w. auf mobilen Geräten, wie Tablets, Handhelds, Organizer, PDA's, Toughbooks, Smartphones betreibt, bitte erwähnt hier kurz die Hardware, das laufende Betriebssystem und die Ausstattung des Empfängers (USB, Bluetooth, RS232, etc...)
Genauso interessant ist dann noch, welche Software Ihr (auf dem mobilen Gerät) benutzt und generell die Information, ob RTKLIB, speziell RTKNAVI auf Eurem mobilen Gerät arbeitsfähig ist. Dazu gehört in erster Linie die Konfigurationssoftware des GPS-Empfängers, wie PocketMax von Hemisphere, u-center von u-blox u.s.w., aber natürlich gerne auch weitere Programme.
Ebenfalls wäre es interessant, zu erfahren, ob jemand mit einer Portierung einer bekannten SW beispielsweise in Richtung ANDROID befasst ist. Da gerade dieses OS in den letzten beiden Jahren einen enormen Zuwachs erfahren hat, könnte es natürlich auch für unser Hobby interessant werden.
Wir wollen diesen Teil des Themas aber nicht hier diskutieren und entwickeln, hier geht es ausschließlich um funktionierende Kombinationen von Hardware-/-Betriebssystem-/-Software-/-GPS-Empfänger.

Bitte um Eure Erfahrungen! Vielen Dank im voraus!

Freundliche Grüße
Holger

Hagen.Felix
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Beitrag von Hagen.Felix » 18.11.2012 - 07:48

holgi63 hat geschrieben: ... wäre es nicht schlecht, einen Überblick zu haben, welche GPS-/GNSS-Hard- und Software (auch empfängerspezifische) auf welchem mobilen Endgerät mit welchem Betriebssystem funktioniert. Dabei kann es hilfreich sein, für diejenigen, die nur einen kleinen Geldbeutel haben und sich vielleicht mit Gebraucht-Hardware zufriedengeben müssen, auch ältere Geräte und Betriebssystemlevel noch hier zu erwähnen.
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Ebenfalls wäre es interessant, zu erfahren, ob jemand mit einer Portierung einer bekannten SW beispielsweise in Richtung ANDROID befasst ist. Da gerade dieses OS in den letzten beiden Jahren einen enormen Zuwachs erfahren hat, könnte es natürlich auch für unser Hobby interessant werden.
Wir wollen diesen Teil des Themas aber nicht hier diskutieren und entwickeln, hier geht es ausschließlich um funktionierende Kombinationen von Hardware-/-Betriebssystem-/-Software-/-GPS-Empfänger.
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Moin Holger,
und zunächst mal schöne Grüße auf diesem Weg!

Deine Idee für eine Beitragsreihe zu dem Thema greife ich gleich gern auf, da ich selbst (schon seit ungefähr 10 Jahren beruflich nicht zuletzt mit der Anwendung von kleineren Mobilrechnern der PDA-Klasse für GPS-Anwendungen befasst) auch damit konfrontiert bin, dass hier der Markt so drastisch explodiert ist in letzter Zeit. Mit der Folge, dass man für sich selbst vielleicht gerade noch so den Überblick behält, die meisten Kunden und Geschäftspartner aber schon ziemlich verwirrt sind ob der aktuellen Gerätevielfalt.

Dabei ist der grundsätzliche Anspruch an das Mobilgerät ja noch immer der gleiche wie damals, als es mit Palm & Co. anfing: Man muss als Anwender bzw. Anwendungsentwickler primär eine möglichst generische Möglichkeit haben, über den Weg Anwendung -> ggfs. Laufzeitumgebung wie .NET oder Java -> Betriebssystem -> Hardware -> physische (z.B. RS-232 oder USB) oder drahtlose (v.a. Bluetooth) Schnittstelle zur Peripherie serielle Daten mindestens empfangen, möglichst aber auch senden zu können. Wenn wir über die etwas präziseren GPS-/GNSS-Techniken sprechen, sind dabei insbesondere auch Binärdaten ein Muss. Und insbesondere bei den neueren Plattformen gibt es nun noch weitere Grenzen bzw. Abstraktionsschichten, die leider auch nicht immer zu durchdringen sind (oder wie im Falle von Adroid das System unnötigerweise verlangsamen). Diese neuen Probleme für unsereins sind quasi allesamt die Folge einer eigentlich segensreichen Maßnahme der Plattformanbieter, der umfassenden Durchsetzung des Sandkastenprinzips für Einzelanwendungen. Was also im Normalfall den Nutzer davor schützt, dass eine "App" hemmungslos seine persönlichen Daten ausliest und an irgendwelche Server sendet oder gar das Betriebssystem ins Wanken bringt, ist für manch spezielle Anwendungen wie z.B. präzises GNSS ein durchaus ernstes Hindernis. Nicht umsonst basieren viele bzw. fast alle Feldrechner für geodätische Systeme heute noch auf dem "guten alten" Windows Mobile (im Sinne von Windows CE mit der bis v.6.5.x geführten Oberfläche).

Aber auch wenn heute noch viele WinMob-Geräte in der Praxis unterwegs sind (und man hier als einzelner Nutzer dadurch relativ leicht ein schönes Schnäppchen machen kann), ist das Technik von vorgestern. Dito Palm OS, WebOS und Symbian. Wobei ich für diese Aussage möglicherweise auch ein wenig das Recht auf meine eigene subjektive Meinung in Anspruch nehmen muss, denn zu diesem Thema gibt es sicher (noch) viele auch konträre Ansichten ...

Also wieder zurück zu den nüchternen Tatsachen: Aus Sicht es Einzelanwenders und nicht zuletzt der dabei möglichen Kostenoptimierung ist ein PDA (bzw. Smartphone) mit dem alten Windows Mobile möglicherweise durchaus noch erste Wahl. Wichtige Teilaspekte dabei sind:
- Akkulaufzeit (nominale Kapazität, Wechselakku ja/nein und ggfs. Marktlage für frische Nachbauten, evtl. Möglichkeit zur Verwendung von AA-Standardzellen)
- Bildschirm (v.a. Ablesbarkeit unter direkter Sonne)
- physische serielle Schnittstelle (ggfs. über Adapter vom Dock-Konnektor auf Sub-D9), wobei USB-Host hier eher nicht zu erwarten ist
- Bluetooth (hier je nach Modell bessere oder schlechtere SPP-Realisierungen in den Geräten, da meistens die Gerätehersteller selbst den Bluetooth-Stack implementiert hatten)

Eine der krassesten Möglichkeiten, die es aktuell in diesem Bereich gibt, liegt in der Verwendung von Geräten mit einem solchen Windows Mobile aus der Produktion von hierzulande völlig unbekannten chinesischen Herstellern, die bei der Hardware-Zusammenstellung (aus welchen Gründen auch immer) zum u-blox LEA-4T (oder gar einem LEA-6T) gegriffen haben. Ich möchte dieses (sehr spezielle) Thema hier nicht allzu stark vertiefen, aber wer danach sucht, wird auch fündig ...

