Hallo,
eben stieß ich im polnischen Internet auf diese Heereskarte.
http://www.mapywig.org/kazik/messtischb ... hausen.jpg
Sie enthält ein mir bisher unbekanntes 6 ° Gauss-Krüger Gitter namens "Deutsches Heeresgitter".
Hat jemand Informationen zu diesem Gitter?
btw. http://www.mapy.eksploracja.pl/news.php
Die Polen scheinen die deutsche Kartenkultur besser zu pflegen, als wir Deutschen selber.
Gruss Joern Weber
Heereskarte/-gitter mod. Roland
Deutsche Heereskarte mit 6° Gitter
Moderator: Roland
- Jörn Weber
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- Wohnort: Jena
Hallo Jörn,
ouuh.
Auf die Schnelle nur Etwas aus der ... Schweiz
http://www.swisstopo.ch/pub/down/about/ ... 003-11.pdf
Ob ich da irgendwelche Aufzeichnungen zu den geodätischen Grundlagen finde ?
Sorry
Roland
ouuh.
Auf die Schnelle nur Etwas aus der ... Schweiz
http://www.swisstopo.ch/pub/down/about/ ... 003-11.pdf
Ob ich da irgendwelche Aufzeichnungen zu den geodätischen Grundlagen finde ?
Sorry
Roland
- Jörn Weber
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Hallo Roland,
Inzwischen habe ich die Karte in TTQV kalibriert. Die passen bis auf den letzten Millimeter zu den heutigen Karten. Fürs Protokoll:
Kartenbezugssystem: Potsdam
Projektion: Transverse Mecator
Kartengitter: Gauss Krüger mit 6 ° breiten Streifen.
Skalierung: 1.00000 (!)
Versatz der Rechtswerte: 500000 Meter
Daraus erbigt sich:
1.
Dass wegen der Skalierung=1.0000 das UTM-Gitter definitiv nicht von der Wehrmacht verwendet wurde.
2. Das die deutsche Karthographie schon einmal eingesehen hatte, das 3° breite Zonen zu unhandlich sind.
Gruss Joern Weber
Den Aufsatz kannte ich, habe wohl den Namen "Deutsches Heeresgitter" übersehen, klingt ja ähnlich dem 3° breiten "Deutschen Reichsgitter".Roland hat geschrieben: ouuh.
Auf die Schnelle nur Etwas aus der ... Schweiz
http://www.swisstopo.ch/pub/down/about/ ... 003-11.pdf
Inzwischen habe ich die Karte in TTQV kalibriert. Die passen bis auf den letzten Millimeter zu den heutigen Karten. Fürs Protokoll:
Kartenbezugssystem: Potsdam
Projektion: Transverse Mecator
Kartengitter: Gauss Krüger mit 6 ° breiten Streifen.
Skalierung: 1.00000 (!)
Versatz der Rechtswerte: 500000 Meter
Daraus erbigt sich:
1.
Dass wegen der Skalierung=1.0000 das UTM-Gitter definitiv nicht von der Wehrmacht verwendet wurde.
2. Das die deutsche Karthographie schon einmal eingesehen hatte, das 3° breite Zonen zu unhandlich sind.
Ich habe die Suchmaschienen gefüttert und finde nur Verweise auf die Heereskarte der Schweiz. Desweiteren kann man belegen das es derartige Herrerskarten für das gesamte Europa im Massstab 1:25000 gab. Und zwar nicht nur für die besetzten Gebiete, sondern auch für befreundete staaten wie Spanien. Selbst einige hochentwickelten Staaten, wie Österreich haben nicht eine derart genaue Karthographie. Damit ist auch klar warum Prof. Gigas den Amerikaner so viel wert war und sie das deutsche Kartenmaterial nach dem Krieg sofort aus Thüringen nach Bayern verbrachten. Mit diesem Material hatten sie erstmal in Europa die besseren Karten. Das sie hinterher einen bösen Fehler mit dem ED50 begangen, steht dann wieder auf einem anderen Blatt.Ob ich da irgendwelche Aufzeichnungen zu den geodätischen Grundlagen finde ?
Gruss Joern Weber
Hallo Jörn,
da bin ich wiedermal zu spät aufgestanden ...
Ich fand noch zwei Mitteilungen von Clifford Mugnier (einschlägig bekannt)
Hier wird Deine Annahme bestätigt
http://lists.maptools.org/pipermail/pro ... 02085.html
Ich stoße mich ein bißchen an dem Gleichsetzen mit UTM, das hieße ja Internationales Ellipsoid. Klarer, wenn es denn zutrifft, wäre doch:
GK mit 6°-Streifen auf Bessel-Ellipsoid ?
Hier noch etwas aus der gleichen Feder, sogar mit Umrechnungsformeln für den 34. Streifen (Polen)
http://www.asprs.org/resources/grids/09-2002-latvia.pdf
Zusatz:
finde ich sogar nochwas aus Deiner Quelle
http://home.arcor.de/ernst_werner/diplom/d3.pdf
S. 18, aber sehr vage.
Grüße Roland
da bin ich wiedermal zu spät aufgestanden ...
