Grenzsteine suchen

Fragen und Erfahrungen zur Anwendung von GPS beim Wandern, Radeln, Fliegen usw.

Moderator: Roland

AxelRock
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Re: Grenzsteine suchen

Beitrag von AxelRock » 16.09.2014 - 10:32

Hallo Stefan,
hab gerade nachgeschaut, tatsächlich kann man in Locus alle möglichen Koordinatensysteme voreinstellen. Hätte ich von Anfang an etwas genauer hingeschaut, wären meine Karten um einige dm besser. Danke dir auch für diesen Wink :)
Am nächsten verregneten Sonntag werde ich meine Karten auf Vordermann bringen. ( Sakrament Kruzifix Sapperlot noch mal :oops: )

Axel

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Roland
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Re: Grenzsteine suchen

Beitrag von Roland » 16.09.2014 - 11:34

Hallo,


melde mich nochmal, weil ich meine, es läuft genau in die von mir befürchtete Richtung: aus den Internetdiensten wird versucht, mehr herauszukitzeln als drinsteckt. Nochmal: Was auf den Viewern an Koordinaten geliefert wird, stimmt bestenfalls in bebauten Gebieten mit den wirklichen Grenzpunkten überein.

Dazu glaube ich, es können nur Pixel-Koordinaten geliefert werden und keine Koordinaten aus Attributwerten der Datenbank.

Beim Suchen fand ich noch einen anderen
Geodatenserver
der die Standortwahl mit dem Icon rechts oben gestattet.
Man könnte sich doch auch damit an den Punkt rantasten. Nein - würde ich nie machen ...
Geodaten-Basis-RhPf.jpg
Anderer Geobasis-Viewer
Geodaten-Basis-RhPf.jpg (185.1 KiB) 31377 mal betrachtet
Mir stößt dabei auf, dass man beim LVermGeo durch Grautönung und Wasserzeichen (Basis-Dienst) einen Vorbehalt der Daten vortäuscht, während diese bei der anderen Behörde mit LANIS frei rausgehauen werden. Ich konstatiere, da weiß die linke Hand nicht, was die rechte tut ...

(Und unter uns: den CISS-Shop kannte ich noch gar nicht.)

Grüße Roland

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Re: Grenzsteine suchen

Beitrag von ssquare_de » 16.09.2014 - 12:21

Hallo Roland,


dein auf-die-Finger-klopfen und die kritischen Hinweise sind hier immer willkommen. :wink:

"Dazu glaube ich, es können nur Pixel-Koordinaten geliefert werden und keine Koordinaten aus Attributwerten der Datenbank."
Da liegst du meines Wissens absolut richtig!

Ich hatte aber doch den optimal genauen Weg aufgezeigt: die Daten im Vektorformat.
Kostet eben und wenn es der Axel nicht ganz so genau braucht und auch keine besonderen Genauigkeitsansprüche gestellt werden, ist doch auch sein Weg i.O. .
Auf Submetergenauigkeit kommt er bei der Georeferenzierung auf dem hier aufgezeigten Weg immer!
Vergiss nicht, wenn er später mit dem SAPOS-Dienst und RTKLIB herummacht, kann er bei seiner Georeferenzierung auf die Pixellupe verzichten.
Dann braucht er nur seinen Empfänger über eindeutig auf seinen Auszügen wiederfindbaren Katasterpunkten zu positionieren...:-)
Seine Karte liegt ja schon referenziert in UTM32N ERTS89 vor, so wie auch die Positionen, die SAPOS liefert.

Stichwort CISS-Shop:
Bei uns in Bayern werden die Geodaten jeglicher Form vom bay. Landesvermessungsamt vertrieben.
Finde ich i.O so.
Hier bekomm ich auch 1-3-4 Flurstücke aus dem ALKIS oder einen digitalen Fturkartenauszug in Vektorform für unspektakuläre 10-15€. TipTop georeferenziert - aber halt leider immer noch in GK.
ERTS89-Umstellung dauert noch bis 2015...macht aber nicht soooviel aus, denn der bayerische SAPOS-Dienst bietet angemeldeten Nutzern eine behördlich genaue Transformation kostenlos an.
Ist halt mit einem weiteren Arbeitsschritt ein bischen lästig.
Aber was solls...
https://geoportal.bayern.de/geodatenonline/



@Axel

Bitte, bitte, passt schon ! :)
Hattest du für deine Messungen EGNOS aktiviert, oder deinen Empfänger vollkommen autonom messen lassen?
Interessiert mich nur für später mal...