Was auch noch für das alte Windows Mobile spricht, ist die Vielfalt an GIS-Anwendungen dafür. Hier nutzt man schlichtweg die Tatsache, dass dieses Betriebssystem etliche Jahre so extrem dominant war (und wie bisher immmer bei Microsoft so extrem abwärtskompatibel in der Versionsfolge). Da haben über einen Zeitraum von 5-7 Jahren beinahe alle maßgeblichen Entwickler etwas für Windows Mobile gemacht, meistens sogar ausschließlich oder zumindest primär.

Auf den Ebenen von Betriebssystem, Laufzeitumgebung und Einzelanwendung war bzw. ist es auch meistens ein relativ einfaches Spiel: ein serieller Port (COMx) und fertig. Zumindest dann, wenn noch keine andere Anwendung (oder eine ältere Instanz der gleichen Anwendung) diesen Port blockiert ... :roll:

Wer jedoch mit einem moderneren Mobilgerät etwas in dieser Richtung machen möchte, sollte sich möglichst noch der Auswahl eines konkreten Gerätes (bzw. der entsprechenden Plattform) darüber informieren, was damit geht (und wie) bzw. eben nicht.

Die schon mal o.g. Dinge wie Akkulaufzeit und Ablesbarkeit des Bildschirms gelten natürlich noch immer und stellen in der Praxis häufig auch echte "K.O."-Kriterien dar. Ich möchte also dringend davor warnen, diese Aspekte zu vernachlässigen! Aber das ist geräte- bzw. modellspezifisch, so dass man hier allemal nur sehr wenige Namen konkret nennen kann.

Etwas allgemeiner lassen sich folgende Aussagen zu den Plattformen bzw. Betriebssystemen treffen:

1) Android
Grundsätzlich könnte und sollte hier ein serieller Zugriff (einschließlich über Bluetooth-SPP) aus einer Einzelanwendung auf ein Peripheriegerät (wie z.B. einen GNSS-Empfänger mit Rohdatenausgabe) realisierbar sein. Infolge der völlig unübersichtlichen Marktlage (extrem viele Gerätehersteller und Modelle) gibt es aber im Einzelfall die krassesten Unterschiede. Nicht zuletzt deswegen ist Android trotz seiner massiven Verbreitung in Stückzahlen am Markt für eine seriöse System- oder Anwendungsentwicklung eher ungeeignet (oder man schränkt die Geräteauswahl per Ansage ein).

2) iOS
Eigentlich nur etwas für Freunde der Diktatur. Aus der Perspektive von Ingeniersanwendungen eigentlich gar keine Überlegung wert, aber durch die extrem hohe Stabiltät und Einfältigkeit (im doppelten Wortsinn) gerade für Lösungsanbieter trotzdem sehr attraktiv. Die fehlende serielle Schnittstelle lässt sich mit etwas Engagement auch substitutieren, wie es z.B. mein Partner HELM-Software mit einer Ergänzungs-Hardware (WLAN-Gateway für RS-232) realisiert. Dass es für iOS so wenige externe GNSS-Empfänger auf dem gesamten Weltmarkt gibt, ist allerdings kein Zufall, denn die notwendigen Vorbedingungen für Hersteller sind eine solche Zumutung, dass man hier eigentlich ein paar Schimpfworte verwenden sollte, die sofort eine Beleidigungsklage ins Haus flattern lassen würden. Ich habe mich kürzlich für MFi (Made for iPod) zertifizieren lassen und bin aus dem Staunen dabei gar nicht mehr herausgekommen, aber als alter DDR-Bürger kam es mir wiederum doch etwas bekannt vor. Stalinismus aus Kalifornien ... :twisted:

3) Windows Phone (7.x und 8.x)
Auch kein Thema für die Freunde der externen GNSS-Hardware. Nix SerialPort, auch wenn Nokia z.B. für das neue Lumia 920 bei dem Bluetooth-Stack SPP mit angegeben hat. Also vielleicht auch nur mit einem solchen Trick wie dem o.g. Gateway in dieser Richtung nutzbar.

4) Windows RT (Windows 8 auf ARM-Prozessoren)
Ähnlich krass wie iOS und WP7ff. hinsichtlich Abschottung der Anwendungsebene. Eine interessante Besonderheit ist hier jedoch der USB-Host (mit Full-Size-Buchse). Einen verfügbaren Treiber vorausgesetzt, sind dadurch hier trotzdem sehr attraktive Systemlösungen möglich. Ich warte z.B. dringendst auf den (schon angekündigten) USB-Treiber von u-blox, dann ergibt nämlich der NEO-6P über USB an einem WinRT-Mobilgerät ein höchst interessantes System für eine Vielzahl von möglichen Praxisanwendungen.

5) Windows 8 (auf x86/x64-Prozessoren)
Hier verbinden sich die Vorteile des neuen Windows 8 (v.a. hinsichtlich der Verwendung auf Mobilgeräten) mit denen der alten Windows-Plattform. Man wird dann hier zwar also keine Store-App für GNSS & Co. nutzen können, sondern muss wohl auf den "alten" Desktop beschränkt bleiben. Aber einerseits ist hierfür auch die Vielfalt an GIS- und GNSS-Anwendungen im Markt am größten, und man hat zudem für eigene Entwicklungen eine quasi unbeschränkte Freiheit bei der Technik-Auswahl. Angefangen vom modernen .NET 4.5 mit seinen asynchronen Methoden bis hin zu solch steinzeitlichen Techniken wie z.B. VB6, wobei natürlich immer noch die Frage bleibt, ob bzw. wie sich die Steuerelemente einer Anwendung auf einem Touchscreen nutzen lassen. Das größte Kontra für diese Plattform ist allerdings der Preis: Hier werden die Tablets wohl zunächst eher in der Apfel-Preisklasse liegen (oder sogar noch darüber). Aber vielleicht sorgt die Herstellervielfalt (lenovo, HP, Dell, Asus, Acer usw.) doch schon bald für deutlich moderatere Preise ...

Eigentlich liegt die Sache damit relativ klar auf der Hand. Für den Einzelanwender (v.a. im Sinne des "Bastlers") besteht die Wahl wohl noch hauptsächlich zwischen dem alten Windows Mobile und einem geeigneten Modell mit Android. Zum Thema Android noch die Ergänzung, dass es bereits Initiativen dazu gibt, die RTKLIB darauf zu portieren (aber mit einem simplen Kompilieren ist es dabei natürlich noch lange nicht getan).

Aus Sicht eines kommerziellen Systemanbieters wird jedoch Windows 8 (auf x86/x64-Prozessoren) vermutlich bald erste Wahl sein. Wenn die neuen CPU-Generationen von Intel und AMD auf breiter Front verfügbar sind (TDP deutlich unter 5 W, z.B. für den Intel Atom Z2760 sogar nur noch 1,7 W), werden die bisherigen Praxisprobleme mit einem "Desktop-Windows" für Mobilanwendungen wohl bald vorbei und vergessen sein. Meine Präferenz geht also vorrangig in diese Richtung.

