Geko 201 ungenau?

Fragen zu GPS-Empfängern und alles was damit zu tun hat.

Moderator: Roland

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HarmM

Geko 201 ungenau?

Beitrag von HarmM » 25.08.2004 - 20:58

Hallo zusammen,

ich habe mich vor ein paar Tagen nach gründlichem Studium dieses Forums und einiger anderer GPS Seiten für das Geko 201 entschieden.

Gestern habe ich dann endlich meine erste Radtour gemacht.

Dabei fiel mir folgendes auf. Laut Geko bin ich 15,1 km bei durschschnittlich 16,4 km/h und Vmax von 24,3 km/h unterwegs gewesen. Mein Fahrradcomputer lieferte aber folgende Werte: 17,44 km bei durchschnittlich 18,85 km/h und Vmax von 27 km/h.

Wem soll ich nun glauben? Stimmt der Geko nicht? Liegt das an der Ungenauigkeit von ca. 10 m?

Danke für die Hinweise.

Gruß
Harm

senderlisteffm
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Re: Geko 201 ungenau?

Beitrag von senderlisteffm » 26.08.2004 - 08:16

HarmM hat geschrieben: Gestern habe ich dann endlich meine erste Radtour gemacht.

Wem soll ich nun glauben? Stimmt der Geko nicht? Liegt das an der Ungenauigkeit von ca. 10 m?
Das liegt an zwei Dingen!

Erstens ist ein GPS Empfänger kein Fahrrad- oder Tripcomputer, sondern ein Navigationsgerät. Daß da auch solche Daten mit angezeigt werden, ist nette Zugabe.

Zweitens nehme ich an, daß Du nicht dauernd auf freiem Feld mit herrlicher 180 Grad Rundumsicht unterwegs warst. Ist der Empfang schlecht, werden Signale durch Mehrwegempfang verfälscht oder durch Baumkronen abgeschirmt, kann natürlich auch das Ergebnis nicht toll sein!

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Michael
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Beitrag von Michael » 26.08.2004 - 08:20

Hallo,

also wenn Du nicht irgendwo gefahren bist, wo der Geko regelmässig den Kontakt zu den Satelliten verloren hat, würde ich dem Geko glauben.

Gerade auf dem Fahrrad, wo durch den Körper die Sicht nach hinten meist sehr stark eingeschränkt ist, kann es in Ortschaften und hügeligem Gelände wenn die Sicht nach vorn oben ebenfalls schlecht ist, schon zu "Ausfällen" kommen und dann fehlt Dir etwas der Strecke.
Aber im Prinzip ist der Geko sicher genauer/richtiger als Dein Fahrradtacho.

Gruss
Michael

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Beitrag von senderlisteffm » 26.08.2004 - 09:58

Michael hat geschrieben:Aber im Prinzip ist der Geko sicher genauer/richtiger als Dein Fahrradtacho.
Wenn Du mit "im Prinzip" meinst, theoretisch, dann ja.

Praktisch ist das jedoch in der Regel nicht so!

Der GPS Empfänger kann bis zu 30 Sekunden komplett ohne Empfang sein. In der Zeit nimmt der Empfänger an, man bewegt sich mit der zuletzt festgestellten Geschwindigkeit und Richtung. Ist diese Messung schon durch Reflektionen und Mehrwegeempfang entsprechend schlecht, ist die Schätzung noch viel schlechter.

Ein ordentlich mit Millimetermaßband kalibrierter Fahrradtacho ist auf alle Fälle wesentlich genauer, als das was ein GPS Empfänger im Realbetrieb leisten kann. Speziell, wenn man nicht die Satellitenrohdaten mitloggen kann, wie das bei den Profigeräten üblich ist, hat man noch nicht mal grob einen Anhaltspunkt, was die angezeigten Werte taugen.

Ein Grund, warum der Forerunner in meinen Augen die größte Fehlentwicklung überhaupt ist, weil hier Dinge gemacht werden, für die das GPS System niemals gedacht war.

Chris HB

Beitrag von Chris HB » 26.08.2004 - 10:26

Michael hat geschrieben:Hallo,
... schon zu "Ausfällen" kommen und dann fehlt Dir etwas der Strecke.
Moin,
Aber addiert das GPS diese 'ausgefallenen' Strecken nicht dazu? Mein GPSmap 60CS macht das. Im Extremfall auch, was dann sogar störend ist: Du fährst Zuhause mit dem Auto los und hast vorher die Routen/Tracks zurückgesetzt, schaltest das Gerät dann für die Autofahrt kurz aus. Nach der Autoanreise am Start der Tour schaltest du wieder ein. Jetzt wird die komplette Auto-Strecke (als Luftlinie) dem Track aufaddiert.

