Beratung für das passende Gerät

Fragen zu GPS-Empfängern und alles was damit zu tun hat.

Moderator: Roland

Antworten
Eisbär

Beratung für das passende Gerät

Beitrag von Eisbär » 08.09.2004 - 23:01

Hi,

wie kann es anders sein, ich suche die Eierlegendewollmilchsau. :-)

Ich möchte das Gerät zum Wandern, auf dem Fahrrad und manchmal auch im Auto (nicht, wenn ich mich fürs 201 entscheide) verwenden.

Für die Auswahl sind vorwiegend Batteriedauer, Tracks, Wegepunkte und Routen für mich wichtig.
Ausgeguckt habe ich mir folgende:
- Geko 201
- GPSmap 60C
- eTrex Legend C
- Quest

Vom 60C haben mich eben diverse Berichte im Forum abgeschreckt.
Mit Plumps und Weg hätte ich bei einer Originalhalterung auch nicht gerechnet.

Muss man die Geräte für guten Empfang immer waagerecht halten, oder kann man sie auch senkrecht z. B. beim Wandern an dem Gürtel hängen?
Dies könnte ein Problem beim Quest sein, wegen der abstehenden Antenne.

Hat der Legend C das gleiche Batterieproblem wie der eTrex?
Außerdem ist beim Legend C der Speicher doch sehr gering, wenn man mal eine mehrtägige Tour machen möchte.

So ganz ohne Karte wie beim Geko201 wäre schon eine Umgewöhnung, wenn man bis dato nur mit Karte navigiert hat.
Wenn man für den Hinweg eine Route abgespeichert hat, aber für den Rückweg noch nicht und möchte eine andere Strecke fahren, dann hat man schon verloren.
Daher scheint das Gerät nur für reines Nachradeln oder Nachgehen der Routen geeignet zu sein und natürlich zur Trackaufzeichnung.

Da Quest schon die Select beinhaltet, ist es genauso teuer wie 60C + Select.
Aber welcher Haushöhe fühlen sich die Geräte gestört?
Denn die Select-CD wäre logischerweise vorwiegend für eine Straße-Hausnummersuche gedacht.

Noch ein kleiner Nachtrag.
An meinem Fahrrad habe ich einen "Funk-Tacho".
Bei manchen Geräten scheint dies zu Problemen zu führen. :cry:
Ich habe jetzt leider den Gerättyp vergessen, bei dem das passiert war. :(

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe und Tipps.

Grüße Guido

Benutzeravatar
martinli
Beiträge: 84
Registriert: 03.05.2004 - 16:35
Wohnort: Bremen

Beitrag von martinli » 09.09.2004 - 10:37

Hallo Guido,
fangen wir mal am Anfang an
Ich möchte das Gerät zum Wandern, auf dem Fahrrad und manchmal auch im Auto
Ja, Wandern und Fahradfahren sind Gebiete, für die diese GPS systeme vorwiegend konstruiert wurden.
Für's Autofahren muss man mit einigen Einschränkungen gegenüber fest eingebauten Navigationssystemen rechnen.
z.B. fehlt eine Sprachausgabe, Teilweise ist die Displaygröße geringer, ein entscheidender Nachteil ist allerdings, dass ein Garmin GPS nicht an die Lenksäule angeschlossen ist, und deshalb im Tunnel komplett die Orientierung verliert und man bei Ausfahren hinter einem Tunnel meist zu spät davon erfährt ( ist mir selbst schon passiert).
Mit Plumps und Weg ...
Ja, es wurde ja auch gleich schon ein Tipp mitgeliefert: Einfach das GPS an mit dem mitgelieferten Bändchen an den Lenker binden, und schon kann "Plumps und Weg" nicht mehr passieren. Ich habe selbst eine Autohalterung für mein Vista und bin sehr zufrieden damit.
Muss man die Geräte für guten Empfang immer waagerecht halten
Das kommt auf den Gerätetypen an.
Geräte wie das 60c haben (korrigiert mich wenn ich mich irre, bin da kein Spezialist) eine Helix Antenne. Das gerät kann dann egal wie es liegt hauptsache die Antenne hat irgendwo Sichtkontakt zum Himmel daten empfangen.
Bild
Ein gerät wie das Gecko 201 hat im Gegensatz hierzu eine Patch Antenne.
Sie sollte immer flach Richtung Himmel zeigen.
Bild
oder: http://www.kowoma.de/gps/geraetetests/g ... nleben.htm
Hat der Legend C das gleiche Batterieproblem wie der eTrex?
Falls du hierbei das Ausschalten bei starken erschütterungen meinst, dann gehe ich davon aus, dass alle GPS geräte das haben, aber es kommt (zumindest bei meinem Vista) wirklich nur bei extrem starken Erschütterungen vor.
beim Legend C der Speicher doch sehr gering
Ja, ein großer speicher ist ein vorteil.
Auf die 24 MB meines vista's haben mir allerdings bisher immer gereicht.
ohne Karte wie beim Geko201
Eine Karte ist schon sehr praktisch und macht die Funktionen des GPS viel anschaulicher. Mit Karten-GPS kann man sich eigentlich nicht mehr verfahren (nur nach einem Tunnel).
Aber welcher Haushöhe fühlen sich die Geräte gestört?
Also ich bin mit meinem GPS durch New York gefahren und hatte meist empfang. Hier, wenn ich durch Bremen fahre hatte ich eigentlich noch nie Proleme.
Funk-Tacho
sorry, wandern oder Auto fahren, aber Fahrad bin ich nicht mehr gefahren, seit ich 18 bin *g*