Damit erst mal gut für heute meinerseits. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir in dieser Beitragsreihe möglichst viele Informationen und Anregungen zusammentragen könnten, wie es mit den Mobilcomputern für GNSS-Anwendungen derzeit und in Zukunft steht.

Mit besten Grüßen aus dem Muldental,
Hagen
Zuletzt geändert von Hagen.Felix am 18.11.2012 - 11:35, insgesamt 5-mal geändert.
Gewerbliche Tätigkeit u.a. im Bereich GNSS (siehe https://www.optimalsystem.de/os.aspx?x=411)
Nachrichten bitte bevorzugt als klassische E-Mail (siehe https://www.optimalsystem.de/os.aspx?x=8)

holgi63
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Re: Übersicht! Was läuft auf welchem mobilen Gerät / OS ???

Beitrag von holgi63 » 18.11.2012 - 09:05

Moin Hagen und danke für Deine ausführlichen Gedanken zu diesem Thema, die an dieser Stelle sehr hilfreich sind, die Situation vorab schon ein wenig einzuschätzen! Sie machen auch darauf aufmerksam, wie komplex das Ganze ist.
Genau aus diesem Grund wäre ich froh, wenn es uns hier gelingen würde, funktionierende Praxislösungen vorzustellen, die Anderen helfen könnten, für eine eigene Lösung eine vernünftige und kostengünstige Antwort zu finden. Genau wie Du bin ich der Meinung, dass dabei nicht immer das Neueste vom Neuen die richtige Wahl ist, sondern es ist immer abzuwägen, welche Ausstattung löst mein Problem auf vernünftige Weise und dabei sollten sich Aufwand, Kosten und "Zukunftsfähigkeit" die Waage halten und nicht gegeneinander ausschließen.

Da sowohl bei ebay, als auch bei amazon gebrauchte Hardware en masse angeboten wird, kann sich jemand eine für ihn sinnvolle und brauchbare Hardware auf diese Weise auch mit älteren Geräten sehr kostengünstig realisieren.
Wenn natürlich der Erste hier schreibt, dass er sein RTKNAVI auf einem SAMSUNG Galaxy unter Android am Laufen hat, auch immer her damit!

Jetzt wäre ich froh, wenn hier jeder seine Lösungen in kurzen und präzisen Sätzen vorstellt. Ich habe derzeit noch keine richtige mobile Lösung, aber ich fange mal an, wie ich mir die Beiträge dieses Themas vorstelle:

In den ersten Zeilen meines Beitrages könnte folgendes stehen:

Empfänger: L1 Hemisphere mini Eclipse (noch ohne GLONASS) über Bluetooth, Antennenanschluss SMA female
Antenne: Tallysman TW2010 5m Leitung an SMA male
Rechner: ACER-Notebook mit WINXPPRO SP3, 1.7GHz, 512MBRAM, Bluetooth über HAMA miniStick
Software: RTKLIB, RTKNAVI (auch RTK, eigene, genau eingemessene Basis via GSM-Stick am Notebook), Ashtech GNSS-Solution, OPEN-Jump, VisualGPS-Application, PocketMax3, U-Center6.

Danach ein paar Details, weshalb man diese Konfiguration für sinnvoll hält.
Da es sich bei meinem Beispiel nur um einen normalen PC handelt, ist klar, dass bei Installation und Betrieb keine nennenswerten Probleme zu erwarten sind. Wenn aber jemand beispielsweise seine GPS-Lösung auf Windows Mobile 6.0 oder ähnlich am Laufen hat, wäre es schön, wenn in kurzen Sätzen darauf hingewiesen würde, welche Hürden man beim Installieren eventuell umschiffen musste. Das hilft anderen sehr!
Man kann dann auch noch - wenn man möchte - schreiben, wofür man die einzelnen Programme einsetzt.

Am Ende kann man durchaus alle funktionierenden Lösungen aus der Praxis in eine EXCEL-Liste übernehmen und gewinnt dadurch einen Überblick, der praxistauglicher ist, als alle eventuellen Möglichkeiten hier ausführlich in der Theorie zu diskutieren.

So weit von mir, der Worte sind genug gewechselt, lasst uns "Taten" sehen ;-)
LG
Holger

PS: Selbstverständlich darf man hier auch eine Hardware-Lösung vorstellen, die man mal betrieben hat, auch wenn man sie heute nicht mehr benutzt. So lange diese Lösung gps-seitig heute noch vernünftig einsetzbar ist, bitte bitte her damit!

holgi63
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Re: Übersicht! Was läuft auf welchem mobilen Gerät / OS ???

Beitrag von holgi63 » 25.11.2012 - 07:07

Hallo an die Gemeinde,

wie es sich gehört, will ich mal mit gutem Beispiel vorangehen. Da ich noch keine eigene brauchbare mobile Lösung hatte, habe ich mal versucht, unter 100,-EUR eine solche (bei vorhandenem Empfänger) zu schaffen. Über amazon habe ich bei einem professionellen Reseller ein etwas älteres Smartphone gekauft. Ca. 60,-EUR für ein "renewed" oder neudeutscher "refurbished" HTC Touch 3G mit Windows Mobile 6.1,Bluetooth und W-Lan. Akku ebenfalls im Neuzustand. Kein Branding, kein SIMlock

Hier die Anwendung:

Empfänger: L1 Hemisphere mini Eclipse (noch ohne GLONASS) über Bluetooth im ALU-Gehäuse.Versorgung über 4xAA im Gerät, Antennenanschluss SMA female
Antenne: Tallysman TW2010, 5m Leitung an SMA male magnetisch befestigt an D=100mm Groundplate auf Leica Geostativ
Rechner: HTC Touch 3G (Smartphone 3.2") WinMobile 6.1, Bluetooth
Software: PocketMax3 zur Submeterpositionierung (SBAS), sowie Rohdatenaufzeichnung für Postprozessierung.
Voraussetzungen: dotNET-Framework-compact 3.5!, ActiveSync 4.5 auf PC

Zu nehmende Hürde:
Die Installation des dotNET-Framework stellte sich für mich als Newcomer auf mobilem Windows "lustig" dar:
Das dotNET-Framework muss vom Notebook oder Desktop bei Microsoft heruntergeladen werden.
Die Installation erfolgt kurioserweise ebenfalls auf dem Desktop!!!
Dazu muss das Smartphone über Bluetooth oder das Daten-/Ladekabel am PC angeschlossen und über ActiveSync verbunden sein.
Bei der Installation auf dem PC wird dann die auf dem mobilen Gerät notwendige CAB-Datei erzeugt und automatisch rübergeschoben und an der richtigen Stelle abgelegt.