Dies war auch so, als das GPS beim Mountainbiken im Wald öfters durch Abschalten ausfiel (Batteriekontakte) und ich dann ja noch 100/200 m weiter gefahren bin bevor das Gerät neu eingeschaltet wurde: Die Trackaufzeichnung ist als Linie durchgängig. Inwieweit sich das auf die Gesamt-km bzw. Durchschnitt-km/h-Anzeige auf dem GPS auswirkt habe ich noch nicht nachvollzogen.

Allerdings ist mir auch schon aufgefallen, dass ein Vergleich der Kilometer Fahrrad-Computer / 60CS erhebliche Differenzen auftraten.

Im Übrigen ist es bei mir *immer* so, dass, wenn es anständig bergab geht und ich eine neue Höchstgeschwindigkeit loggen könnte, das GPS brav auf 27 km/h stehen bleibt, weil mal wieder überall Bäume sind. :evil:

Die Einschränkungen sollte man eben kennen und Wissen dass das GPS eben kein Präzisionsinstrument ist.

Ölfuß

Beitrag von Ölfuß » 28.08.2004 - 22:51

Gunnaamd!

Ich hab' zwar keine wissenschaftlich fundierten Ergebnisse mitzuteilen, kann aber auf ein paar Jahre Erfahrung zurückgreifen.

1. Was die Höchstgeschwindigkeit in den Trackdaten angeht: Kann man getrost vergessen! Vor allem bei schwierigen Empfangsverhältnissen - aber leider nicht nur da, evtl. Rundungsfehler - tritt laut Trackdaten innerhalb eines best. Zeitraums eine nicht nachvollziehbare Positionsveränderung auf, wodurch eine falsche Geschwindigkeit angezeigt wird. Möglicherweise stimmt auch die Zeit nicht.

2. Ob das GPS-Gerät "Schlangenlinien" erkennt, die man mit dem Fahrrad fährt, oder ob das Gerät bei "Lock on Road" sich an die Kartendaten hält, bleibt noch zu überprüfen. Fakt ist jedoch, dass der Fahrradtacho die Strecke misst, die die Berührungsfläche Reifen-Strasse zurücklegt und nicht die Strecke, die der Fahrradlenker - und somit das GPS - zurücklegt (anderer Kurvenradius und somit andere Wegstrecke und so...).

Beim Motorrad jedenfalls, hab' ich den Fahrradtacho anhand der km-Markierungen an der Autobahn über eine Distanz von 10.000m abgeglichen und Korrekturfaktoren für verschiedene Reifenabnutzungszustände ermittelt, um den Abrollumfang entsprechend anzupassen. Grossartige Differenzen zwischen Fahrradtacho und GPS hab' ich dabei im Flachland nicht feststellen können.

Und da liegt das Problem!
3. Das GPS misst Entfernungen auf einer Kugeloberfläche. Ein Bergstück mit 1.000m Länge und 10% Steigung hat demzufolge nur 995m - das sind 0,5% zu wenig! Bei Bergtouren war der Unterschied, auf Grund grösserer Steigungen/Gefälle, zwischen GPS und Fahrradtacho zum Teil sogar größer als 0,5%.

Aber im Grossen und Ganzen sind m.E. die mit dem GPS gemessenen/geloggten Daten schon recht brauchbar!

Viele Grüße an alle GPS-ler,
Ölfuß

Gast

Beitrag von Gast » 28.08.2004 - 23:59

Hallo HarmM,

also ich habe auch in regelmässig beim Radfahren ein GPS-Gerät dabei (oft sogar zwei: 60CS und Forerunner2001).

Die Abweichungen die Du da hast, sehen zwar dramatsich aus, sind aber vermutlich nicht auf schlechten GPS-Empfang zurückzuführen. Du wirst bei weiteren Radtouren feststellen, das immer die gleichen Abweichungen auftreten. Und das heisst, das dein Radtacho einfach nicht exakt auf die Radgröße justiert ist.

Typisches Beispiel wie ich es vor ca. 14 Tage hatte: Radtrour auf einem Radweg der laut Freizeitkarte mit 132km angegeben wird. Fahrradtacho zeigt am Ende 140km, 60CS zeigt 131,6km und Forerunner201 zeigt 131,1km an.