Ja, ansonsten viele Grüße
Martin

Benutzeravatar
Michael
Site Admin
Beiträge: 232
Registriert: 17.02.2004 - 20:49
Wohnort: Magden / Schweiz
Kontaktdaten:

Beitrag von Michael » 09.09.2004 - 12:42

Hallo,

im Prinzip würde ich die guten und ausführlichen Antworten von martinli so unterschreiben. Noch zur Ergänzung:

Helix-Antenne: Ideal, wenn der Antennenspitz zum Satelliten (also Himmel zeigt)
Patch-Antenne: Ideal, wenn die Fläche zum Satelliten (also Himmel zeigt)
Ansonsten gehen die Meinungen auseinander, ich favorisiere im Moment Helix-Antennen, das wäre aber kein K.O. Kriterium.
Insgesamt sollte der Empfang im Freien immer funktionieren, wenn man das Gerät nicht gerade komplett verkehrtherum hält.

In Häuserschluchten hat man je nach Stellung der Satelliten manchmal mehr und manchmal weniger oder keine Probleme. Mitten in Manhatten würde ich eher mit schlechtem bis keinem Empfang rechnen, alles andere ist Glückssache.

Funk-Tacho: Kann Probleme geben. Nicht beim GPS, aber beim FUnk-Tacho. Das wird vom GPS und vom Funk-Tacho abhängen, das kann man nur ausprobieren. Aber das Problem ist existent und ich habe es auch schon selbst gesehen, ist aber schon Jahre her und vielleicht sind die Tachos und GPS da jetzt besser.
Das gleiche kann wohl auch mit Pulsuhren passieren. Ich habe allerdings mit Polar-Uhren (M31/32/61/62) und dem GPS 60CS kein Problem festgestellt.

Gruss
Michael

Gast

Beitrag von Gast » 09.09.2004 - 14:20

Hi,

vielen Dank für die mega ausführlichen Antworten.
Der Preis für 60C + Select ist ungefähr gleich wie Quest (inkl. Select).
Beim Quest steht der riesige Speicher (240 MB) im Vordergrund.

Wie kann man den Quest beim Wandern gut mit ausgeklappter Antenne z. B. am Gürtel befestigen?
Fürs Radfahren warte ich lieber auf eine Softcase-Halterung. :)
Ich will ja nicht an jeder Kreuzung erst die Kalibrierung abwarten, wenn ich nicht weiß, wie es weiter geht :lol:
Wie empfindlich dürfte die ausgeklappte Antenne beim Herunterfallen sein?

Ich denke, meine Entscheidung sollte entweder zu Legend C oder zum Quest gehen.

Danke.

Grüße
Guido

Eisbär

Beitrag von Eisbär » 09.09.2004 - 17:14

Hi,

ich habe gerade das Legend C mit Topo für Deutschland und die Softcasehalterung bei gps24 bestellt.
Vielleicht habe ich ja Glück und ich kann schon am Samstag loslegen. :)

Gegen Quest sprachen:
- die Antenne
- die Batterien
Beides ungeeignet beim Wandern.

Für den Hausgebrauch reicht der Legend C und wenn unsere Tochter mal 5 oder 6 ist (ist erst 1,5 J.), dann gibt es ein Gerät mit mehr Speicher für ausgedehnte Touren.

Vielen Dank noch mal für Eure Hilfe.
Ist bei Topo Deutschland eigentlich ein ausgedrucktes Handbuch dabei?