Zu beachten:
Das Smartphone ist kein Outdoor-Gerät. Es muss also bei Regenwetter in einer entsprechenden "Verpackung" eingesetzt werden, was aber kein wirkliches Problem darstellt.
Das HTC Touch 3G ist schnell genug, die Rohdatenaufzeichnung ohne Abschaltung der NMEA-Sätze zu bewältigen. Die Möglichkeit, eine recht große Micro-SD Karte einsetzen zu können, schafft Platz, um Rohdaten bis zum SanktNimmerleinstag aufzuzeichnen und zu speichern. Das USB-Daten-/Ladekabel kann auch mit einem 12V KFZ-USB-Stecker zum Laden und Betreiben des Handys verwendet werden, was zur völligen Versorgungsunabhängigkeit im Mobilbetrieb führt, da man in der Regel beim Vermessen ein Fahrzeug dabei hat oder wenn nicht, mittels dieser Voraussetzung auch eine kleine 12V Bleigelbatterie als "Puffer" sowohl für Empfänger, als auch Smartphone benutzen kann.

Ergebnis:
Da PocketMax für Mobiles Windows sehr gut aufgebaut ist, reicht der relativ kleine Monitor des HTC Touch 3G völlig aus, um mit diesem Gerät eine mobile GNSS Lösung auf die Beine zu stellen, ohne ein Notebook mitschleppen zu müssen. Die Rechnerleistung und der Speicherplatz reichen ebenfalls. Da zudem noch eine Kamera mitkommt, kann man sogar mit Fotodokumentierung arbeiten.


Technische Daten des HTC Touch 3G:
http://www.chip.de/artikel/HTC-Touch-3G ... 33574.html

Kleiner Benefit am Rande: Wer bisher noch kein Smartphone als Mobiltelefon besaß und nicht zu denen gehört, die ein solches alle 4 Monate neu als Persönlichkeitsprothese brauchen, kommt mit dem HTC Touch 3G auch im täglichen Alltag noch sehr lange zurecht. Die Bedienung gefällt mir gut, Synchronisierung mit Outlook inklusive, einschließlich Terminkalender. Da jeder von uns Windows kennt, kommt man in wenigen Minuten mit den wesentlichen Funktionen zurecht und die HTC-eigene Benutzeroberfläche ist wirklich intuitiv bedienbar. Ein Stylus ist dabei, der Monitor ist robust, das Tippen einer SMS ist ein Kinderspiel. Aufgrund von W-Lan brauchts zudem nicht mal eine Internet-Flat der SIM, wenn man nicht überall die "mails checken" muss. Wer am Arbeitsplatz ins W-Lan darf und zu Hause eins hat, ist preiswert dabei.
Damit relativieren sich die 60,- EUR noch einmal.

Vision:
Als nächstes werde ich mich damit befassen, RTKNAVI auf dem HTC Touch 3G zum Laufen zu bringen.
RTK über W-LAN auf mobile Basisstation auf bekannter Position in unmittelbarer Umgebung, über GSM auf feste Basisstation zu Hause und über GSM gegen SAPOS. Weiters sind weitere Empfänger geplant, wie der Neo-6P und der NVS NV08C-CSM. Wird aber etwas dauern.

FG
Holger

ssquare_de
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Re: Übersicht! Was läuft auf welchem mobilen Gerät / OS ???

Beitrag von ssquare_de » 25.11.2012 - 11:31

Hallo Holger,


hatte mich hier bislang zurückgehalten, weil du ja ausdrücklich nach lauffähigen Lösungen abseits PC und Laptop gefragt hattest ... und ich da bislang auch noch nix vernünftiges anbieten kann.

Du hattest ein OEM-Board-Lösung für Hemisphere zur Log-File-Erstellung genannt.
Das Gegenstück dazu von u-blox sieht nahezu identisch aus:

ich sammle seit Jahren draussen die ublox-Logs mit einem PDA (LOOX N560) ein.
Als Loggingsoftware dient mir dabei "u-center mobile", das zwar schon seit einiger Zeit von ublox nicht mehr den neuen Modul-Generationen angepasst wurde, die Logging-Funktion funktioniert jedoch tadellos.
Nur kann man leider bestimmte Konfigurationseinstellungen damit nicht mehr vornehmen! :(

Auch für Android (Smartphone, Tablet) hält ublox eine Logging-Software vor, die zwar kaum eine Konfiguration des Empfängers zulässt, jedoch für die Aufzeichnung der Log-Files geeignet ist.
http://www.u-blox.com/en/evaluation-too ... enter.html
__________________________________________________________________________________

Aber ich nehme mal an, dein Fernziel ist auch eine RTK-Lösung, die ohne umständliche Laptop-Schlepperei ausfällt?
Dazu ist wohl der Ansatz von Tomoji mit dem von ihm gewählten Beagle-Board recht gut geeignet.
Irgendeinen leistungsfähigen Rechner, der die RTK-Berechnungen erledigt, MUSS man ja draussen mit herumschleppen und auch in Punkto Stromverbrauch durchfüttern.
Also gehts zunächst darum, einen winzigen Ein-Platinenrechner auszuwählen, der
+ klein ist,
+ genügend Dampf für den Echtzeitbetrieb von RTKNAVI aufweist,
+ sehr genügsam in Sachen Stromverbrauch ist,
+ vergleichsweise preiswert ist,
+ gute Verfügbarkeit besitzt,
+ auf dem RTKLIB ohne grössere Aktionen zum Laufen gebracht werden kann... idealer Weise gibt es für den Rechner schon einlauffähiges LINUX-System

+ Dabei sollte man wohl in jedem Falle im ARM-Lager fündig werden.


Wenn man sich das Ganze so ansieht, scheinen die einzelnen Punkte durchaus machbar, lediglich bei der "Mensch-Maschine"-Schnittstelle tauchen erneut grössere Zweifel und Probleme auf:
irgendwie muss ich als Anwender ja auf das RTKNAVI Zugriff haben, sei es nun zur Konfiguration oder aber auch zur Beurteilung der Ergebnisse, die RTKNAVI (als NMEA-) Lösung ausgibt...
Ist zwar nicht dramatisch viel, aber ganz ohne gehts eben auch nicht :!:

Selbst wenn man da im EIgenbau vieles erledigen kann, recht teuer und auch arbeitsintensiv wird es eigentlich immer, will man an den Minirechner ein Display und einige, wenige Tasten
anflanschen...von einer wünschenswerten mechanisch "stabilen" Outdoorlösung mal ganz zu schweigen... :(

Deshalb mal nur so ins Blaue gedacht:

Man sollte bei der Bedienseinheit nach Möglichkeit immer auf "fertige" Lösungen zurückgreifen, sei es nun eine auf Android- oder eine W(indows)M(obile) basierende Plattform (PDA, Smartphone, Tablet)
Hochauflösende Displays, Kompaktheit, Leistungsfähigkeit kommt in Summe mit den Kosten bei selbstgestrickten Lösungen niemals an Produkte heran, die schon auf dem Markt verfügbar sind.
Selbst gebrauchte Geräte können da preiswert eingesetzt werden, wie du es schon schön beschrieben hast.

Zudem gibt es für diese Fertigprodukte schon jede Menge Software, in der die hochgenauen NMEA-Positionen aus RTKNAVI optimal weiterverarbeitet werden können.
Hier sollte man sich im Rahmen der gesamten Kette nicht mehr Arbeit machen, als unbedingt erforderlich ist.
______________________________________________

Was haben wir, was wollen wir, was brauchen wir?