Fahrradtachos (wie auch Kfz-Tachos) sind sehr ungenau. Bei einem Vergleich GPS gegen Farradtacho würde ich jederzeit dem GPS-Gerät die höhere Genauigkeit zubilligen.

Mfg
Joachim

ein anderer Gast

GPS Ungenauigkeit

Beitrag von ein anderer Gast » 29.08.2004 - 10:26

Beim durchlesen eures Problems fällt mir ein, man müsste vielleicht auch mal Testen wie die Resultate mit oder ohne aktiviertem Batteriesparmodus sind. Dies könnte doch auch einen Einfluss haben oder?

Ölfuß

Beitrag von Ölfuß » 29.08.2004 - 19:04

Kann ich mir nicht vorstellen, da die Positions- und Zeitänderung ja dieselbe bleibt, auch wenn weniger Trackpunkte aufgezeichnet werden. Außer natürlich, wenn Kehrtwenden abgekürzt werden würden, was selbst bergab kaum zu schaffen ist - vier, fünf Trackpunkte um die Kurve reichen m.E. immer noch aus.

Dass die Rechengenauigkeit des GPS im Batteriesparmodus schlechter ist, glaub' ich persönlich auch net!

Viele Grüße an alle GPS-ler,
Ölfuß

HarmM

Beitrag von HarmM » 05.09.2004 - 14:55

Hallo,

so nun habe ich mir heute bei dem schönen Wetter mal die Mühe gemacht und den meinen Fahrradtacho neu eingestellt. Er war tatsächlich total falsch eingestellt. Als Mess-Hilfe dienten mir die Kilometersteine am Datteln-Hamm Kanal. Dort ist alle 100m eine Meterstein angebracht. Das Ergebnis war, dass der Fahrradtacho nun genau auf die 100m zwischen den Markierungen eingestellt ist. Zu meinem erstaunen zeigte mein Geko immer ca. 2,3-4% zu wenig an!!! Keine Ahnung, ob die Stein ungenau sind. Vielleicht sollte ich mal genau 100m mit dem Zollstock abmessen :-)

Aber insgesamt sollte man wirklich eher dem Geko glauben.

Gruß
Harm

Ölfuß

Beitrag von Ölfuß » 06.09.2004 - 08:27

Hallo Harm,
HarmM hat geschrieben:Zu meinem erstaunen zeigte mein Geko immer ca. 2,3-4% zu wenig an!!!
4% von 100m sind ja gerade mal 4m - liegt doch innerhalb der Toleranz! Kann gut sein, dass die Steine stimmen! Da Deine Ergebnisse jedoch immer in die Gleiche Richtung tendieren, würde ich dem GPS eher glauben - nicht immer und in jeder hinsicht, aber in diesem Fall schon!

Teste mal über eine größere Strecke

Viele Grüße an alle GPS-ler,
Ölfuß

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Ralf
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Beitrag von Ralf » 06.09.2004 - 19:54

ich kann diesbezüglich nicht klagen...das geko geht mit meinem moppedtacho exakt gleich, auch passen die tracklogs perfekt in die karten rein. die mobilen geschwindigkeitstafel und das geko sind bei gutem empfang auch der gleichen meinung...

auch die wiederholgenauigkeit für waypoints liegt bei +-1,5m

ich war heute auf der wasserkuppe. vor der wetterstation zeigt mir das geko als höhe 919m an (angabe vom DWD 921m).
auf dem parkplatz links vor der der einfahrt zum sperrgebiet (wo die kuppel steht) hatte ich 941m. könnte hinkommen, denn die 950m sind ja ein stück weiter, wo eben die radarkuppel steht und die steht sichtlich noch ein stück höher...
edit: laut Top50 stand ich exakt auf der 940m höhenlinie :-)

auch die walkingstrecken hier im wald erfasst er noch ausreichend genau, trotz des lausigen empfangs....

CU Ralf

Gast

Beitrag von Gast » 08.09.2004 - 22:40

Hi,

einen guten Bordcomputer kann man auf den jeweiligen Radumfang einstellen.
Allein der Unterschied zwischen dicken und dünnen Reifen führt zu einem Fehler.

Grüße Guido

chris_Gast

Hatte ein ähnliches Problem...

Beitrag von chris_Gast » 04.11.2004 - 14:17

Ich hatte ein ähnliches Problem, mein Fahrradtacho hat konsequent 7% mehr als der Geko201 gezeigt. Ich bin dann einfach auf der Landstraße ein paar Killometermarkierungen abgefahren (sind bei uns alle 500m) und siehe da, der Geko lag richtig!

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