@all
aber wir könnten doch mal für alle Bundesländer in D die besten Möglichkeiten für eine möglichst genaue Georeferenzierung in einer Linkliste zusammentragen?
Was meint ihr?


Stefan

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Re: Grenzsteine suchen

Beitrag von Hagen.Felix » 16.09.2014 - 13:02

ssquare_de hat geschrieben:... EGNOS aktiviert, oder deinen Empfänger vollkommen autonom messen lassen? ...
Hallo Stefan,

klar war das SBAS-Subsystem aktiviert. :mrgreen:

Gerade in dieser Hinsicht scheint mir ja auch ein guter Teil der Gründe dafür zu bestehen, warum solch geradezu paradox gute Ergebnisse vom NEO-M8N mit SBAS/EGNOS auch ohne “carrier smoothing” (http://www.navipedia.net/index.php/Carr ... eudoranges) zu sehen sind ... :D

Auf jeden Fall sehe ich in meinen bisherigen (leider noch wenigen) Testmessungen nicht nur einen deutlichen Effekt aus der doppelten Anzahl nutzbarer Satelliten (durch GPS + GLONASS), sondern auch eine gegenüber der 7er Empfängergeneration von u-blox offenbar nochmals erheblich verbesserte SBAS-Verarbeitung.

Es ging zumeist viel schneller, bis ein DGNSS-Fix mit EGNOS erreicht wurde, und dieser war dann auch deutlich stabiler.

Bis später & beste Grüße,
Hagen
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Re: Grenzsteine suchen

Beitrag von ssquare_de » 16.09.2014 - 15:42

Hallo Hagen,

das
"Es ging zumeist viel schneller, bis ein DGNSS-Fix mit EGNOS erreicht wurde, und dieser war dann auch deutlich stabiler."
glaube ich dir sofort!

Aber das liegt mit einiger Sicherheit an dem vergleichsweise strengem PPP-Algorithmus des NEO 7Ps.
Bei aktiviertem PPP schaltet der erst auf DGPS-Modus, wenn - natürlich- erst alle SBAS-Infos der Sats vorliegen, dessen Pseudoranges auch geglättet werden können.
Dazu ist wiederum Vorbedingung, dass mindestens 5 Satelliten ( genau die, für die SBAS-Daten vollständig vorliegen! ) über einen längeren Zeitraum ( 3-10s?)abrissfrei (Cycle Slips!) und in guter Qualität empfangen werden können.
Diese Kombi schliesst Ausreisser ziemlich gut aus. (---> sehr gute rms-Werte für einen ansonsten autonomen L1-Empfänger)

Stefan

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Re: Grenzsteine suchen

Beitrag von AxelRock » 21.09.2014 - 08:12

Hallo allerseits,
mit der Möglichkeit, über den „i“ Button die Koordinaten zentimetergenau angezeigt zu bekommen, kann man die referenzierten Karten auch im Zentimeter Bereich in Locus platzieren. Locus macht ein KMZ daraus, die man dann einzeln abrufen kann. Leider ist eine nachträgliche Verbesserung dieser KMZ in Locus nicht möglich, so das ich die jpg Karten nochmals neu platzieren muss.
Leider gestattet der von mir verwendete Kartenserver nur pdf Ausdrucke im DIN A 4 Format, jedoch kostenlos.
Nun möchte ich den nächsten Schritt tun und die RTK+ App, die ich auf dem Android habe, nutzen.
Da gibt es jede Menge Einstell- (Verstell-) Möglichkeiten.
Das RTKLIB- Manual 2.4.2 hilft fürs Verständnis, aber die Android Variante sieht doch anders aus.
Meine NEO M8N Signale kommen beim RTK+ an, man sieht die kleinen Indikatoren flimmern, es erscheint jedoch kein Satellit. Ich gehe davon aus das dem NEO über die Startsignale aus RTK+ mitgeteilt wird, das er die Rohdaten senden soll und nicht nmea. Oder muss zuvor beim NEO was eingestellt werden?
Hat jemand eine Liste mit den richtigen Einstellungen im RTK+?