Ich fand noch zwei Mitteilungen von Clifford Mugnier (einschlägig bekannt)
Hier wird Deine Annahme bestätigt
http://lists.maptools.org/pipermail/pro ... 02085.html
Ich stoße mich ein bißchen an dem Gleichsetzen mit UTM, das hieße ja Internationales Ellipsoid. Klarer, wenn es denn zutrifft, wäre doch:
GK mit 6°-Streifen auf Bessel-Ellipsoid ?
Hier noch etwas aus der gleichen Feder, sogar mit Umrechnungsformeln für den 34. Streifen (Polen)
http://www.asprs.org/resources/grids/09-2002-latvia.pdf
Zusatz:
finde ich sogar nochwas aus Deiner Quelle
http://home.arcor.de/ernst_werner/diplom/d3.pdf
S. 18, aber sehr vage.
Grüße Roland
- Jörn Weber
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Hallo Roland,
Die Deutschen Heereskarten verwenden immer den Bessel 1841, egal ob da ein Gk 3° oder GK 6° Grad Gitter draufgezogen wurde.
Interessant finde ich diesen Satz. "The DHG has its origin in WWII and was developed by the Germans, specifically by Dr. Gigas."
Das heißt Gigas hat sich schon frühzeitig nicht nur um das RfL, sondern auch um die Heereskarthographie gekümmert.
“In 1942 the German Army undertook the conversion of the Latvian Soldner coordinates to DHG Pulkovo.”..."
Deutsches Herresgitter mit Bezugspunkt Pulkovo.
Die Wehrmacht hat unmittelbar nach Besetzung des Baltikums die dortigen auf Pulkowo bezogenen Festpunkte verwendet, um sie mit dem Helmertturm auszugleichen. Das Gitter war von vornherein identisch. Das dabei altes Deutsches Söldner-basiertes Material mit im Spiel war, war für die deutschen Karthographen sicher kein Problem, damit kannten sie sich ja aus, weil das Material ja von ihen stammte. (deutsche Ostgebiete vor dem 1. Weltkrieg!) Man hat sogar noch geprüft ob die Triangulation des Baltikums auf Pulkowo passt und man nicht von den Russen reingtelegt worden war. Es gilt damit natürlich auch der Umkehrschluss, das die Russen nach dem Krieg in der Lage waren die erbeuteten Heereskarten in ihrem S42 einzuarbeiten. Hierbei kamm ihnen natürlich Krasowski's gut angeschiegter Ellipsoid entgegen. Der passte eben nicht nur in Pulkowo sondern auch in Potsdam.
Gruss Joern Weber
Ellipsoid und Gitter sind unterschiedliche Dinge, welche nicht miteinander verknüpft sein müssen. Man kann jedes Gitter auf jeden Ellipsoid ziehen. UTM bedeutet also nicht gleich das der International-Ellipsoid verwendet werden muss. UTM ist auch mit vielen anderen Ellipsoiden üblich, WGS60/66/72/84/GRS80)Roland hat geschrieben: Ich stoße mich ein bißchen an dem Gleichsetzen mit UTM, das hieße ja Internationales Ellipsoid. Klarer, wenn es denn zutrifft, wäre doch:
GK mit 6°-Streifen auf Bessel-Ellipsoid ?
Die Deutschen Heereskarten verwenden immer den Bessel 1841, egal ob da ein Gk 3° oder GK 6° Grad Gitter draufgezogen wurde.
Interessant finde ich diesen Satz. "The DHG has its origin in WWII and was developed by the Germans, specifically by Dr. Gigas."
Das heißt Gigas hat sich schon frühzeitig nicht nur um das RfL, sondern auch um die Heereskarthographie gekümmert.
Zitat aus dieser QuelleHier noch etwas aus der gleichen Feder, sogar mit Umrechnungsformeln für den 34. Streifen (Polen)
http://www.asprs.org/resources/grids/09-2002-latvia.pdf
“In 1942 the German Army undertook the conversion of the Latvian Soldner coordinates to DHG Pulkovo.”..."
Deutsches Herresgitter mit Bezugspunkt Pulkovo.
Die Wehrmacht hat unmittelbar nach Besetzung des Baltikums die dortigen auf Pulkowo bezogenen Festpunkte verwendet, um sie mit dem Helmertturm auszugleichen. Das Gitter war von vornherein identisch. Das dabei altes Deutsches Söldner-basiertes Material mit im Spiel war, war für die deutschen Karthographen sicher kein Problem, damit kannten sie sich ja aus, weil das Material ja von ihen stammte. (deutsche Ostgebiete vor dem 1. Weltkrieg!) Man hat sogar noch geprüft ob die Triangulation des Baltikums auf Pulkowo passt und man nicht von den Russen reingtelegt worden war. Es gilt damit natürlich auch der Umkehrschluss, das die Russen nach dem Krieg in der Lage waren die erbeuteten Heereskarten in ihrem S42 einzuarbeiten. Hierbei kamm ihnen natürlich Krasowski's gut angeschiegter Ellipsoid entgegen. Der passte eben nicht nur in Pulkowo sondern auch in Potsdam.
Gruss Joern Weber