Heranführung der Korrekturdaten einer Basisstation an den Rover über

* mobiles Internet:
+ die wohl umfassenste Lösung, zukunftssicher, leistungsfähig, variabel, ( eigene Referenzstation, Verwendung kommerzieller Anbieter, PPP-Verfahren...)
- aber auch Abhängigkeit von Netzabdeckung und Anfall von Kosten!
Einsatz von Fertiglösungen in Form von Smartphone, Tablet, GSM-Modems, GSM-Router angeraten
Der "Zentralrechner" wird entweder über BlueTooth oder WLAN angebunden.

* Datenfunkstrecke (selbst errichtet, z.B. mit 868MHz-Modulen)
+ überall einsatzfähig, weitestgehend autonome Lösung, speziell für kurzen Basislinien (L1-Empfänger!!!) gut geeignet, nach getätigtem Erstinvest kostenfrei...
- zusätzliche Anschaffungskosten, Koordinaten der Basisstation müssen bekannt sein, umständlicherer Betrieb...
idealerweise besitzt das Funk-Modul eine direkte Anbindung an den "Zentralrechner" über die serielle Schnittstelle (UART) oder USB.

"Zentralrechner"
der oben erwähnte, kompakte EIn-Platinen-Rechner
Schnittstellen: möglichst viele und die passenden davon... :wink:
Es gibt auf jeden Fall Bluetooth-Module, die gleichzeitig mehrere serielle Verbindungen herstellen können.
Die Details dazu muss ich aber noch abklären.
Die für das Konzept wichtigste Sache ist, dass das Datenendgerät (SmartPhone, PDA, Mobilrechner, Tablet...) auch als Display für den "Zentralrechner" dienen kann.

Über dieses Datenendgerät kontrolliert der Anwender den "Zentralrechner" und bedient ihn auch.
Wie schon gesagt, so viel muss da nicht gemacht werden, aber das Wenige eben ...


Datenendgerät
"Fertiglösung" aus dem Laden, schon alleine aus preislichen und fertigungstechnischen Gründen!
Zudem ist für diese Fertiglösungen schon jede Menge gute und preiswerte Anwendungssoftware für alle EInsatzzwecke verfügbar.
Diese Anwendungssoftware muss ja auch nur die NMEA-DAten aus RTKNAVI verstehen...hier braucht man das Rad also nicht neu erfinden...

Die aktuellen Datenendgeräte besitzen fast ausnahmslos BlueTooth und WLAN als kabellose Schnittstellen.
Für die Übertragung des NMEA-Datenstroms ist wohl die BlueTooth-Stecke zu bevorzugen, da die Anwendungsoftware über den virtuellen COM-Port des BlueTooth-SPP-Profil normalerweise problemlos ist.

Entscheidend für das hier aufgezeigte Konzept ist: wie mache ich das Display des Datenendgerätes wenigstens vorübergehend für den "Zentralrechner" (virtueller Desktop) nutzbar?
Klappen müsste das auf jeden Fall, denn wenn ich mir all die Streaming-Lösungen aus dem Multimedia-Bereich ansehe, die derzeit für Tablets und Smartphones verfügbar sind...das sollte sogar drahtlos laufen...


Ja, Holger, sorry, dass es nur wieder ein " Hätte-Sollte-Könnte-Müsste "-Beitrag geworden ist.
Aber eine schon verfügbare, ausgereifte Lösung gibts hier - zumindest meines Wissens nach - noch nicht.
Hier befinden wir uns an " vorderster Front "...
:wink:



Stefan

holgi63
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Re: Übersicht! Was läuft auf welchem mobilen Gerät / OS ???

Beitrag von holgi63 » 25.11.2012 - 13:49

Moin Stefan,

danke für Deinen " Hätte-Sollte-Könnte-Müsste "-Beitrag!
Wenn ich um fertige Lösungen gebeten hatte, dann sollte das keine ausschließliche Forderung gewesen sein, um Beiträge von Gehalt damit abzuwürgen!
Alles, was uns vorwärts bringt, ist gern gesehen!

Jedoch stelle ich schon fest, dass wir alle im Kopf mit unseren Ideen erheblich weiter sind, als in verwendbarer Hardware!
Ein Thema sollte jedoch nicht hier untergehen: Die Funkstrecke über 868MHz oder ähnlich ist schon so oft beschrieben worden. Zu diesem Thema würde ich mir ein eigenes Thema hier im Forum wünschen, wo am Ende auch eine funktionierende Lösung stehen könnte. Gibt es da schon was? Wenn ja, bitte unbedingt eigenes Thema eröffnen und anfangen!

Das Problem mit der Weiterpflege von Konfigurationssoftware wie PocketMax oder U-Center für mobile Systeme hat wahrscheinlich einen einfachen Grund:
Die L1 Empfänger, mit denen wir so ein weites Feld an Möglichkeiten abdecken möchten, werden kommerziell ganz anders genutzt und da wird diese Möglichkeit und Form des Zugriffs nicht (mehr) benötigt! Ist leider so und wird wahrscheinlich nicht besser...

..von daher fürchte ich, dass wir mittel- bis langristig zwar an "vorderster", wahrscheinlich aber auch etwas an "verlorener Front" stehen...

Schönes (Rest-)Wochenende
Holger

PS: Das Thema Beagle-Board sehe ich zweigeteilt. Prinzipiell eine gute Idee und vom pekuniären Potenzial her sicher interessant, aber auch sehr aufwändig! Wenn ich viel Langeweile habe (irgendwann mal als Rentner) kann ich mir so eine Variante vorstellen, derzeit ist meine Zeit zu wertvoll, als dass ich wieder mit Drahtigeln anfange (womit ich vor 25 Jahren aufgehört habe). Dann kaufe ich mir lieber ein kleines Tough...

cr2_gps
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Re: Übersicht! Was läuft auf welchem mobilen Gerät / OS ???

Beitrag von cr2_gps » 25.11.2012 - 14:33

ssquare_de hat geschrieben: einen winzigen Ein-Platinenrechner auszuwählen, der
+ klein ist,
+ vergleichsweise preiswert ist,
+ gute Verfügbarkeit besitzt,
+ auf dem RTKLIB ohne grössere Aktionen zum Laufen gebracht werden kann... idealer Weise gibt es für den Rechner schon einlauffähiges LINUX-System
http://www.kowoma.de/gpsforum/viewtopic ... 044#p15044

Hagen.Felix
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RTK-Rover / Mobil-GIS mit diversen Plattformen