Freundliche Grüße aus dem Hunsrück, Axel.

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Re: Grenzsteine suchen

Beitrag von Roland » 26.09.2014 - 14:10

Hallo Axel,


muss eingestehen, Du liegst voll im Trend.
Lese gerade die neue AVN (Allgemeine Vermessungsnachrichten). Ok, lese diese quer.
Gleich im ersten Artikel
"Veränderungen der Geobasisinformation - ein Rückblick auf die letzten 25 Jahre im Liegenschaftskataster"
heißt es:
Die offene Katasterbenutzung ermöglicht den ALKIS-Download zur Weiterverarbeitung - z.B. zur Grenzanzeige für jedermann, quasi als Geocaching der Grenzpunkte - durch die Eigentümer, Nachbarn, Planer etc. selbst
Eigentumssicherung mit der Selbsthilfegruppe.

Ab 2015: die Liegenschaftsvermessungs-App mit der Online-Katasterfortführung - starten Sie den Download auf Ihr Handy !
Was habe ich mich mit Vorschriften rumgeplagt - die braucht man alle gar nicht.
Unter uns: das hatte mir mein Bauchgefühl schon hin und wieder gesagt ...


Grüße Roland

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Re: Grenzsteine suchen

Beitrag von ssquare_de » 26.09.2014 - 15:18

Hallo Axel,


".... kann man die referenzierten Karten auch im Zentimeter Bereich in Locus platzieren."

Das halte ich für recht optimistisch! :-)
Fairer Weise sollte man den Dezimeterbereich veranschlagen, sagen wir mal +/- 20cm, wenn man äusserst sorgfältig! bei der Georeferenzierung in jedem einzelnen Schritt arbeitet und die zur Verfügung stehenden technischen Hilfsmittel alle ausreizt.
Letztendlich aber auch (fast) egal, wenn mein Empfänger zuverlässig im Submeterbereich arbeitet, reicht das für die Grenzsteinsuche allemal.
Wichtiger ist, dass die Submetergenauigkeit auch in der Praxis auf dem Grenzstein erreicht wird, denn Grenzsteine stehen nicht immer in der freien Wiese herum.
;-)
Genau hier schlägt dann die Stunde des neuen NEO-M8, der zu der GPS-Nutzung auch das Glonass-System heranzieht.
So hat man im Normalfall immer mind. 9-15 Sat. zur Verfügung, was schon im autonomen Modus eine wirklich gute Genauigkeit bringt.
Mit RTK+ und einer kostenlosen! Referenzstation aus dem EU-REF-Netz hat man mit dem Neo-M8 auch auf langen Basislinien (50-80km) nach wenigen Augenblicken Submetergenauigkeit, nach rund 3-5 min. 20-30 cm Genauigkeit.
Der Genauigkeits-Hammer fällt natürlich spätestens bei der kostenpflichtigen Nutzung der HEPS-Daten der SAPOS-Dienste.
Stabile Fix-Lösungen innerhalb 5 min. mit 2-3 cm Genauigkeit.
Reproduzierbar!
Dafür ist aber natürlich auch eine gute Antenne notwendig, so wie beispielsweise die Modelle aus der "Präzisionsreihe" der Firma Tallysman.

Das klappt aber nur, weil der SAPOS-Dienst unmittelbar am Empfängerstandort eine sogenannte "Virtuelle Referenzstation" berechnet.
Dazu schickt der Rover an den Netzrechner seine ungefähre (Meterbereich) Position per NMEA-Message.
Nun weiss dann auch der SAPOS-Netzrechner, für welche Position er die "VRS" berechnen soll.
---> So hat man immer superkurze Basislinien, auch im kinematischen Messbetrieb.


Das kann ich wenigstens nach den ersten Versuche mit dem Neo-M8 und RTKLIB/RTK+ (Android-Portierung) zusammenfassen.
Der NEO-M8 in Verbindung mit RTKLIB dürfte derzeit mit führend in der Sparte "LowCost aber hoch genau" sein.

