Phasen- vs. Codemessung

Allgemeine Fragen zu GPS und verwandten Themen

Moderator: Roland

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Peda

Phasen- vs. Codemessung

Beitrag von Peda » 14.02.2005 - 13:48

Hallo, mal eine grundlegende Frage:

Angenommen ich betreibe Single-Point-Positioning mit einem Codemessgerät und einem Phasenmessgerät. Ist in diesem Fall das Phasenmessgerät genauer?

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Roland
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Beitrag von Roland » 14.02.2005 - 23:01

Hallo Peda,

das sind die Fragen, die einem den Schlaf rauben (diesmal nachweislich nicht im Büro).

Hofmann-Wellenhof et al. schreiben 1994:
"Steht nur ein Empfänger zur Verfügung, ist nur eine Einzelpunktbestimmung möglich. Durch zahlreiche Fehlereinflüsse (z.B. Refraktion, Satellitenbahnfehler) wird nur eine geringe Genauigkeit erreicht. Deshalb genügt es, als Messgrößen Code-Entfernungen einzuführen ... Die erreichbare Genauigkeit ... durch SA ... wird zur Zeit(1994!) 100 m ..."

Heute muss man in Betracht ziehen
- was steckt in den neuen Chips der Navigationsgeräte
- was bringen L1 und L2-Messungen
- was korrigieren die Atmosphärenmodelle.

Zusatzfrage: wieweit konvergieren die beiden Verfahren heute bei Langzeitbeobachtungen.

Soweit mein derzeitiges Halbwissen
Roland

Peda

Beitrag von Peda » 15.02.2005 - 16:10

Hallo Roland, danke mal für die Antwort.
Lustig, dass du Hofmann-Wellenhof erwähnst, denn genau diese Frage hab ich von ihm bei der Prüfung gestellt bekommen und bin durchgflogn. :(

Danke, Peda

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Roland
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Beitrag von Roland » 16.02.2005 - 21:08

Hallo Peda,

hm, meine Antwort war natürlich nicht mit der Intention geschrieben, dass man damit eine Prüfung bestehen kann ... Ich bin zeitlich und räumlich inzwischen auch zu weit vom Schuss.

Trotzdem noch ein paar Gedanken, die ich mir hiernach gemacht habe
Rothacher-Zebhauser s. dort ca. S. 25-31

Demnach wären Genauigkeiten unter 10 m erreichbar, wichtiger aber, dass man die ionosphärischen (und troposphärischen) Fehler durch Modelle auf ca. 10 m einschränken kann. Was will der Prüfer nun hören,
- dass es mit Trägerphasen (auf Anhieb) nicht geht ?
- oder dass man nur stundenlang beobachten muss und mit 'brut force' die Mehrdeutigkeiten beheben kann - sofern die Gleichungen stabil und zu lösen sind?

Dazu müßte man noch wissen, welche Kniffe in den Algorithmen sowohl der Präzisionsempfänger als auch der Navigationsempfänger stecken.

Na, dranbleiben und toi-toi-toi!

Grüße Roland

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