Beitrag von Hagen.Felix » 25.11.2012 - 16:27

Moin moin!
Tatsächlich ist die reine Rechenleistung für RTK hier überhaupt kein limitierender Faktor mehr.
Erfahrungsgemäß lassen sich schon auf einem relativ preisgünstigen ARM9-System (als vollbestückte Platinen z.T. noch unter 30 EUR erhätlich) bis zu drei parallele RTKNAVI-Instanzen mit 10 Hz Rohdatenverarbeitung betreiben.
Das Problem mit den von Holger angedeuteten "Drahtigeln" :lol: ist vermutlich das größte Hindernis zur Zeit, so dass es bislang eben noch beim "Geheimtipp unter Bastlern" geblieben ist.
Dazu kommt das bereits von Stefan angesprochene Problem, dass es schon eines zumindest minimalen GUI bedarf, um wenigstens ein paar Einstellungen "im freien Feld" verändern und natürlich auch die wichtigsten Betriebszustände überwachen zu können.
Aber vielleicht haben wir hier ja schon bald ein paar hübsche kleine "black boxes" :wink:


Doch erst mal zurück zum Ursprungsthema von Holger:

Ich habe in der Vergangenheit einige Jahre z.T. sehr intensiv mit den altbekannten "Pocket PC" (die damals noch als "PDA" bezeichnete Geräteklasse mit Windows Mobile) gearbeitet. Typischerweise z.B. zur Vermessung von landwirtschaftlichen Nutzflächen (den sogenannten Schlägen bzw. entsprechenden Teilflächen), als mobile "Schlagkartei" (Pflichtdokumentation im subventionierten Ackerbau, bei integriertem GPS auch mit automatischer Schlagerkennung/-zuordnung) oder in Verwendung als Parallelfahrhilfe (sozusagen als "Navi auf dem Acker"). Seinerzeit gab es halt keine Alternativen in der Praxis (nach dem "Ableben" des guten alten Palm OS) und eigentlich sieht es ja selbst jetzt im Augenblick noch gar nicht so viel besser aus am Markt, so dass momentan noch beinahe alle großen GNSS-Anbieter nach wie vor ihre Handgeräte auf Basis von Windows Mobile v.6.5.x ausliefern. Natürlich hat das primär seine Ursachen in der Software-Problematik (Lauffähigkeit bestehender GIS-Anwendungen wie z.B. ArcPad, aber auch grundsätzlich wegen solcher Dinge wie der Notwendigkeit des ungehinderten Zugriffs auf serielle Schnittstellen).

Mit Erscheinen des Q550 von Fujitsu bin dann aber vor etwas über einem Jahr auf diesen Formfaktor (leichtes und lüfterloses x86-Tablet mit Touchscreen für Fingerbedienung) umgestiegen. Von Größe und Gewicht her für mich im mobilen Feldeinsatz eigentlich ganz OK, das Display geht zur Not auch noch unter praller Sonne (eine kontraststarke Benutzeroberfläche vorausgesetzt), Akkulaufzeit ist voll in Ordnung (besser als die meisten meiner bisherigen Pocket PC) und Fujitsu hatte hier sogar einen Wechselakku spendiert, den ich recht günstig mit erwerben konnte. In der Praxis also sogar ganz ohne Herunterfahren: Wenn der Akku nach 5-7 Stunden zur Neige geht, einfach zum Auto am Feldrand gehen (man macht ja ohnehin immer mal Pause :roll: ), Ladekabel (an Zigarettenanzünderbuchse) kurz anstöpseln, Akku wechseln, Kaffee austrinken und gleich wieder weiter ... :!:

Eigentlich also alles bestens, Fingerbedienung auf kapazitivem Touchscreen ist mir auch am liebsten, Speicherplatz kein Thema (64 GB SSD + 32 GB SDHC) und das eingebaute Mobilfunkmodem von Sierra Wireless ist auch Spitze. Rechenleistung für RTKNAVI selbstverständlich um Welten mehr als ausreichend, ein Blick in den Taskmanager auf die anwendungsbezogene Prozessorbelastung durch rtknavi.exe ist immer wieder eine Freude. :D

ABER: Der Einkern-Atom in diesem Tablet ist schlicht und einfach VIEL zu schwachbrüstig für das Betriebssystem bzw. dessen GUI. Unter Windows 7 war das doch eine echte permanente Qual, immer wieder auf eine Reaktion des Rechners nach eigenen Interaktionen warten zu müssen, mit dem dauernden Risiko der Fehlbedienung. Zum Glück ist es mit Windows 8 (dank MSDN-Account bereits seit September verfügbar) deutlich besser geworden, das System reagiert seitdem wenigstens etwas flüssiger. Allerdings, wenn man heutzutage durch iOS, WP7/8 und WinRT an Systeme gewöhnt ist, die wirklich flüssig reagieren, bleibt ein Atom Z760 (1,5 GHz single core) trotzdem unzumutbar! :twisted:

Da jedoch schon seit etlichen Monaten bekannt ist, welche Verbesserungen noch in diesem Jahr zu erwarten sind, habe ich mir etwas Geduld verordnet und arbeite daher noch immer mit dem Q550.

Mein ganz normal zur Arbeit benutztes System sieht also folgendermaßen aus:
- Fujitsu Q550 mit Windows 8 (im Schutze einer Fahrzeugkabine aber gelegentlich auch ab und zu ein Dell XT3, das ebenso schon unter Windows 8 läuft)
- RTKNAVI (aktuell das "rtklib242b4_mb" Kompilat von OneTalent GNSS)
- einige darauf mit com0com eingerichtete "virtuelle Nullmodemkabel" (miteinander verbundene virtuelle COM-Ports zur internen Weiterleitung bzw. Verteilung von seriellen Ein- und Ausgängen)
- als mobiles GIS entweder ArcPad oder eine kleine Eigenentwicklung mit besonders großen Schaltflächen (ich hasse Stiftbedienung auf dem Acker oder gar in einem fahrenden Fahrzeug :!: )
- wenn Echtzeit-RTK notwendig, Referenzdaten entweder über Mobilfunk (NTRIP) oder eine eigene 868 MHz Funkstrecke (zumeist reicht mir ein Wi.232EUR-R dazu aus, machmal nehme ich aber auch ein XBee-PRO 868)
- meistens genügt mir jedoch in Echtzeit eine "grobe" Genauigkeit per NMEA (NEO-6P, vorher EVK-6T) mit einer zusätzlichen Rohdatenaufzeichnung im Hintergrund, die aber auch nur selten benötigt wird
- als Empfänger derzeit am liebsten und allermeisten ein NEO-6P über USB (ich bin ein bekennender Fan des USB-Treibers von u-blox), was nun endlich auch mechanisch nicht mehr so kritisch ist, seit mir ein glücklicher Zufall einen Schwung von USB-Anschlusskabeln mit Winkelstecker in die Hände gespielt hat (aber selbst mit geradem USB-Stecker war es mir noch lieber als eine Anbindung über Bluetooth, was natürlich auch ein wenig "Geschmackssache" ist, denn tatsächlich ist Bluetooth heutzutage fast gar keine Sollbruchstelle mehr, aber da hatte ich in früheren Jahren öfter mal Ärger und deswegen nun wohl noch eine kleine subjektive "Allergie")
- fast immer genügt eigentlich auch ein Empfänger für "nur" GPS, die NVS-Empfänger (GPS+GLONASS) nehme ich selbst meistens nur zu Testzwecken oder um mal richtig brutale Elevationsmasken einstellen zu können, ansonsten kann ich die Beobachtung von "B14" (an anderer Stelle hier im Forum) durchaus bestätigen, dass der allgemeine "Hype" um GLONASS für RTK & PPP in vielen Fällen auch nur "heiße Luft" ist (habe selbst auch schon gelegentlich GLONASS im RTKNAVI deaktiviert bei Verwendung des NVS-Empfängers) ... :?
- als Antenne nehme ich mittlerweile meistens eine TW3430 von Tallysman mit einer eigenen Befestigung an einem handelsüblichen Vermessungsrucksack, wenn ich zu Fuß unterwegs bin (ansonsten am Stativ oder auf dem Fahrzeug an einer kleinen Klemmschelle mit 5/8''-Gewindestutzen), eine NovAtel GPS-701-GG verwende ich nur noch in sehr schwierigen Ausnahmesituationen