Die superhohe Empfängerempfindlichkeit von -165dBm bis -167dBm gibts gratis obendrauf.
So erscheinen bald auch Navis für Eichhörnchen machbar.
:-)

Werde hier in nächster Zeit bald auch wieder mal ein paar Versuchsergebnisse einstellen.



P.S Besonders beeindruckend erscheint derzeit der Fortschritt im Bereich Handhabung und Unkompliziertheit der Gerätschaften.
Ein halbwegs aktuelles 08/15-Tablet oder Smartphone mit Android 4 und Netzanbindung, dazu ein Bluetooth-Empfänger GPS/GLONASS ( superbequemes und (betriebssicheres) Handling ohne zusätzliche "Schnüre":-) ) mit guter, kleiner und leichter, aber doch noch bezahlbarer GNSS-Antenne reichen vollkommen aus, um draussen in Echtzeit 3D-Positionen in Zentimetergenauigkeit bei geringsten Betriebskosten aufzuzeichnen...

Wenn dann bald noch Galileo-Sats mitwerkeln, wirds ja alles noch schneller und noch schöner.... :wink:

@Roland: So ausgerüstet, kann man schon mal vorab ein bischen Vorarbeit leisten, bevor man dann einen amtlichen Vermesser einbestellt...
:wink:

Stefan

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Re: Grenzsteine suchen

Beitrag von AxelRock » 27.09.2014 - 08:20

Hallo Roland, Hallo Stefan,

ich weiß, das Wort "Zentimeter" sollte ich nicht benutzen. Beim einpassen der jpg Karten in Locus über 4 Passpunkte errechnet Locus die Pixelabweichungen der von Hand eingegebenen Koordinaten. Arbeitet man dabei genau, gibt Locus zu jedem Passpunkt 0,00 m Fehler aus. Das hatte ich gemeint. Natürlich habt ihr recht, die Rasterkarte kann ja überhaupt nicht auf den Zentimeter liegen wenn ein Pixel auf dem Display ca. 20 cm in der Natur ist.

Und ich möchte auf gar keinen Fall den Eindruck erwecken als brauche man keine Landesvermessung und keine Vorschriften. Gerade die sind es doch, die uns die Freizeit- Grenzsteinsuche ermöglichen. Der große Unterschied ist doch einfach der: Gehe ich mit jemand über Flur und Feld und stecke den Pinn irgendwo rein ist das alles ohne Gewähr. Fragt mich der Bauer: "Bist du sicher", zucke ich mit den Schultern und sage "nein, nur so ungefähr".
Legt ein gelernter Vermesser von Amts wegen einen Grenzpunkt fest, ist das auf den Zentimeter genau und, jetzt kommts, er unterschreibt dafür, steht dafür gerade.
Manchmal jedoch reicht uns ein "so ungefähr". Zum Beispiel im Niederwald, wo es um die Grenzen beim Brennholz machen geht. Da geht es nicht um Zentimeter, sondern um Dezimeter oder gar Meter.

Ja, das ganze ist mit der NEO-M8N - Bluetooth - Tallysman - Ausrüstung sehr bequem. Allerdings, so reibungslos wie die Sache im nmea Modus auf Locus läuft, mit rtk+ auf dem Android komme ich noch nicht so klar. Ich bin mir nicht sicher ob jedes Android Gerät dafür geeignet ist.

Grüsse aus dem Hunsrück, Axel

Hagen.Felix
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Re: Grenzsteine suchen

Beitrag von Hagen.Felix » 27.09.2014 - 09:31

AxelRock hat geschrieben:... Manchmal jedoch reicht uns ein "so ungefähr". Zum Beispiel im Niederwald, wo es um die Grenzen beim Brennholz machen geht. Da geht es nicht um Zentimeter, sondern um Dezimeter oder gar Meter. ...
Und im Wald, so verrückt es zunächst auch klingen mag, hätte ja auch derjenige kaum bessere Erfolgsaussichten auf Zentimetergenauigkeit, der mit High-End-Equipment anrückt und dann doch keinen RTK-Fix damit bekommen kann ... :mrgreen:

Gleichwohl, es ist eben niemals nur eine Frage der Hardware, sondern auch des sachgemäßen Umgangs mit den Daten, wie wir es hier im Forum ja schon etliche Male diskutiert hatten.