Grüße Guido

senderlisteffm
Beiträge: 346
Registriert: 10.05.2004 - 19:00
Kontaktdaten:

Beitrag von senderlisteffm » 09.09.2004 - 18:05

Michael hat geschrieben: In Häuserschluchten hat man je nach Stellung der Satelliten manchmal mehr und manchmal weniger oder keine Probleme. Mitten in Manhatten würde ich eher mit schlechtem bis keinem Empfang rechnen, alles andere ist Glückssache.
Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, selbst wenn die Satellitenseite einen tadellosen Empfang vorgibt, kann man die Position oft total verbrennen!!!!

Ich beobachte das immer, wenn ich durch Frankfurt fahre. Durch die Refexionen an den glatten Fassaden und Mehrwegeempfang, sind die Laufzeiten so verfälscht, da kommt man zu Positionen, die den SA Zeiten alle Ehre gebührt. Der Hit war dieses Jahr in Toulon. Das Gerät hat doch behauptet, man sei auf - 185 m. :lol: Nein, ich habe keine Scheibenwischer und Sauerstoffflaschen gebraucht.

Verdächtig wird es immer dann, wenn das Gerät Satelliten sieht, die es garnicht sehen kann.

60C Gast

Beitrag von 60C Gast » 09.09.2004 - 21:31

Also ich mach es kurz. Mit meinem 60C bin ich zufrieden, es erfüllt alle Navigations Wünsche. Ich würde es jedezeit wieder kaufen inkl. City Select 6.

Ölfuß

Beitrag von Ölfuß » 09.09.2004 - 22:16

Hi Leuts,

@martinli:
... ein entscheidender Nachteil ist allerdings, dass ein Garmin GPS nicht an die Lenksäule angeschlossen ist, und deshalb im Tunnel komplett die Orientierung verliert ...
[oberlehrermodus an]
Stimmt so nicht ganz:
Gute, fest eingebaute Navis sind an den mittlerweile sowieso vorhandenen, hinteren Raddrehsensoren für's ABS angeschlossen, um Geschwindigkeit, Strecke und Richtung auch ohne Empfang mitzubekommen.
[oberlehrermodus aus]

@Eisbär:
Wie kann man den Quest beim Wandern gut mit ausgeklappter Antenne z. B. am Gürtel befestigen?
Eigentlich gar nicht :-(
Wie empfindlich dürfte die ausgeklappte Antenne beim Herunterfallen sein?
Ziemlich empfindlich!

Viele Grüße an alle GPS-ler,
Ölfuß

Chris HB

Beitrag von Chris HB » 09.09.2004 - 23:25

Hi Ölfuß,

das in Deinem Oberlehrermodus dargestellte ist doch genau das was martinli sagte! :oops: Festeingebaute Geräte können auch in Tunneln die Stecke weiter verfolgen, selbst im St. Gotthard!!

Außerdem, man möge mich korrigieren, weiß ich nur, das das ABS der Vorderräder abgefragt wird. Das macht nämlich mehr Sinn. Durch die verschiedenen Kurvenradien des Innen- und Aussenrades und die entsprechend unterschiedlichen Geschwindigkeiten kann das GPS so sehr frühzeitig Kurswechsel bestimmen und berechnen. und das auch in einem etliche km langen Tunnel.

senderlisteffm
Beiträge: 346
Registriert: 10.05.2004 - 19:00
Kontaktdaten:

Beitrag von senderlisteffm » 10.09.2004 - 09:49

Chris HB hat geschrieben: Außerdem, man möge mich korrigieren, weiß ich nur, das das ABS der Vorderräder abgefragt wird. Das macht nämlich mehr Sinn. Durch die verschiedenen Kurvenradien des Innen- und Aussenrades und die entsprechend unterschiedlichen Geschwindigkeiten kann das GPS so sehr frühzeitig Kurswechsel bestimmen und berechnen.
In modernen Automobilen werden heute so viele Sensoren verbaut, auf die die Peripherie über den CAN Bus Zugriff bekommen kann, daß die obigen Werte sicher die schlechtesten Ergebnisse liefern.

Für eine ordentliches ESP braucht man Lenkwinkelsensoren, 3-D Beschleunigungsmesser, Drehzahlen von allen 4 Rädern, Drehzahl vom Motor und aktueller Betriebspunkt der Motorelektronik. GPS dient in fest eingebauten Systemen nur zur Kalibrierung. Mit dem GPS Empfänger alleine wäre ich auch ziemlich aufgeschmissen. Ein klassischer serieller 8 Kanal Empfänger, der nur alle 5 Sekunden einen Fix rechnet.

Antworten