Fazit 1: Bin eigentlich soweit ganz zufrieden. Der Formfaktor eines relativ kleinen und leichten Tablets mit vollwertigem Windows ist mir am liebsten (wenngleich ganz sicher auch Geschmackssache), zumal ich mich bei eigenen Entwicklungen seit ein paar Jahren auch ziemlich fixiert habe auf C#. Aber natürlich erwarte ich auch sehnlichst den Tag, an dem ich das arschlahme Q550 durch ein Tablet mit deutlich besserer CPU (und vielleicht auch einem noch besseren IPS-Bildschirm) ersetzen kann. Möglicherweise wäre ein Tablet der Größenklasse von 7 bis 8 Zoll noch praktischer, aber dafür gibt es bisher ja nur "Pest oder Cholera" (iPad mini oder Nexus 7 u.ä.); mal sehen, was hier die Zukunft bringt. Weniger als 5 Zoll ist mir aber inzwischen zu klein auf dem Feld, auch wenn es früher nicht anders ging (mit Palm oder Pocket PC). Die neuartigen "Kombi-Touchscreens" (kapazitiv + resistiv, wie im Falle des von Nokia beim neuen Lumia 920 verwendeten Synaptics-Produktes) lassen mich zudem hoffen, dass es hier vielleicht auch mal etwas geben könnte, dass einerseits sehr komfortabel ist unter normalen Bedingungen, im Härtefall (Handschuhe im Winter) aber trotzdem noch einigermaßen gut funktioniert.

Fazit 2: RTKNAVI ist von der Stabilität und Effizienz her vermutlich die beste Anwendung, mit der ich je auf einem Computer arbeiten durfte. Ich bin immer wieder neu begeistert davon, was Meister Takasu hier mit dem guten alten C zu zaubern weiß. Dass die Steuer- bzw. Bedienelemente (Schaltflächen, Auswahl- und Eingabefelder usw.) natürlich nicht wirklich gut mit dem Finger bedienbar sind, nehme ich daher ohne Murren in Kauf. :D

Soweit also mal die Beschreibung meiner alltäglichen Werkzeuge.
Viele Grüße,
Hagen
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holgi63
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Re: Übersicht! Was läuft auf welchem mobilen Gerät / OS ???

Beitrag von holgi63 » 26.11.2012 - 22:43

Hallo Leuts,

mit einem HTC Touch II, das mein Sohn vor ein paar Monaten in die Ecke gelegt hat (genau wie Touch 3G ein Qualcomm MSM7225 Prozessor), aber Windows 6.5 und dem aktuellen PocketMax 3.4.0.1021 läuft es ebenfalls sehr gut. WinMobile 6.5 ist schon erheblich mehr ein Mobilgeräte-Betriebssystem als 6.1, bei 6.5 können die Schriften für den Bildschirm skaliert werden und deshalb ist eine Fingerbedienung (zumindest hier bei dem HTC Touch II) sehr gut umgesetzt.
Damit ist in weiten Teilen eine voll händische (fingerische) Bedienung von PocketMax ohne Stift möglich, allerdings nicht zu 100%, es sei denn, man hat seine "Griffel" gut im Griff.
Hardware ansonsten genau wie oben mit dem Touch 3G beschrieben.

FG
Holger

der seit dem Einsatz der D=100mm Grundplatte unter der Antenne und PostProcessing mit etwas höherem Elevationswinkel nochmal das miniEclipse mit dem Neo6P vergleichen muss. Es zeichnet sich ab, dass das Eclipse mit erheblich kürzeren Logs doch deutlich bessere Präzision liefert! (womit der Preis dann doch gerechtfertigt ist). Ohne die Grundplatte unterschieden sich die beiden Empfänger kaum...

Hagen: Tablets werden interessant, wenn sie nicht zu viel kosten und ein Betriebssystem nach eigener Wahl installiert werden kann.
Androiden beginnen hardwaremäßig unter 100,-EUR. Kann man auf ein solches Tablet ein freies Linux packen?
Haben die eine echte USB-A Steckdose?

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Re: RTK-Rover / Mobil-GIS mit diversen Plattformen

Beitrag von cr2_gps » 27.11.2012 - 02:18

Hagen.Felix hat geschrieben: Möglicherweise wäre ein Tablet der Größenklasse von 7 bis 8 Zoll noch praktischer, aber dafür gibt es bisher ja nur "Pest oder Cholera" (iPad mini oder Nexus 7 u.ä.)
Mit der Pest bin ich einverstanden, nur Cholera bedeutet für mich die "Microsoft Tax"
und die Gelegenheit immer wieder nach dem Treiber für Windows XYZ beim Hersteller zu betteln ;)
Der Durchbruch von RTK erfordert bezahlbare Empfänger (wie Navilock oder von mir aus auch NV08C)
und qRTKNAVI für Android. Die Portierung von Borland VCL nach qt4 ist keine triviale Aufgabe, wird
aber letztendlich alle Lager zufriedenstellen: Linux, Mac, Windows XX, Android, Symbian, MeeGo/Maemo, BlackBerry, IOS, WebOS
http://necessitas.kde.org

Hagen.Felix
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Re: RTK-Rover / Mobil-GIS mit diversen Plattformen

Beitrag von Hagen.Felix » 27.11.2012 - 11:27

cr2_gps hat geschrieben: ...
Mit der Pest bin ich einverstanden, nur Cholera bedeutet für mich die "Microsoft Tax"
und die Gelegenheit immer wieder nach dem Treiber für Windows XYZ beim Hersteller zu betteln ;)
...
Aus Sicht der Freiheit für den Anwender und der technischen Möglichkeiten insbesondere für Community-Entwicklungen hast Du natürlich 100%ig Recht.

Da gibt es zu Android als Unterbau auf einem Smartphone oder ARM-Tablet absehbar keine Alternative, die sich auch nur annähernd attraktiv z.B. für die Portierung der RTKLIB empfehlen würde.

Denn ob vielleicht mit Jolla oder Mozilla wirklich noch ernsthafte Möglichkeiten in der notwendigen Breite verfügbar sein werden, ist ja doch ziemlich unsicher.