Wobei Fehler in diesem Bereich heutzutage wesentlich größere Ausmaße haben können als die vergleichsweise geringen Unterschiede zwischen optimaler und suboptimaler GNSS-Hardware!

Und während ein lumpiges Empfangssystem meistens schon dadurch auffällig wird, dass die damit erzeugten Tracks bzw. Punktwolken herumwackeln wie ein Lämmerschwanz, merkt man es ja i.d.R. nicht, wenn man sich am PC um viele Meter verrechnet hat bei der (Re-)Projektion oder auch nur einfach gar nicht wusste, dass ursprünglich vielleicht nur ein lokales Bezugssystem verwendet wurde ... :roll:
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Re: Grenzsteine suchen

Beitrag von Roland » 28.09.2014 - 22:24

Hallo an Axel,

meine Beiträge nicht so ernst nehmen.
GPS ermöglicht halt die Positionsbestimmung mit marktgängigen Komponenten.
Und wer sich in die Materie einfuchst (und Foren besucht ...) schafft noch mehr.

Soweit von mir
Roland

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Re: Grenzsteine suchen

Beitrag von AxelRock » 29.09.2014 - 15:53

Hallo Roland,
keine Bange, ich kann das alles schon richtig einordnen. Ich bin ein großer Fan von GPS und in meiner Euphorie verwechsle ich schon mal Vermessung mit Positionsbestimmung.
Vor ca 8 Jahren kaufte ich eine Ashtech Pro Mark 2 Vermessungsausrüstung. Mit den beiden Magellan kommt man in der Nachbearbeitung am PC tatsächlich immer auf ein bis zwei cm.
Das gibt dann schon sehr genaue Aufmaße, z.B. im Tiefbau bei Erdbewegungen.
Noch viel interessanter ist es, in Echtzeit Punkte zu finden. Leider ist hierbei Zentimetergenauigkeit nicht so einfach möglich. Aber es wird immer besser.
Um an Fachinformationen zu kommen ist dieses Forum besonders gut geeignet.

Freundliche Grüsse aus dem Hunsrück, Axel.

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Re: Grenzsteine suchen

Beitrag von AxelRock » 25.09.2015 - 17:56

Hallo miteinander,
nachdem ich einige Zeit nichts mehr gemacht habe, bin ich nun dabei, die Genauigkeit des NEO-M8N, der momentan an ein Android nexus 7 Tablett per BT sendet, mit Sapos EPS zu verbessern.
http://www.lvermgeo.rlp.de/index.php?id=2976
Hier war man sehr freundlich und zuvorkommend, und hat mir zunächst mal kostenlosen Testzugang ermöglicht.
Dazu habe ich mir einen ntrip client installiert von http://lefebure.com/
Der Empfang klappt, die HDOP Anzeige steht, obwohl der GPS Sensor innen im Obergeschoss steht, bei 0,7-0,8m. Das ist ja mal nicht schlecht.
Die Korrektur wird über Internet gesendet, das Tablett empfängt über WLAN im Haus.
Nun habe ich versucht, eine WLAN Verbindung über den Hotspot eines Huawei 201 pro Handys zu realisieren, da das nexus Tablett kein Telefon ist. Die Verbindung zum Nexus klappt zwar, jedoch nicht die Internet-Verbindung zu Sapos. Ich muss noch raus finden an was das liegt.
Entweder ich brauche einen besseren WLAN Hotspot, oder ich versuche es mit einen Surfstick. Die unter Android ans laufen zu bekommen soll jedoch nicht so einfach sein, mal sehen.

Ein besonderes Problem ist, das es mir bisher nicht gelungen ist, bei laufender ntrip Verbindung, die ja per BT mit dem GPS Sensor kommuniziert, gleichzeitig die Kartenapp laufen zu lassen, die ja ebenfalls per BT mit dem GPS Sensor kommuniziert.
Allow Mock Locations ist auf dem Nexus aktiviert.

Alternativ werde ich das gleiche mit einem Windows 8 Tablett versuchen, wenn es denn endlich geliefert wird.