Nein, mit "Pest oder Cholera" hatte ich wirklich nur meine ganz persönliche Präferenz im Blick. Und da wäre WinRT vielleicht sogar noch als "Maul- und Klauenseuche" zu nennen ... :lol:

Habe mich halt in den letzten Jahren sehr auf .NET bzw. C# beschränkt, deswegen ja auch meine Vorliebe für x86 Tablets. Also nur so, wie es sich für mich infolge meiner Lebensumstände ergeben hatte.

Aus rein ingenieurtechnischer Sicht gäbe es ja auch zu einem UNIX (oder zur Not auch Linux) sowohl auf dem Desktop-PC als auch auf dem Server keine Alternative ...
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Re: Übersicht! Was läuft auf welchem mobilen Gerät / OS ???

Beitrag von Hagen.Felix » 27.11.2012 - 11:43

holgi63 hat geschrieben: ...
Hagen: Tablets werden interessant, wenn sie nicht zu viel kosten und ein Betriebssystem nach eigener Wahl installiert werden kann.
Androiden beginnen hardwaremäßig unter 100,-EUR. Kann man auf ein solches Tablet ein freies Linux packen?
Haben die eine echte USB-A Steckdose?
Wenn der Bootloader nicht gesperrt ist, sollte es durchaus möglich sein, ein für die jeweilige Hardware passendes Kompilat zu installieren.

Würde mich wundern, wenn es da nicht schon auch Community-Projekte auf diesem Gebiet gibt. Gerade angesichts der Tatsache, dass Konzerne wie Google oder Amazon hier Hardware z.T. noch unter Einstandspreis in den Markt werfen, um damit millionenfach Multiplikatoren für ihre Medienprodukte unters Volk zu bringen.

Bin mir nicht ganz sicher, aber die Host-Funktion der USB-Buchse sollte wohl auch bei Android-Tablets eher üblich sein. Ob das dann Mini-, Micro- oder Full-Size-USB ist, spielt nur mechanisch eine Rolle. Entsprechende Adapter (der Klassiker wäre dann ja Micro-Stecker auf Full-Size-Kupplung) gibt's im "Fluss" oder der "Bucht" zigtausendfach für ganz kleines Geld ...
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ssquare_de
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Re: Übersicht! Was läuft auf welchem mobilen Gerät / OS ???

Beitrag von ssquare_de » 27.11.2012 - 12:09

Hallo cr2_gps,


vielen Dank!
Ich verfolge die Szene mit den winzigen, genügsamen Ein-Platinenrechnern natürlich auch...oder sagen wir besser, ich schau zu, hier nich völlig hinter dem Mond zu bleiben...
:wink:
http://raspberrycenter.de/
Und besonders auch für unseren Einsatzzweck sinnvolle Erweiterungen, wie z.B. ein kleines Display...
http://raspberrycenter.de/artikel/raspi ... spberry-pi
http://www.emsystech.de/produkt/raspi-lcd/

oder auch die Tiny210-Einheiten von FriendlyARM
http://www.friendlyarm.net/products/tiny210
http://www.minidevs.com/minidevs/Tiny210%20Board.html
letzteres gleich mit Riesendisplay und jeder Menge Schnittstellen, ANDROID- oder auch LINUX-tauglich


Stefan

@Holger,

klar, die Hemisphere-Boards rangieren über ublox und auch NVS, wenn es einem hauptsächlich auf die Qualität der Rohdaten ankommt.
Preislich natürlich auch!
Hier muss man den für sich besten Kompromiss finden.

hannes
Beiträge: 31
Registriert: 01.02.2011 - 13:17

Re: Übersicht! Was läuft auf welchem mobilen Gerät / OS ???

Beitrag von hannes » 09.04.2013 - 01:25

Also diesem Thema möchte ich mich auch kurz anschließen, da ja bei mir jetzt schon eine recht umfangreiche Landschaft an Geräten angehäuft hat:

Empfänger: 2x Ublox Lea-6t Dev-Kit direkt von Ublox, 2x NV08C (vielen Dank Hagen ;-)
Antenne: Bullet III, Navxperience 3G-C, Tallysman TW3430

Rechner1: 1x Bealgeboard XM per WLAN und 3G-Modem als Backup
Software: RTKLIB, Ubuntu

Rechner2: 1x BealgeBone per WLAN und 3G-Modem als Backup (kleiner Bruder des BeagleBoard)
Software: RTKLIB, Ubuntu

Rechner3: 1x Raspi Modell A 3G-Modem
Software: RTKLIB, Debian

Rechner4: 1x Raspi Modell B Rev. 1 3G-Modem
Software: RTKLIB, Debian

Rechner5: 1x Raspi Modell B Rev. 2 3G-Modem
Software: RTKLIB, Debian

Rechner6: 1x MSI Wind U100, WLan oder 3G-Modem
Software: RTKLIB, Xubuntu, Windows 7 x32

Die kleinen Boards (Raspi, BB) werden meistens als Basisstationen verwendet und sind auch immer nur einzeln im Einsatz. Jedoch wurde auf allen Geräten RTKlib getestet und auch mit verschiedensten Hardware-Kombinationen (Empfänger und Antennen).
Warum ich dazu bevorzugt Linux verwende:
1. möchte ich hier nicht zum Testen irgendwelche Lizenzen kaufen müssen, und 2. war meistens die Konfiguration recht einfach: Anstecken, Programm starten und alles funktioniert.

Weiters verwende ich für die Stromversorgung eine einfache Autobatterie. z.B. rennt meine Raspi-Basisstation jetzt seit 10 Tagen durch, mit einer einzigen Ladung, für meine Zwecke völlig ausreichend.
Die Software-Konfiguration meines Raspi sieht ungefähr so aus:
x Wenn er Strom hat fährt er hoch
x Verbindet sich automatisch mit dem 3G-Netz (Verbindung wird automatisch getestet, und bei einem Ausfall neu gestartet)
x Verbindet sich per VPN mit meinem Heimnetzwerk (dies ist deshalb, da ich einen billigen Provider verwende und keine öffentliche IP-Adresse bekomme, kurz gesagt: ich kann mich nicht mit der Basisstation von aussen verbinden. Deshalb der Umweg über ein VPN)
x str2str wird gestartet (oder rtkrcv, je nachdem was ich gerade benötige)

Als weitere Ausbaustufe ist ein Raspi mit kleinem Display (2-3") geplant, mit dem man dann auch zu Fuß RTKlib nutzen kann. Dazu möchte ich ein paar Buttons raufbaun, mit denen man dann ganz einfache Dinge wie z.b. Flächen und Strecken messen kann.

Ab und zu verwende ich auch mein Iphone zum anzeigen der GUI und ändern von Einstellungen. Ich hab mir dazu eine kleine Webanwendung geschrieben mit der ich Rtklib starten und stoppen und auch die Konfiguration ändern kann.

Also kurz zusammengefasst habe ich recht gute Erfahrungen mit den Billig- Minicomputern gemacht :-D

Und noch kurz zum Raspi und Display:
wirklich tolles kleines Touch-Display und wie man es auf den Raspi aufbaut:
http://lallafa.de/blog/2013/03/watterot ... bperry-pi/

Hannes

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