Vielleicht hat jemand den entscheidenden Tipp, wie man mehrere Apps via BT auf einen BT Sensor zugreifen lassen kann.

Freundliche Grüße aus dem Hunsrück, Axel.


P.S. bei unserer Grenzsteinsuche hier sind wir auf die Flurbezeichnung „Schippenwindmühle“ gestoßen. Niemand hier hat eine Erklärung.

Hagen.Felix
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Ntrip (RTCM 2.3) für NEO-M8N

Beitrag von Hagen.Felix » 26.09.2015 - 07:54

Hallo Axel,

da der NEO-M8N nur eine UART-Schnittstelle hat, muss über diese sowohl die NMEA-Ausgabe als auch der RTCM-Eingang realisiert werden.

Das ist seitens des NEO-M8N kein Problem, erfordert aber z.B. eine der folgenden Lösungen:

1) GIS-Anwendung mit integriertem Ntrip-Client

2) Ntrip-Client mit "Location Mock Provider"

3) Bluetooth-Modul mit Multi-Client-Option

Ich weiß jetzt nicht mehr genau, welches Bluetooth-Modul bei Dir verwendet wurde, aber vermutlich war es ein cB–OBS418x–04 (nur 1 Client).

Wenn die beiden erstgenannten Lösungsansätze nicht möglich (oder auch nur weniger sinnvoll) für Dich sind, kann ich Dir für kleines Geld auch noch mal das Gerät umbauen, so dass es dann einen cB–OBS419x–04 enthält (bis zu 3 Clients möglich).

Siehe https://www.u-blox.com/sites/default/fi ... 05586).pdf ...

Dann könnte z.B. ein Android-Smartphone in der Tasche als externer Ntrip-Client laufen (z.B. mit der Lefebure-App oder auch RtkGps+, auch wenn letzteres inzwischen ja nicht mehr für komplette RTK-Anwendungen inkl. GLONASS funktioniert), während das Tablet in der Hand wie gewohnt nurmehr als NMEA-Konsument zu fungieren braucht ... :idea:

Übrigens: Obacht bei Ntrip-Anwendungen, dass der entsprechende Port in der jeweiligen Netzwerkumgebung nicht gesperrt ist!

Viele Grüße,
Hagen
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Re: Grenzsteine suchen

Beitrag von AxelRock » 26.09.2015 - 10:43

Hallo Hagen,
ich habe heute morgen festgestellt, das das Signal doch bei der moving map app auf dem Nexus Tablett ankommt. Der Ntrip- Client von Lefebure hat eine „Allow Mock Locations“ Funktion.
Allerdings habe eine Zeit lang genau nach diesem Button auf dem Nexus Tablett gesucht, bis ich merkte, das ja alles in deutsch übersetzt ist, und da heißt es „Falsche Standorte zulassen“.
Aber wer will schon falsche Standorte zulassen :) Zudem, wenn die Signale über den Ntrip- Client kommen, werden in der app die Satelliten nicht gezeigt. Das hat mich erst etwas verwirrt und ich dachte es geht nicht, jedoch sieht man an dem besseren HDOP Wert, das die Signale ankommen und besser sind.

So jedenfalls bekommt die map app auf dem Tablett über diesen Weg die mit der Sapos EPS Korrektur verbesserten Signale. Das wäre dann dein Lösungsvorschlag Nr.2.

Den Lösungsvorschlag Nr.1 werde ich angehen, wenn ich das Windows 8 Tablet habe, mit deiner Feldlog- Software drauf.

Dein Angebot, den NEO zu erweitern nehme ich gerne an. Dadurch spare ich mir die Wlan Verbindung zum Tablett. Sobald der Umbau bei dir geht, werde ich dir das Gerät senden.
Ich habe den Ntrip- Client auch auf dem Handy, allerdings muß ich noch testen, ob dieses Handy was taugt. Ich hatte mir es seinerzeit nur geholt damit ich ein Android Gerät habe um Locus Map zu testen.

Hagen, ich habe nachgeschaut, es ist ein OBS419.

Wie du schon angedeutet hast, die Genauigkeit der Signale des NEO-M8N ist ohne die Sapos EPS Korrektur nicht wesentlich schlechter.

Freundliche Grüße aus dem Hunsrück, Axel.

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